Quellen

Evidenz und Quellen

Worauf wir Wert legen

Wir arbeiten auf Basis aktuellster wissenschaftlicher und medizinischer Erkenntnisse. Für uns ist angewandte Evidenz, dass wir Funktionen auf Grundlage von Erkenntnissen aus Studien entwickeln, sofern wir uns auf diese zweifelsfrei stützen können.

In der Regel sind diese Studien auch Grundlage für Nationale Versorgungsleitlinien, auf die wir ebenfalls referenzieren. Wir verzichten aus Effizienz- und Kostengründen darauf Effekte zu evaluieren, die bereits durch Studien oder Evaluationen belegt sind.

 

Grundsätze unseres Angebots

In einer Zeit, in der Menschen einen Großteil des Tages sitzend verbringen, nimmt die Bedeutung von Bewegung deutlich zu. Es ist erwiesen, dass zusätzliche Bewegung im Alltag und regelmäßiger Sport Stoffwechsel-, Herz-Kreislauffunktionen und Ihr seelisches Wohlbefinden positiv beeinflussen. Wer sich regelmäßig bewegt oder Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit trainiert, kann auf Dauer das Risiko für chronische Erkrankungen deutlich reduzieren. Außerdem ist belegt, dass Bewegung und Sport auch bei bereits begonnener Therapie unterstützen, potenzielle Folge- und Begleiterkrankungen deutlich besser zu vermeiden. Die britische DiRECT-Studie1 hat 2017 wissenschaftlich belegt, dass Typ 2-Diabetes mit einer hohen Wahrscheinlichkeit umkehrbar ist. Darüber hat auch der Diabetesinformationsdienst des DDZ berichtet. Den Link auf den Artikel finden Sie hier.

In Deutschland sind zwischenzeitlich über 60% aller Menschen übergewichtig2. Oft kann die begleitende Gewichtsreduktion Symptome lindern. Ein gutes Beispiel dafür ist die fachärztlich angewandte Basistherapie bei Typ 2 Diabetes, die über eine Reduktionsdiät versucht die Insulinsensitivität des Körpers zu steigern. Deswegen unterstützen wir Menschen, die sich mit Abnehmen und gesunder Ernährung befassen. Wir sind davon überzeugt, dass die effektivste Gewichtsreduktion auf einem ganz einfachen und wissenschaftlich belegten Prinzip beruht: Abnehmen kann nur, wer weniger Kalorien aufnimmt als er verbraucht (Delta- oder Differenzprinzip). Deswegen unterstützen wir mit Anleitungen zu kalorienbewusster Ernährung und Motivation zu zusätzlicher Bewegung.

Fast ein Drittel aller Menschen, die an chronischen Erkrankungen leiden, fühlt sich mit den Therapieanforderungen und -vorgaben überfordert3. Aus diesem Grunde setzen wir auf eine intuitive Bedienung der Apps, eine hohe Automatisierung der Abläufe, laufenden Wissensaufbau, regelmäßige Wiederholung von Inhalten und Selbstreflexion. Das sorgt dafür, dass sich mit dem Einsatz von VidaGesund die wesentlichen Erfolgselemente Therapietreue und Dokumentationsqualität auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau einpendeln.

Unsere Inhalte sind mit größer Sorgfalt und mit Hilfe einschlägiger Fachliteratur erstellt. Außerdem unterstützt ein qualifiziertes Expertenteam mit wissenschaftlicher Expertise bei der Qualitätssicherung und der Redaktion. Wir begleiten zwar den Patienten in der Therapie, die Therapiehoheit verbleibt aber grundsätzlich beim behandelnden Arzt. Aus diesem Grunde sprechen wir auch keine Empfehlungen aus.

Publiziert haben wir unsere langjährige Erfahrung bei der dauerhaften Begleitung von Diabetikern und Hypertonikern im B & G Bewegungstherapie und Gesundheitssport, Ausgabe 6/2016, (offizielles Organ Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS) e.V.) des Haug Verlags im Georg Thieme Verlag, Stuttgart. Diese Ausgabe behandelte als Schwerpunktthema Diabetes mellitus. Den Link zum Donwload des vollständigen Artikels finden Sie hier.

 

Grundlagen und Evidenz

Nationale Versorgungsleitlinien

Wir lehnen unsere Hinweise, Therapieziele sowie Mess- und Vorsorgepläne an die Nationalen Versorgungsleitlinien an. Diese werden regelmäßig in einer gemeinsamen Initiative von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften zur Qualitätsförderung in der Medizin erstellt:

Außerdem orientieren wir uns bei den Referenzwerten für die Nährstoff- und Energiezufuhr ausschließlich an den jeweils gültigen Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE). Die Seite mit allen Referenzwerten finden Sie hier.

Zugrunde liegende Studien

VidaGesund orientiert sich an den aktuellsten medizinischen Erkenntnissen und Ergebnissen aus allgemein anerkannten Studien. Mehrere große internationale Studien mit hoher Evidenz zeigen, dass Lebensstiländerung und Therapietreue die entscheidenden Faktoren z.B. für eine erfolgreiche Primär- als auch Tertiärprävention des Diabetes mellitus sind.

Änderung des Lebensstils

In der Diabetes Prevention Study (DPS, n=522)4, in der Probanden mit einer gestörten Glukosetoleranz untersucht wurden, konnte durch „Lifestyle-Modifikation“ die Erkrankungsrate in einem dreijährigen Follow-Up von 22,9% auf 10,2% gesenkt werden, was einer Diabetes-Risikoreduktion um 58% entspricht.

In der US-amerikanischen Studie Diabetes Primary Prevention Trial (DPP, n=1.079)5 wurde die Entwicklung des Risikos einer Folgeerkrankung mit Probanden in drei Gruppen verglichen (Lebensstiländerung und Metformin-Therapie vs. Kontrollgruppe ohne Lebensstiländerung und ohne Metformin-Therapie). Die Ergebnisse zeigen, dass bei einer mittleren Beobachtungsdauer von 2,8 Jahren das Risiko durch frühe Metforminbehandlung um 31%, durch Lifestyle-Modifikation aber um 58% im Vergleich zu Placebo gesenkt werden kann und belegt damit die finnischen Studienergebnisse.

Mit der Look AHEAD-Studie“ (n=4.503)6 wurden diese Ergebnisse hinsichtlich der Wirksamkeit von Lebensstiländerungen im Hinblick auf die partielle oder komplette Remission der Erkrankung untersucht. Dazu zwei Aussagen und Fakten, die so im Gesundheitsbericht 2014 nachzulesen sind:

Die britische DiRECT-Studie1 (Primary care-led weight management for remission of type 2 diabetes) konnte 2017 aufzeigen, dass Typ 2 Diabetes nicht unheilbar ist. Bewegungszunahme und Gewichstabnahme konnten bei Diabetikern, deren Diagnose maximal drei Jahre zurückliegt, mit folgender Wahrscheinlichkeit zu einer Umkehrung (Remission) führen:

Diese Aussagen dieser Studie decken sich exakt mit unseren Erfahrungen und Berichten vieler Nutzer unserer Plattform. Einige Aussagen zu den Effekten bei einer regelmäßigen Anwendung finden Sie hier.

Unterstützung im Selbstmanagement

Dem Selbstmanagement wird in der Therapie eine entscheidende Rolle beigemessen. Diabetiker verbringen 99% des Alltags alleine und sind in vielen Fällen überfordert. Mit der Diabetes Attitudes, Wishes and Needs-Studie (DAWN2, n=15.000)3 wurden folgende Ergebnisse ermittelt :

Die systematisierte und digital unterstützte Anleitung im Alltag sorgt dafür, dass sich sowohl die Dokumentationsqualität als auch die Therapieadhärenz deutlich optimieren. Dadurch lassen sich z. B. Blutzucker- und Blutdruckeinstellung verbessern und Risiken für Folge- und Begleiterkrankungen zusätzlich reduzieren.

Motivation durch Schrittzähler

Neben den Messgeräten zur Bestimmung z. B. des Blutzuckers und Blutdrucks, setzen wir ganz bewusst auf den Einsatz von Schrittzählern und Activity-Trackern. Wir sind davon überzeugt, dass eine Transparanz des aktuellen Bewegungsstatus, z. B. des Schritteziels, maßgeblich bei der Erreichung der Bewegungsziele unterstützt. So konnte eine Untersuchung an der Universität Manchester, durch das Team von Dr. Hodkinson7 , nachweisen, dass sich beim Einsatz von Schrittzählern die tägliche Schrittezahl um ca. 1.700 erhöht. Im Vergleich dazu sei angemerkt, dass die durchschnittliche Schritteanzahl eines deutschen Erwachsenen unter 2.000 liegt.

Im Rahmen des Vergleichs der Daten aus 36 Studien mit insgesamt 5.208 Teilnehmern zeigte sich, dass die Schritteanzahl sogar noch zunahm, sobald Feedback und Unterstützung durch medizinisch geschultes Fachpersonal integriert wurde. Der positive Einfluss von Bewegung auf die Gewichtsentwicklung, die Verbesserung von Blutdruck-, Blutzucker- und Blutfettwerten ist hinlänglich belegt. Die veröffentlichten Studienergebnisse im JAMA Network finden Sie hier.

Weitere Quellen

Unsere Quellen stammen grundsätzlich von staatlichen oder unabhängigen wissenschaftlichen Einrichtungen, die wir offengelegen. Damit sind die Sachverständigkeit, die Belegbarkeit, die Neutralität und die Transparenz über deren Motivation gewährleistet. Außerdem achten wir bei Informationen aus Pressemeldungen darauf, dass die Meldungen über zweite Quellen oder offiziell veröffentlichte Studienergebnisse verifiziert werden können.

Körpernormwerte

Für Norm- und Zielbereiche der Körperwerte dienen folgende Quellen als Grundlage:

Als Grundlage für die Ergänzung um weitere Körperwerte, bzw. die Normalwerte für Kinder, haben wir folgende Quellen verwendet:

Online-Tests

Die VidaGesund-Online-Tests für das Diabetes- und das Schlaganfallrisiko sind auf Basis der FINDRISK-Evaluation der Diabetesstiftung DDS entstanden. Für die Einordnung der BMI- und Waist-to-Hip-Werte verwenden wir die Vorgaben der WHO. Dies gilt ebenfalls für die Ermittlung des geschätzten Kaloriengrundumsatzes und des -gesamtbedarfs.

Lebensmitteldatenbank mit BE- und Kalorienrechner

Die Lebensmitteldatenbank beinhaltet mittlerweile über 700 Getränke und mehr als 3.000 Lebensmittel und Gerichte. Fast alle Markenartikel haben wir mit den dazu verfügbaren Herstellerangaben recherchiert. Sehr gewöhnliche und sich wenig differenzierende Produkte haben wir selbst eingekauft, die Daten von Verpackungen übernommen, Durchschnittswerte berechnet und als "Diverse" gekennzeichnet. Die Nährwerte fast aller Speisen weichen im zubereiteten Zustand von den Nährwertangaben auf der Verpackung (i.d.R. Nährwertangaben des Rohzustandes) ab. Diese haben wir selbst gekocht, zubereitet, abgewogen und im Anschluss für den Zustand "zubereitet" neu berechnet. Die Lebensmitteldatenbank steht seit 12/2017 bereit und wird laufend ausgebaut.

Im Januar 2019 haben wir die Kategorie "Belegtes" integriert, damit die Erfassung von Brötchen, Toast und belegten Broten deutlich einfacher und schneller erfolgen kann. Wie wir vorgegangen sind und welche Rahmenbedingungen wir bei der Kalkulation der Nährwertangaben gesetzt haben, lesen Sie in folgendem Beitrag.

Wir bedanken uns auf diesem Wege ganz ausdrücklich bei extrem kooperativen Unternehmen, die sich für dieses Unterfangen mit einer vorbildlichen Art des Umgangs mit Kunden ausgezeichnet haben: Nordsee, Pepsi, Hassia-Gruppe, Edeka, Burger King und Ehrmann.

Viele andere Unternehmen haben unser Anliegen wenig bis gar nicht Ernst genommen und auf die Anfragen überhaupt nicht oder extrem unfreundlich reagiert. Dazu gehören Mc Donalds, Rewe, KFC, Coca Cola und viele mehr. Bilden Sie sich bitte eine eigene Meinung darüber, wie sich diese Unternehmen um die Belange von Diabetikern und Hypertonikern abseits großer öffentlicher Werbeflächen tatsächlich kümmern ... .

Kalorienverbrauchsrechner für Fitnessaktivitäten

Für die genehmigte Nutzung der Grunddaten des Kalorienverbrauchs der jeweiligen Sportarten danken wir dem Institut für Prävention und Nachsorge GmbH (Köln).

Laborwerte

Bei der Aufbereitung der Laborwerte haben wir uns folgender Quellen bedient:

Zusätzlich haben wir versucht medizinische Fachtexte in eine für Patienten verständliche Sprache zu überführen und, soweit wie möglich, auf Fachbegriffe zu verzichten.

VidaPedia

Für die Aufbereitung unserer Fachbeiträge in VidaPadia haben wir unzählige Fachbücher zur Hilfe genommen. Die Basis sind, neben medizinischer Fachliteratur, Nationale Versorgungsleitlinien in der aktuellen Fassung und die wissenschaftliche Expertise unseres Redaktionsteams.

Inhaltlich haben uns viele Betroffene geholfen, hauptsächlich mit Alltagserfahrungen und praktischen Tipps, die wir als Nutzer oder in Selbsthilfegruppen persönlich kennenlernen durften. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass alle Texte und Beschreibungen und Graphiken die Meinung bzw. die Erfahrung der Verfasser darstellen. Die Autoren haben alle Texte nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Die Inhalte stellen in keinem Umfang den Ersatz einer medizinischen Beratung, z. B. durch Ärzte, dar.

 

Quellenangaben zu Studien/Datengrundlagen
1 Diabetes Prevalence in Switzerland / Diabetes Care. 2011 Lean ME et al. Primary care-led weight management for remission of type 2 diabetes (DiRECT): an open-label, cluster-randomised trial. Lancet 2018 Feb 10; 391(10120): 541-551 Pressemeldungen zu dieser Studie finden Sie hier
2 Statistisches Bundesamt Pressemitteilung 416, 30.10.2018, den Link finden Sie hier
3 Diabetes Attitudes, Wishes and Needs, DAWN2-Studie (globale Studieninitiative von Novo Nordisk mit der International Diabetes Federation (IDF), der International Alliance of Patient Organizations (IAPO) und dem Steno Diabetes Center)
4 Diabetes Prevention Study (Tuomilehto, J., et al., Prevention of type 2 diabetes mellitus by changes in lifestyle among subjects with impaired glucose tolerance. N Engl J Med, 2001. 344(18): p. 1343-50.)( Eriksson, J., et al., Prevention of Type II diabetes in subjects with impaired glucose tolerance: the Diabetes Prevention Study (DPS) in Finland. Study design and 1-year interim report on the feasibility of the lifestyle intervention programme. Diabetologia, 1999. 42(7): p. 793-801.).
5 Diabetes Primary Prevention Trial (Knowler, W.C., et al., Reduction in the incidence of type 2 diabetes with lifestyle intervention or metformin. N Engl J Med, 2002. 346(6): p. 393-403.).
6 Action For Health In Diabetes, Look AHEAD (Clinical Trial, Tenth Revision, November 7, 2012, Overweight and obesity are major health problems)
7 Accelerometer- and Pedometer-Based Physical Activity Interventions Among Adults With Cardiometabolic Conditions Alexander Hodkinson, PhD; Evangelos Kontopantelis, PhD; Charles Adeniji, MD; et al(Systematic review and meta-analysis, October 9, 2019; doi:10.1001/jamanetworkopen.2019.12895)

 

Weitere Quellen und Links
Gesundheitsberichte Diabetes 2014-2017 und Umfrage des Berufsverbands der Diabetologen 2012
DAPI (Deutsches Arzneiprüfungsinstitut e.V. , 45. Jahrestagung der Dt. Diabetes Gesellschaft 2010)
Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), 1. Auflage, 4. Version, Stand November 2014
Quellen zu dieser Leitlinie finden Sie hier
Leitlinien der Deutschen Hochdruckliga e.V. (DHL), Stand 2014
Quellen zu dieser Leitlinie finden Sie hier
Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), Stand 31.01.2013
Quellen zu dieser Leitlinie waren hier zu finden.
Schlussbericht „Die Kosten der nicht übertragbaren Krankheiten in der Schweiz“ im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit - Abteilung Nationale Präventionsprogramme / Stand: 16. Juni 2014