Blutzuckerwerte, was sind normale Werte?

Blutzuckerwerte Blutzucker Normalwerte

Blutzuckerwerte, der Glukoseanteil im Blut

Blutzuckerwerte werden durch viele Faktoren beeinflusst. Ernährung, Sport, Bewegung, Stress und Hormone sorgen dafür, dass sich Blutzuckerwerte ständig ändern. Auch Medikamente und die gesundheitliche Situation spielen eine Rolle. Bei Diabetikern ist die Insulinproduktion eingeschränkt oder der Körper kann Insulin in den Zellen nicht normal verwerten. Deshalb weichen Blutzuckerwerte krankheitsbedingt von Normalwerten ab. Ein diagnostizierter Diabetes führt dazu, dass eine dauerhafte Therapie erforderlich wird und Diabetiker die optimale Einstellung der Blutzuckerwerte finden müssen. Blutzuckerwerte bezeichnet man häufig auch als Glukose- oder Zuckerwerte.

Diabetes ist eine chronische Krankheit, die nur linderbar aber selten heilbar ist. Diabetes wird umgangssprachlich auch als Zucker, Zuckerkrankheit oder Alterszucker bezeichnet. Dauerhaft zu hohe Blutzuckerwerte können Folge- und Begleiterkrankungen mit sich ziehen. Die häufigsten sind Herzinfarkt, Schlaganfall sowie Nerven-, Augen- und Nierenschäden. Nicht selten erblinden Diabetiker oder werden dialysepflichtig. Aber auch Unterzuckerungen (Hypoglykämien) sind äußerst gefährlich und häufig die Ursache für einen diabetischen Schock oder ein Koma. Deswegen ist es für alle Diabetiker wichtig, egal ob Typ 1 oder Typ 2, die Blutzuckerwerte optimal einzustellen.

Blutzuckerwerte geben an, wie hoch der Blutzucker (Glukosespiegel) im Blut zu einem Messzeitpunkt ist. Der Wert wird von Alter und Geschlecht kaum beeinflusst. Bei den Blutzuckerwerten wird zwischen dem kapillaren bzw. venösen Blutzuckerwert (Plasmaglukose) und dem Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) unterschieden. Langzeitblutzuckerwerte werden durch die Erstellung eines Blutbilds im Labor ermittelt. Der Langzeitblutzuckerwert zeigt an, wieviel Zucker der Körper in den letzten ca. acht Wochen nicht "normal" abgebaut und deshalb als überschüssigen Zucker an den roten Blutkörperchen angelagert hat.

 
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Bestimmung der Blutzuckerwerte

Der Blutzuckerwert kann mit mehreren unterschiedlichen Verfahren gemessen werden, in der Regel mit Blutzuckermessgeräten. Dazu stechen sich Diabetiker mit einer Stechhilfe in die Fingerkuppe (Fingerbeere), um das Blut zu gewinnen.

Einen aktuellen Test und Vergleich der Genauigkeit der meistgenutzten konventionellen Blutzuckermessgeräte aus 2019 finden Sie übrigens hier.

Zwischenzeitlich gibt es erste Messverfahren, die durch Sensoren die Glukosewerte "pieksfrei" kontinuierlich im Gewebe bestimmen. Dazu wird ein Sensor aufgeklebt, dessen dünnes und elastisches Filament in das Unterhautgewebe eindringt und die Veränderungen des Gewebezuckers misst. Bei Diabetikern dient die Blutzuckermessung dazu den Verlauf des Blutzuckerspiegels im Auge zu behalten oder bei einer Therapie mit Insulingabe die richtige Insulinmenge zu bestimmen. Die Messung wird entweder nüchtern, vor oder zwei Stunden nach den Mahlzeiten (postprandial) durchgeführt.

Außerdem empfehlen Ärzte zusätzliche Messungen z. B. vor längeren Autofahrten, vor größeren Sportaktivitäten und in einigen Fällen vor dem Schlafengehen. Damit ist das Risiko einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) relativ einfach auszuschließen.

Wenn ein Verdacht vorliegt, suchen Sie am besten Ihren Hausarzt auf. Dieser kann relativ einfach feststellen, ob ein Handlungsbedarf besteht. Neben dem Langzeit-Blutzuckerwert führen Ärzte, zur Absicherung der Prognose, einen sogenannten oralen Glukosetoleranz-Test (oGTT) durch.

 

Normalwerte für die Blutzuckerwerte

Die dargestellten Blutzuckerwerte basieren auf den Nationalen Versorgungsleitlinien für Typ 2-Diabetes. Als Maßeinheit wird in Deutschland, den USA, Österreich und z.B. Japan fast ausschließlich mg/dl (ältere Maßeinheit) verwendet. Die meisten anderen Ländern wenden die neuere Maßeinheit mmol/l an. Um die Blutzuckerwerte umzurechnen, können Sie den mg/dl-Wert durch 18,02 teilen oder mit 0,0555 multiplizieren. Haben Sie bereits einen mmol/l-Wert, multiplizieren Sie diesen mit 18,02 oder dividieren diesen durch 0,0555. Der Langzeitblutzucker (HbA1c) wird dazu in % angegeben.

Blutzuckerwerte für Erwachsene in mg/dl

Messung in mg/dl normal Verdacht von Verdacht bis Diabetes
nüchtern <100 100 126 >126
2 h nach Essen <140 140 200 >200
HbA1c <5,7 5,7 6,4 >6,4%

Blutzuckerwerte für Erwachsene in mmol/l

Messung in mmol/l normal Verdacht von Verdacht bis Diabetes
nüchtern <5,6 5,6 7,0 >7,0
2 h nach Essen <7,8 7,8 11,1 >11,1
HbA1c <5,7 5,7 6,4 >6,4%

Blutzuckerwerte für Kinder in mg/dl

Messung in mg/dl Gesund von Gesund bis
nüchtern/nachts 65 100
2 h nach Essen 80 126
HbA1c <6,05

Blutzuckerwerte für Kinder in mmol/l

Messung in mmol/l Gesund von Gesund bis
nüchtern/nachts 3,6 5,6
2 h nach Essen 4,5 7,0
HbA1c <6,05


 

Umrechnungstabellen für Blutzuckerwerte

Falls Sie die Messwerte einmal umrechnen müssen, stehen dazu Umrechnungstabellen zur Verfügung. Die Umrechnung der Blutzuckerwerte nehmen Sie wie folgt vor:

Umrechnungstabelle mg/dl in mmol/l (gerundet)

Messung in mg/dl entspricht in mmol/l
60 3,3
80 4,4
100 5,5
120 6,7
160 8,9
200 11,1
240 13,3
300 16,6
360 20

Umrechnungstabelle mmol/l in mg/dl (gerundet)

Messung in mmol/l entspricht in mg/dl
3 54
4 72
6 108
8 144
10 180
12 216
14 252
16 288
20 360

 
 
Die Umrechnungsergebnisse sind auf eine oder null Stellen nach dem Komma gerundet. Dadurch ergeben sich geringfügige aber zu vernachlässigende Abweichungen. Die zulässige Varianz der Messgeräte liegt zwischen 10 und 15%. In Blutzuckermessgeräten wird der mg/dl-Wert in der Regel ohne Dezimalstellen angezeigt, mmol/l-Werte normalerweise mit einer Nachkommastelle.

 

Blutzuckerwerte richtig messen

Um aussagekräftige Blutzuckerwerte zu erhalten, müssen Sie einige Punkte beim Blutzucker-Messen beachten:

Nehmen Sie den Teststreifen erst unmittelbar vor der Messung aus der Verpackung und geben Sie das gewonnene Blut schnell auf den Teststreifen. Blutzuckerteststreifen reagieren teilweise mit Sauerstoff und sind außerdem hitzeempfindlich. Diese Einflüsse könnten ansonsten das Messergebnis für den Blutzucker verfälschen.

Außerdem finden Sie eine vollständige Beschreibung aller wichtigen Punkte in VidaPedia unter "Alles zu Diabetes" im Kapitel "4. Blutzucker messen".

 
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Was Blutzuckerwerte beeinflusst

Steigende Blutzuckerwerte

Blutzuckerwerte schwanken im Tagesverlauf ständig, weil Sie vielfältigen Einflüssen unterliegen. Einige Hormone (z. B. Adrenalin) erhöhen den Blutzuckerspiegel. Diese schüttet der Körper vorwiegend dann aus, wenn Stress empfunden wird. Das bedeutet, dass unter entsprechender Arbeitsbelastung oder außerdem z. B. bei einer Infektion, der Blutzucker ansteigen kann. Außerdem erhöhen manche Medikamente (z. B. Betablocker, Diuretika) die Blutzuckerwerte. Hier hilft Ihnen in jedem Fall Ihr behandelnder Arzt, um die optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels zu finden.

Kurzfristig erhöhen sich die Blutzuckerwerte durch bestimmte aufgenommene Kohlenhydrate (z. B. Zucker). Nach dem Genuss von Lebensmitteln mit einem hohen Anteil von Fett oder Proteinen erfolgt der Blutzuckeranstieg in der Regel deutlich langsamer. Die Blutzuckerwerte werden in diesem Falle teilweise erst nach drei bis fünf Stunden beeinflusst. Das ist der Grund, warum manche insulinpflichtige Diabetiker im Rahmen der Therapie nicht nur die Kohlenhydrate bewerten (BE/KE), sondern für die Insulinmengenbestimmung (Bolusinsuline) auch sogenannte Fett-Protein-Einheiten (FPE) berechnen.

Allerdings wirken nicht alle Kohlenhydrate identisch auf den Blutzuckerwert. Fruktose beispielsweise wird anders verstoffwechselt. Das bedeutet, dass Fruktose den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass viele Früchte auch einen erheblichen Beitrag zur Kalorienaufnahme leisten können. "Überhängende" Energie wandelt Ihr Körper in der Regel in Fett um und lagert dieses in den Zellen ein. Getreu dem Motto: "Immer gut gerüstet sein für schlechte Zeiten". Insofern sollten Früchte aus Kaloriengesichtspunkten mit Bedacht verwendet werden. Unabhängig vom positiven Beitrag zur Ausgeglichenheit des Vitamin- und Mineralstoffhaushalts.

Seltener beachtet wird ein Effekt beim Sport. Obwohl durch Fitnessaktivitäten der Blutzuckerspiegel grundsätzlich sinken müsste, gibt es gegenläufige Effekte. Als Folge der sportlichen Belastung schüttet der Körper Stresshormone, wie z. B. Adrenalin, aus. Dieses sorgt dafür, dass der Körper über die Leber zusätzliche Glukose im Blut bereitstellt, um die Anstrengung zu meistern. Dadurch erhöht sich der Blutzuckerspiegel, damit dem Körper weitere "Körner" zur Verfügung stehen. Der Zeitpunkt, ab dem dieser Effekt eintritt, variiert von Mensch zu Mensch und unterscheidet sich außerdem durch die Sportarten. Während viele diesen Effekt bereits nach 30 bis 40 Minuten Joggen bemerken, dauert es bei anderen, z. B. beim Spazierengehen, bis zu 75 Minuten, bis die Blutzuckererhöhung messbar ist. Hier hilft engmaschiges Kontrollieren, um den eigenen Körper besser kennenzulernen.

Zusätzlich gibt es viele Diabetiker, deren Blutzuckerwerte durch Kaffee beeinflusst werden. Inwiefern Koffein den Blutzuckerspiegel generell beeinflusst, muss jeder Diabetiker für sich selbst herausfinden, hierzu gibt es leider keine einheitliche Aussage.

Senkung der Blutzuckerwerte

Gegenläufige Effekte, also eine senkende Wirkung, haben eine geänderte Ernährung (Reduzierung von Zucker, Erhöhung des Ballaststoffanteils, etc.) und vor allen Dingen Sport. Jede Bewegung, die durch Muskelarbeit unterstützt wird, benötigt Energie. Die Muskeln gewinnen diese Energie aus der vormals im Blut verfügbaren Glukose. Überflüssige, nicht verbrauchte, Glukose wandelt der Körper als Energiereserve in Fett um.

Grundsätzlich lassen sich Blutzuckerwerte durch Arzneimittel absenken. Medikamente für die Diabetestherapie bezeichnet man als Antidiabetika. Außerdem können Diabetiker die Blutzuckerwerte durch das Spritzen verschiedener Insuline beeinflussen. Insulin, als körpereigenes Hormon, senkt die Blutzuckerwerte und ist somit der natürliche Gegenspieler des Glukagons. Glukagon wird bei gesunden Menschen vom Körper freigesetzt, wenn der Blutzuckerwert zu schnell absinkt.

Außerdem können sich Blutzuckerwerte durch eine verbesserte Insulinsensitivität senken. Je besser die Körperzellen das Insulin verwerten können, desto niedriger wird der Blutzuckerspiegel. Deswegen zielen viele Ansätze darauf ab, die Insulinsensitivität zu verbessern. Eine gute Möglichkeit dies zu erreichen ist ein Muskelaufbau durch Krafttraining. Durch regelmäßiges Muskeltraining steigt die Insulinsensitivität nachweislich dauerhaft an.

Wie Sie sich bei einem Typ 2-Diabetes optimal ernähren können, haben wir in diesem Ratgeber zusammengefasst.
 

Entgleisungen des Blutzuckerspiegels

Ein Hauptsymptom des Diabetes ist die sogenannte Hyperglykämie (Überzuckerung). Dadurch, dass die Regulation des Blutzuckers bei einem Diabetes gestört ist, wird ab der sogenannten Nierenschwelle (bei über ca. 200 mg/dl) der Zucker auch über den Urin ausgeschieden. Symptomatisch für eine Überzuckerung sind Durstgefühl, erhöhter Harndrang und das zeitweise Auftreten von Sehstörungen. Bleiben zu hohe Blutzuckerwerte dauerhaft unbehandelt, tritt im späteren Stadium das hyperglykämische Koma ein, das tödlich verlaufen kann.

Im Gegensatz dazu steht die Hypoglykämie (Unterzuckerung), die häufig durch eine falsche Insulingabe, zu geringer Nahrungsaufnahme oder durch eine starke körperliche Belastung ausgelöst wird. Der zu geringe Bluzuckerwert führt dazu, dass eine Unterversorgung wichtiger Zellen des Körpers stattfindet (z. B. der Hirnzellen). In der Regel zeigen sich erste Symptome durch Schweißausbrüche, hohen Puls, Kopfschmerzen, Heißhunger oder eine Bewusstseinstrübung. Im späteren Verlauf, wenn der Blutzuckerwert unter ca. 60 mg/dl absinkt, kann ein Koma eintreten.

Dauerhaft zu hohe Blutzuckerwerte führen zu schweren Folgeerkrankungen. Dazu zählen z. B. die Erkrankungen der Augen (diabetische Retinopathie), der Blutgefäße (Angiopathie und Schaufensterkrankheit), der Nerven (Polyneuropathie), der Nieren (Nephropathie) und verschiedene Erkrankungen der Füße (diabetischer Fuß).

Außerdem empfiehlt sich bei diagnostiziertem Diabetes eine tägliche Blutdruck-Kontrolle. Welche Blutdruckwerte als normal eingestuft werden, erfahren Sie übrigens hier.

 
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Wie Sie mit einem digitalen Tagebuch die Blutzuckerwerte senken

Um den Blutzuckerwert und seine Entwicklung zu verstehen, sollte man die Einflussfaktoren dokumentieren und ein Tagebuch führen. Außerdem können zu den Blutzuckerwerten im VidaGesund-Online-Tagebuch die Ernährung, Kalorienaufnahme, Medikamente, Sport und Bewegung oder auch Blutdruck-, Blutgerinnungs-und Lungenfunktionswerte miterfasst werden. Für die schnelle Erfassung im Alltag steht die VidaGesund-App zur Verfügung, die zertifizierte Messgeräte ausliest und die Daten automatisch mit dem Online-Gesundheitskonto synchronisiert. Alle Blutzuckerwerte und Zusatzdaten können Sie jederzeit Ihrem behandelnden Arzt zur Verfügung stellen.

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Hinweis:
Die angegebenen Blutzucker-Normalwerte sind den Nationalen Versorgungsleitlinien der verantwortlichen medizinischen Fachgesellschaften entnommen (letzte Änderung 11/2014).

Die Übersicht über die Autoren, deren Sachverständigkeit und den zu Grunde liegenden Quellen der Beiträge finden Sie unter folgendem Link.

Bitte beachten Sie, dass die hier wiedergegebenen Inhalte weder die medizinische Hilfe noch die Beratung durch einen Haus- oder Facharzt ersetzen können.
 
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