Beachtenswertes im Alltag

Ernährung bei Diabetes

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist bei der Behandlung des Diabetes mellitus maßgeblich. So kann man den Blutzuckerspiegel besser unter Kontrolle zu halten und Folgeerkrankungen sowie gefährliche Über- als auch Unterzuckerungen vermeiden.

Der übermäßige Genuss von stark zucker- und fetthaltigen Speisen bei Diabetes mellitus Typ 2 führt dazu, dass der Körper weniger sensitiv auf das eigene Insulin reagiert.

Im Anfangsstadium des Diabetes mellitus erzielt die Umstellung der Ernährungsgewohnheiten die besten Ergebnisse. Diabetiker sollten nach einer Diagnose sofort handeln und sich nicht auf die Allmacht von Tabletten und Insulin verlassen. Insbesondere Tabletten (Antidiabetika) verlieren ohne eine aktive Senkung des Blutzuckerspiegels durch Ernährungsumstellung relativ schnell ihre Wirkung, und es muss Insulin gespritzt werden.
Gesundheit
Die Menge des verabreichten Insulins ist abhängig vom aktuellen Blutzuckerspiegel und somit auch direkt von der Ernährung. Selbst wenn der Diabetiker bereits Insulin bekommt, ist eine Ernährungsumstellung eine äußerst effektive Maßnahme, um eine Verschlechterung des Zustandes so lange wie möglich herauszuzögern.

Zu Beginn der Diabeteserkrankung ist es sinnvoll, ein Ernährungstagebuch zu führen. Dadurch gewinnt man einen Überblick darüber, welche Mahlzeiten wann und in welcher Menge verzehrt wurden.

Der Wissensaufbau im Bereich Ernährung ist ein weiterer Schlüssel für eine erfolgreiche Therapie. Alle erforderlichen Hinweise und Informationen finden Sie in unserem Gesundheistratgeber "Ernährung bei Diabetes".

Eine Gewichtsreduktion könnte bei Übergewicht ebenfalls erforderlich sein. Allerdings sollte vor diätischen Maßnahmen unbedingt Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden, da die Auswirkung auf Tabletten oder Insulinmenge beachtet werden muss.

 

Alkohol bei Diabetes

Diabetiker müssen beim Genuss von Alkohol einige Dinge beachten. Eine falsche Einschätzung der Wirkung und der enthaltenen Kohlenhydrate kann schnell ungeplante Folgen mit sich bringen. Sobald die Leber mit dem Abbau von Alkohol beschäftigt ist, gibt sie kein gespeichertes Glykogen in das Blut ab. Der Konsum von Alkohol kann also zur Unterzuckerung führen. Besonders groß ist das Risiko, wenn der Alkohol vor dem Schlafengehen oder nach dem Sport konsumiert wurde, und bei Diabetikern die Insuline oder Sulfonylharnstoffe verwenden.

Bei einer Diät sollte um Alkohol ein großer Bogen gemacht werden. Das liegt daran, dass Alkohol einerseits sehr energiereich ist und andererseits den Appetit deutlich anregt. Mittlerweile raten viele Diabetologen und auch die Deutsche Diabetes Gesellschaft in Sachen Alkohol wie folgt vorzugehen:

Kohlenhydrate richtig einschätzen

Bei einer insulinpflichtigen Therapie sollten beim Genuss von Alkohol die Kohlenhydrate eher nicht für die Dosierung des Insulins berücksichtigt werden. Um dem gleichzeitigen Absinken des Blutzuckerspiegels entgegenzuwirken, empfehlen sich kleine Snacks zwischendurch. Hierfür eignen sich Vollkornprodukte am besten, da diese ihre Kohlenhydrate langsamer an den Körper abgeben und so eine gleichmäßigere Versorgung gewährleisten können.

Blutzucker regelmäßig kontrollieren

Wer trinkt misst lieber einmal zu oft. So erkennt man schnell, wenn der Blutzuckerspiegel zu rasch absinkt und kann mit Traubenzucker oder Fruchtsäften rechtzeitig gegensteuern. Das gilt besonders für die letzten beiden Stunden vor dem Schlafengehen. Deswegen bei Alkoholgenuss lieber mit erhöhten Werten ins Bett gehen und für die Zeit zwischen zwei und vier Uhr sicherheitshalber den Wecker für eine nächtliche Messung stellen.

Da auch der Alkoholgenuss bei einem Diabetes erlernt werden sollte, empfiehlt sich eine begleitende Messung zu kontrolliertem Alkoholgenuss. Testen Sie einfach, wie stark sich über Zeit und im Verhältnis zur Menge Ihr Blutzuckerspiegel verändert, in dem Sie parallel zum Glas Bier oder Wein mehrere Messungen durchführen und die gemessenen Werte protokollieren. Auf diese Erfahrungswerte können Sie jederzeit zu einem späteren Zeitpunkt zurückgreifen.

Alkohol maßvoll genießen

Da die Gefahr von Unterzuckerungen durch das Trinken in jedem Fall ansteigt, sollten Sie den Alkoholgenuss einschränken. Empfehlenswert sind einige alkoholfreie Tage pro Woche und geringe Mengen am Tag. Als Faustregel gilt ohnehin, dass nie so viel getrunken werden sollte, dass die Blutzuckermessung nicht mehr selbstständig durchgeführt werden kann.

Sport

 

Sport bei Diabetes

Körperliche Aktivität leistet neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung einen wichtigen Beitrag, um den Blutzuckerspiegel eines Diabetikers aktiv zu senken. Die Steigerung der körperlichen Aktivität sollte langsam und kontinuierlich erfolgen. Ist der Körper wenig Bewegung gewohnt, sollte zuallererst diese gesteigert werden. Erst danach kann eine sportliche Aktivität in Betracht gezogen werden. Die Wahl einer sportlichen Aktivität bei starkem Übergewicht muss im Rahmen der durchführbaren Möglichkeiten liegen und den Körper nicht noch zusätzlich belasten. Der behandelnde Arzt ist in jedem Fall zu Rate zu ziehen, um Risiken abzuklären und langfristige Ziele zu setzen.

Bewegung steigern

Machen Sie sich bewusst, dass Ihnen 30 bis 60 Minuten zusätzliche Bewegung am Tag entscheidend dabei helfen, Ihre Blutzuckerwerte positiv zu beeinflussen. Jede Art von Bewegung benötigt Energie, die Muskeln aus dem Blutzucker herstellen. Parken Sie doch einfach auf dem Weg zur Arbeit weiter weg und nutzen Sie die Zeit für einen schönen Spaziergang ins Büro, statt für die Parkplatzsuche. Oder nehmen Sie das Fahrrad oder gehen Sie zu Fuß, wenn kleine Besorgungen anstehen. Als Sportpensum sind 150 Minuten pro Woche für die Reduzierung des Folgeerkrankungsrisikos um 50% (!) ein lohnenswertes Ziel!

Ausdauer trainieren

Um durch Sport den Blutzucker zu verbessern, sollten Sie konsequent an ca. fünf Tagen die Woche für mindestens 30 Minuten trainieren. Dazu zählen natürlich auch stramme Spaziergänge, die bei hoher Intensität ebenfalls schweißtreibend sein können. Wichtig ist dabei, dass Sie:

Am besten ist eine Trainingsdauer von größer 30 Minuten, weil dann die Ausdauer trainiert und auf Dauer erheblich verbessert wird. Ein positiver Nebeneffekt des Ausdauersports ist die gleichzeitige Verbesserung von Blutdruck und Stoffwechselfunktionen.

Muskeln aufbauen

Muskeln benötigen Blutzucker und verbrennen Kalorien, selbst im Ruhezustand. Deswegen lohnt sich gerade für Diabetiker der Muskelaufbau. Eine gute Kombination, um gleichzeitig auch die Beweglichkeit zu verbessern sind Fitnessgeräte, Gymnastik oder Functional Training. Außerdem sorgt Muskeltraining für eine Reaktivierung der Insulinsensitivität im Körper. Das macht Muskeltraining gleich doppelt sinnvoll. Sprechen Sie aber vor Erstellung eines Trainingsplanes am besten mit Ihrem Arzt.

Motivation hochhalten

MotivationWichtig ist nicht nur das Anfangen, sondern vor allem auch das Durchhalten. Deswegen kommt der dauerhaften Motivation eine ganz besondere Bedeutung zu. Unsere Tipps dazu sind:

Fangen Sie an Gartenarbeit, Parkplatzsuche, Treppen steigen und viele andere Bewegungsnöglichkeiten als Geschenk und nicht als Last zu begreifen. Und denken Sie daran, wenn es mal nicht so läuft: "Lieber auf einem geringerem Level weiter machen, als auf hohem Niveau aufzugeben!".

Neues ausprobieren

Viele Ziele erreichen Sie nur, wenn Sie genügend Motivation und Disziplin mitbringen. Aber wer hat dazu schon immer Lust und Laune? Deswegen hilft es Ihnen möglicherweise, etwas Neues oder etwas anderes Erstrebenswertes in den Alltag einzubringen. Vielleicht helfen Ihnen die folgenden Denkanstöße als Anreiz:

 

Erfolgsfaktoren bei Typ 2-Diabetes

Blutzucker messen

Messen

Auch wenn Sie Blutzucker-Teststreifen selbst bezahlen müssen, sollten Sie mindestens einmal täglich morgens den Nüchtern-Blutzucker bestimmen. So haben Sie die aktuellen Körperwerte immer im Blick, sorgen für Sicherheit und erkennen die Fortschritte.

Dokumentieren

Vom Arzt gefordert und doch viel zu anstrengend? Niemand will ein aufwändiges Papiertagebuch führen, so aussagekräftig es für die richtige Einstellung des Blutzuckers auch sein mag. Deswegen haben wir ein digitales Tagebuch entwickelt, das für Sie die Messwerte aus Ihrem Messgerät automatisch sammelt, ganz ohne manuellen Aufwand. Wenn Sie außerdem nur 10 Minuten pro Woche investieren, um sich die Auswertungen anzusehen, erhalten Sie wertvolle Hinweise, wann Sie durch Ihre eigene Leistung eine erhebliche Verbesserung erzielen konnten. Nutzen Sie unsere kostengünstige Angebote, bei denen wir für Sie Premium und dazugehörige Messgeräte ab monatlich 0,00 € kombinieren.

Falls Sie noch nicht überzeugt sind, können Sie Premium für 14 Tage unverbindlich und kostenlos testen. Passende Blutzuckermessgeräte mit Bluetooth finden Sie in unserem Shop.

Vorsorgen

Die beste Vorsorge ist die Vermeidung dauerhaft zu hoher Blutzuckerwerte. Dies erreichen Sie am besten durch regelmäßige Bewegung und die bewusste Reduzierung der Kohlenhydrate im Rahmen der Diabetes-Ernährung. Außerdem helfen Ihnen regelmäßige und meist quartalsweise Arztbesuche, um ungünstige Veränderungen der Blutzuckerwerte durch eine Blutuntersuchung aufzudecken. So kann Ihnen Ihr Arzt durch die Therapie helfen, rechtzeitig gegenzusteuern.

Durchhalten

Der beste Grund durchzuhalten ist der Ausblick auf Erfolg. Dieser ist Ihnen gewiss, wenn Sie auf sich achten. Sorgen sind dabei ein äußerst schlechter "Berater", auch wenn es nicht immer einfach ist, sorgenfrei zu bleiben. Schon der biblische König Salomo sagte: "Hoffnung, die sich verzögert, ängstet das Herz; wenn aber kommt, was man begehrt, das ist ein Baum des Lebens." (Sprüche 13:12). Das kann für Sie ganz konkret bedeuten, dass Sie sich darauf verlassen können, dass

  1. jeder Einsatz für die eigene Gesundheit eine Hilfe für Ihren Körper darstellt
  2. jede Hilfe zu einer direkten Verbesserung führt
  3. jede Verbesserung die Hoffnung stärkt und so das Durchhalten unterstützt!

Verwöhnen Sie sich also mit Erfolgen, die Sie selbst erringen und verlassen Sie sich darauf, dass Sie jederzeit Unterstützung erhalten können, wenn Sie diese benötigen.

 

Diabetes im Beruf

Die Auswirkung des Diabetes mellitus auf den Beruf kann nicht pauschaliert werden und ist je nach Verlauf und Krankheitsstadium verschieden.

Beim Diabetes Typ 2 erfolgt die Diagnose häufig erst, wenn Betroffene schon längst im Berufsleben stehen. Bei einem Diabetiker kann die erlernte Tätigkeit in der Regel weiter ausgeführt werden, solange sich das Messen des Blutzuckerspiegels, das Spritzen von Insulin, die Arbeitsbelastung und der aktuelle Gesundheitszustand mit den Anforderungen des Arbeitsplatzes vereinbaren lassen. Bei der Ausübung einer Tätigkeit, bei der weder Andere noch der Betroffene selbst gefährdet sind, ist es nicht notwendig, den Arbeitgeber vom Diabetes in Kenntnis zu setzen. Kann der erlernte Beruf aufgrund des Diabetes nicht mehr ausgeführt werden, besteht die Möglichkeit, sich über die Bundesagentur für Arbeit umschulen zu lassen.

Steht die Wahl eines Berufes noch bevor, ist diese weniger stark eingeschränkt als oft angenommen wird. Es muss lediglich gewährleistet sein, dass der Diabetiker regelmäßig messen und ggf. spritzen kann und ständigen Zugriff auf z. B. Traubenzucker hat. Die Eignung des Berufes im Hinblick auf Arbeitsbelastung, Gefährdung durch Unterzuckerung für den Betroffenen und Dritte, sowie spätere Folgeerkrankungen sollten trotzdem gut durchdacht werden. Eine Angabe der Diabetes mellitus in der Bewerbung und beim Vorstellungsgespräch ist nicht notwendig, es sei denn, sie behindert den Betroffenen bei der Ausübung des angestrebten Berufes erheblich. Selbst ein Betriebsarzt unterliegt der Schweigepflicht. Wird diese nicht durch den Betroffenen selbst aufgehoben, erfährt der Arbeitgeber lediglich, ob eine Arbeitsfähigkeit vorliegt oder nicht. Also erfährt der Arbeitgeber in keinem Fall von der Erkrankung, wenn der Betroffene das nicht möchte.

 

Sex bei Diabetes

Diabetes mellitus wirkt sich nach längerem Bestehen häufig auf das Sexualleben aus. Bei Männern äußert sich dies meist in Form von Erektionsstörungen, da sich der hohe Blutzuckerspiegel schädigend auf Nerven und Durchblutung auswirkt. Bei Frauen führen nicht selten eine trockene Scheidenschleimhaut und Orgasmusstörungen zu einer eingeschränkten sexuellen Aktivität.

Dem Thema Verhütung und Schwangerschaft muss beim Diabetes mellitus besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln wie z. B. der Pille oder der Drei-Monats-Spritze ist mit Vorsicht zu begegnen, da sie den Blutzuckerspiegel und auch den Cholesterinspiegel ungünstig beeinflussen können. Das Einsetzen einer Spirale oder die richtige Verwendung von Kondomen bietet verlässlicheren Schutz, sollte aber mit dem Frauenarzt besprochen werden.

Schwangerschaft-Diabetes

 

Schwangerschaft

Diabetes mellitus steht dem Wunsch nach einem eigenen Kind nicht im Weg, allerdings sollte eine Schwangerschaft gut geplant werden. Die Beachtung des Blutzuckerspiegels und das Absetzen von Verhütungsmitteln sollten mit dem Frauenarzt abgeklärt werden. Die Temperaturmessung zur Ermittlung der fruchtbaren Tage ist beim Diabetes mellitus nicht geeignet, da sich der Zyklus unregelmäßiger verhält und so keine zuverlässige Aussage zulässt.

 

Körperpflege

Die beim Diabetiker auftretende Verschlechterung der Wundheilung und die Belastung des Immunsystems erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit bei der Körperpflege. Insbesondere die Füße, die Haut und der Mundraum sollten von Diabetikern gut gepflegt und regelmäßig auf Verletzungen kontrolliert werden.

Eine professionelle Fußpflege hilft Diabetikern, Probleme frühzeitig zu erkennen und entgegenzusteuern. Nichtsdestotrotz kontrolliert und pflegt man die Füße am Besten täglich. Bei eingeschränkter Sehkraft kann dies auch von betreuenden Personen übernommen werden. Die Auswahl des passenden Schuhwerkes ist bei der Entstehung von Fußproblemen ausschlaggebend und sollte keinesfalls unterschätzt werden.

 

Reisen als Diabetiker

Grundsätzlich sollten Diabetiker bei Reisen keine Kompromisse in der Wahl des Zieles eingehen müssen, aber eine gute Planung und die richtige Organisation sind äußerst wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. Deswegen haben wir diesem umfassenden Bereich ein eigenes Kapitel (9. Reisen mit Diabetes) gewidmet.

 
 

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Hinweis: Die Übersicht über die Autoren, deren Sachverständigkeit und den zu Grunde liegenden Quellen der Beiträge finden Sie unter folgendem Link.
Bitte beachten Sie, dass die hier wiedergegebenen Inhalte weder die medizinische Hilfe noch die Beratung durch einen Haus- oder Facharzt ersetzen können.
 
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