15. Dezember 2023 in Gesundheit, Internet News
Schlafphasen und Schlafzyklen spielen eine wichtige Rolle in den nächstlichen Ruhezeiten. Sind Sie schonmal morgens gerädert aufgewacht, obwohl Sie eigentlich lang genug geschlafen haben? Dann kann es sein, dass der Wecker während der falschen Schlafphase geklingelt hat. Welche unterschiedlichen Phasen Sie Nacht für Nacht durchlaufen und wofür diese jeweils wichtig sind, erfahren Sie in diesem Artikel.
Menschlicher Schlaf verläuft in sogenannten Schlafzyklen, die sich mehrmals pro Nacht wiederholen und aus unterschiedlichen Phasen bestehen. Ein Zyklus dauert individuell zwischen 90 und 110 Minuten. Der Schlafzyklus besteht aus Phasen, die sich zwischen Non-REM-Phasen (traumlose Phasen) und REM-Phasen (Traumphasen) unterscheiden lassen. Zu den traumlosen Phasen gehören die Einschlafphase, der Leichtschlaf und der Tiefschlaf.
Das Einschlafen erfolgt nicht von einer Sekunde auf die nächste, als würde ein Schalter umgelegt werden. Vielmehr gibt es einen gleitenden Übergang. Der Körper beginnt sich zu entspannen, Atmung und Puls beruhigen sich. Während dieser Phase sind wir leicht durch Licht, Geräusche oder Berührungen aufzuwecken. Die Einschlafphase wird maßgeblich durch das Hormon Melatonin eingeleitet, das auch Schlafhormon genannt wird. Melatonin wird nur bei Dunkelheit produziert, weshalb helles Licht und blaues Licht von LED-Bildschirmen uns am Einschlafen hindern. Ein weiterer beteiligter Stoff ist der Abbaustoff Adenosin: Während der gesamten Zeit, die ein Mensch wach ist, steigt die Adenosin-Konzentration im Gehirn und sorgt dafür, dass man müde wird. Dies wird in der Wissenschaft auch als Schlafdruck bezeichnet. Während des Schlafens baut sich der Stoff wieder ab. Die Einschlafphase dauert bei Menschen mit einem gesunden Schlaf in der Regel zwischen 5 und 15 Minuten.
In dieser Phase verlangsamen sich Atmung und Puls, die Muskulatur entspannt sich. Da Gehirn und Muskulatur unterschiedlich schnell zur Ruhe kommen, kann es in dieser Phase zu Muskelzuckungen kommen. Die Körpertemperatur sinkt und es gibt keine Bewegungen der Augen mehr. Sprechen Menschen im Schlaf, befinden Sie sich vermutlich in der Leichtschlafphase. Bereits jetzt beginnt der Körper mit der Zellreparatur, allerdings nicht in gleichem Maße wie während der Tiefschlafphase. Erwacht man aus der Leichtschlafphase, fühlt man sich fitter als beim Aufwachen aus der Tiefschlafphase. Diese Phase mach ungefähr 40-55% der gesamten Schlafzeit aus und dauert ca. 10-25 Minuten. Deshalb wird für Powernaps eine ungefähre Dauer von 20 Minuten empfohlen, damit man nicht in den Tiefschlaf gerät.
Atmung und Herzschlag verlangsamen sich weiter und auch die Muskulatur entspannt sich noch stärker. In dieser Schlafphase kann es zum Schlafwandeln oder Zähneknirschen kommen. Diese Schlafphase ist für die Regeneration des Körpers sehr wichtig: währenddessen kommt es zur Zellteilung sowie zur Reparatur des Erbgutes und eventueller Gewebeschäden. Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren und Kinder und Jugendliche wachsen während dieser Phase. Auch für die psychische Gesundheit ist Tiefschlaf essenziell, denn währenddessen wird das Erlebte des Tages verarbeitet. Im Gehirn werden die Erinnerungen sortiert und Unnötiges wird „aussortiert“ und vergessen. Die Tiefschlafphasen werden im Verlauf der Nacht kürzer und Schlaf gilt als besonders gesund, wenn sich der Tiefschlaf überwiegend in der ersten Hälfte der Nacht abspielt. Ungefähr 15-20% des Gesamtschlafes sollten sich in der Tiefschlafphase abspielen.
REM steht für Rapid Eye Movement (schnelle Augenbewegung) und wird auch als Traumschlaf bezeichnet. Die schnellen Augenbewegungen sind durch die geschlossenen Lieder gut erkennbar und der Mensch träumt intensiv. An diese Träume kann man sich nach dem Aufwachen häufig noch erinnern. Die Muskulatur ist dabei erschlafft, damit die Muskelbewegungen im Traum nicht tatsächlich ausgeführt werden. Während dieser Phase werden nicht nur Informationen des vergangenen Tages, sondern vor allem Emotionen verarbeitet. Während die Tiefschlafphasen im Laufe der Nacht kürzer werden, verlängern sich die REM-Phasen entsprechend. Insgesamt sollten ca. 20-25% der Gesamtschlafdauer im REM-Schlaf stattfinden.
Guter Schlaf ist also nicht nur von der Schlafdauer, sondern maßgeblich auch von der in den jeweiligen Phasen verbrachten Zeit abhängig. Eine optimale Zusammensetzung führt zur bestmöglichen physischen und psychischen Regeneration. Wie wir uns nach dem Aufwachen fühlen hängt also nicht zwingend mit der tatsächlichen Schlafqualität, sondern vielmehr mit dem Zeitpunkt des Aufwachens zusammen.
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