Online-Tagebuch

in Diabetes, Herz & Kreislauf, Internet News

Stress beeinflusst auch die Körperwerte

Stress steuert das Herz-Kreislaufsystem und viele Stoffwechselfunktionen aktiv mit. Dass Stress den Blutdruck ansteigen lässt ist hinlänglich bekannt und leicht nachvollziehbar, dass aber gleichfalls ein starker Einfluss auf die Blutzuckerwerte die Folge sein kann, ist oftmals unbekannt. Ganz häufig auch nicht so einfach zu erkennen, da der Grad der Beeinflussung sehr individuell ausgeprägt ist. Während einzelne Menschen stark betroffen zu sein scheinen, berichten andere, dass Sie überhaupt keine Verbindung herstellen können.

 

Stress sorgt für eine Hormon-Ausschüttung

Cortisol ist ein Stresshormon im menschlichen Körper, welches in der Nebennierenrinde produziert wird. Unter Stress wird dieses Hormon verstärkt produziert und ausgeschüttet. Hauptsächlich beeinflusst werden durch Cortisol der Kohlenhydrathaushalt, der Fettstoffwechsel und der Eiweißumsatz im Körper. Allerdings schüttet der Körper, unabhängig von Stresssituationen, dieses Hormon mehrmals täglich schubweise aus, so dass die Wechselwirkung nicht ganz so einfach nachzuweisen ist.

Darüber hinaus wird unter Stress, dazu gehört beispielsweise auch andauernder Lärm, auch Adrenalin ausgeschüttet, was ebenfalls für einen Anstieg von Blutdruck und Blutzucker sorgen kann.

 

Chronischer Stress erschwert die Blutzuckereinstellung

Diese direkte Wechselwirkung lässt sich durch Studien nicht zweifelsfrei nachweisen. Trotzdem gibt es naheliegende Zusammenhänge, wenn sich z.B. in Stresssituationen das Hungergefühl reduziert, sich dadurch die Mahlzeiten verschieben oder z.B. die Medikamenteneinnahme später als geplant erfolgt. In der Regel senkt sich bei starker beruflicher Einbindung auch das Aktivitätenlevel in Bezug auf Sport und Bewegung ab. Also eine ganz normale Folge der geänderten täglichen Zeitplanung.

Damit lässt sich sicherlich festhalten, dass Stress z.B. das Diabetes-Management umständehalber erschwert, unabhängig von den hormonellen Einflüssen auf den Blutzuckerspiegel. Wer beispielsweise an Depressionen leidet, hat erschwerte Bedingungen in der Therapie und ggf. weitere Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

 

Stress aktiv abbauen

Die einfache Bewältigung von Stress will gut gelernt und regelmäßig geübt sein. Es gibt eine Vielzahl guter Möglichkeiten, sich gegen Stress zu wappnen oder diesen aktiv zu bekämpfen.

Regelmäßige kurze Pausen und aktive Ablenkung, sei es durch ein Gespräch mit Kollegen oder einen kurzen Anruf zu Hause, helfen im Tagesablauf. Wer weiß wie es funktioniert, kann auch Meditations- und Yoga-Übungen nutzen, die in Minutenschnelle für zusätzliche Ruhe sorgen. Kurze Spaziergänge in den Pausen tun ein übriges, um erhitzte Gemüter und starke Emotionen wieder abzukühlen und den Puls zu senken.

Nach Feierabend bieten sich zwei ganz einfache Möglichkeiten. Entweder Sie reden sich bei Ihrem Partner oder Freunden den Stress von der Seele oder Sie nutzen Sport um den Stress aktiv abzubauen. Bewegung und Laufen sorgen für Entspannung, schon nach 15 bis 30 Minuten.

Wer sich damit überfordert fühlt, bzw. nicht so richtig weiß was zu tun ist, kann sich an seine Krankenversicherung wenden. Diese finanzieren eine Vielzahl hilfreicher Präventionsangebote und können Ihnen passende Unterstützung anbieten.

 

Sich selbst besser verstehen

Dokumentieren Sie alle ungewöhnlichen Situationen im Alltag im Online-Tagebuch oder Ihrer VidaGesund-App. So haben Sie eine sehr gute Möglichkeit über Wochen die Wechselwirkung mit dem Verlauf Ihrer Körperwerte nachzuvollziehen. Damit lässt sich einiges steuern und Medikamenten- und Körperwerteeinstellungen deutlich verbessern.

 
 
 

Bild von Alex Gmelin




Kommentar schreiben

Kommentar



CAPTCHA Image




Mein Blutdruck ist zu hoch. Krieg ihn trotz tabletten nicht runter

Sehr geehrte Frau Danner,

vielen Dank für den kurzen Kommentar. Da Sie bei einer Tabletteneinnahme offensichtlich schon in ärztlicher Therapie sind, empfiehlt es sich diesen Punkt ausschließlich mit Ihrem behandlenden Arzt abzustimmen und die Therapie ggf.anzupassen. Was Sie tun können ist, um Ihren Arzt bei der Suche nach den Ursachen zu unterstützen, alle von der „Norm“ abweichenden Symptome, Ereignisse (z. B. Stress, …) und Einflüsse (z. B. Bewegung, Trinken) vollständig in einem Tagebuch festzuhalten. Zusätzlich konseqent Medikamente einnehmen sowie bis zu drei mal täglich den Blutdruck kontrollieren und dokumentieren. Das sollte in der Regel helfen um die potenziellen Ursachen zu ergründen und die Wirksamkeit der Medikation sehr einfach und sicher zu verfolgen. Gerne können Sie dazu unsere App in der kostenfreien Basic-Version nutzen und die erhobenen Daten Ihrem Arzt auch digital und vorausgewertet zur Verfügung stellen.

Herzliche Grüße und Ihnen viel Erfolg

Alexander Gmelin