Der Puls ist unser gefühlter Herzschlag. Wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht, wird Blut durch unsere Blutgefäße gepumpt. Diesen Vorgang der Blutverteilung können wir an bestimmten Körperstellen direkt spüren, z. B. an den Handgelenksinnenseiten oder an der Halsschlagader. Das pulsierende Gefühl entsteht, weil das durchgepumpte Blut die Blutgefäße durch den entstandenen Überdruck weitet.
Wissenschaftlich belegt ist, dass Blutdruck und Puls sehr eng zusammenhängen. Insofern ist eine zu hohe Herzfrequenz auch ein Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen. Da sich viele fragen, wann der Puls normal bzw. optimal ist, haben wir eine Übersicht über die unterschiedlichen Pulsarten und die Normalwerte erstellt.
Der Ruhepuls ist der normale Herzschlag im Ruhezustand. Er sorgt dafür, dass unser Körper mit genügend Blut und damit mit Sauerstoff versorgt wird. Um den Puls zu bestimmen wird die Anzahl der Herzschläge pro Minute gemessen. Der Puls wird oft zeitgleich ermittelt, wenn eine Blutdruckmessung erfolgt.
Die Geschwindigkeit des Herzschlags ist altersabhängig und schwankt zwischen einzelnen Menschen. Kinder haben tendenziell einen höheren Puls, der mit zunehmendem Alter sinkt. Zusätzlich können Ausdauertraining oder eine kontinuierliche Trainingsbelastung dafür sorgen, dass der Ruhepuls auf einen niedrigeren Wert absinkt. Der normale Erwachsene hat einen Ruhepuls von ca. 60 bis 80 Schlägen pro Minute.
Wenn Sie die körperliche Belastung steigern, erhöht sich der Puls. Das liegt daran, dass z. B. bei zunehmender Bewegung die Muskeln einen höheren Sauerstoffbedarf haben. In diesem Fall sorgt ein höherer Herzschlag dafür, dass genügend Sauerstoff in den Muskeln zur Verfügung steht.
Außerdem schwankt der Ruhepuls im Tages- oder Wochenverlauf, weil Stress, Wetter und Hormone unser Kreislaufsystem ebenfalls beeinflussen. Darüber hinaus gibt es drei Erkrankungsarten, die ebenfalls den Puls beeinflussen. Bei der Bradykardie liegt ein zu niedriger Puls vor, bei der Tachykardie ein deutlich erhöhter. In der Regel liegt dann der Ruhepuls bei weit über 100 Schlägen pro Minute. Eine weitere Erkrankung des Herzens, die am Pulswert erkannt wird, ist die Herzrhythmusstörung (Arrhythmie).
Der Trainingspuls ist der Pulswert, den Sportler während des Trainings für eine längere Belastungsdauer anstreben. Man könnte sagen, er ist der Zielwert für die Trainingsbelastung. Der optimale Trainingspuls richtet sich hauptsächlich nach der Leistungsfähigkeit. Als Empfehlung sprechen Trainer meist folgende Richtwerte für den Trainingspuls aus:
Viele Trainierende verwenden zusätzliche Pulswerte, um das Training optimal zu steuern. Die häufigsten zusätzlich genutzten Pulsarten sind:
Wer sich mit der Zeit steigert, hat bei identischer Trainingsbelastung einen niedrigeren Puls oder kann mit gleichem Trainingspuls eine größere Leistung erbringen. Deswegen eignen sich die Pulswerte sehr gut als einfaches Kriterium für eine erste Einschätzung des Trainingszustandes.
EINFACH MANAGEN
Wie bereits erwähnt unterscheiden sich optimale Pulswerte der Menschen in erster Linie nach dem Alter, dem Fitnesszustand und bei eventuell vorliegenden Erkrankungen. Ausnahmesituationen ergeben sich zum Beispiel, wenn der Körper mit Infektionen zu kämpfen hat. Dann sind die Werte zeitweise erhöht. Die Normalwerte sind gem. der verantwortlichen Fachgesellschaften wie folgt:
Angabe in Schlägen pro Minute
Alter | Normalbereich | Mittelwert |
---|---|---|
1-2 Jahre | 89-151 | 119 |
3-4 Jahre | 73-137 | 108 |
5-7 Jahre | 65-133 | 100 |
8-11 Jahre | 62-130 | 91 |
12-15 Jahre | 60-119 | 85 |
Angabe in Schlägen pro Minute
Gruppe | Normalbereich |
---|---|
Leistungssportler | 35-50 |
Freizeitsportler | 45-60 |
Bradykardie-Erkrankte | unter 60 |
Untrainierte Erwachsene | 60-80 |
Senioren | 80-100 |
Tachykardie-Erkrankte | über 100 |
Jugendliche | 80-110 |
Um den Puls und dessen Entwicklung zu verstehen, sollte man alle gemessenen Werte in einem Körperwertetagebuch dokumentieren. Dadurch erhalten Sie eine Aussage zur langfristigen Entwicklung und sehen genau, was Ihren Puls positiv beeinflusst. Für die schnelle Dokumentation stehen die VidaGesund-App und drahtlose Blutdruckmessgeräte zur Verfügung. Unsere angebundenen Blutdruckmessgeräte ermitteln für Sie den Puls automatisch. Außerdem erfolgt mit der Arrhythmie-Erkennung sofort ein Check, ob Ihr Herz unter Umständen unregelmäßig schlägt. Alle Werte können Sie natürlich jederzeit Ihrem behandelnden Arzt zur Verfügung stellen.
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