Diabetes Ernährung

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Die richtige Ernährung bei Diabetes

Auch wenn sich diese Klassifizierung bald ändern könnte, wird bislang bei Diabetes mellitus hauptsächlich zwischen zwei Typen unterschieden: Während die Ernährung beim Diabetes Typ 1 nicht maßgeblich zur Linderung oder Besserung der Symptomatik beitragen kann, ist sie beim Typ 2 Diabetes ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Was also dürfen und sollten Betroffene zu sich nehmen – und was besser nicht?

 

Diabetes Typ 2: Volkskrankheit mit dramatischen Folgen

Bei Typ 2-Diabetes weist der Patient einen erhöhten Blutzuckerwert aufgrund einer zunehmenden Insulinresistenz auf. Die Therapie basiert einerseits auf Medikamenten, andererseits können Änderungen im Lebensstil wie beispielsweise mehr Bewegung einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen. Eine Ernährungsumstellung kann die Werte langfristig verbessern und häufig auf Dauer die Insulinspritzen vermeiden. Laut “Deutschem Gesundheitsbericht Diabetes 2018” leiden aktuell rund 6,3 Millionen Menschen am Diabetes Typ 2. Die mangelnde Weiterleitung der Zuckermoleküle aus dem Blut führt dazu, dass diese Zellen in den Blutgefäßen zerstören und schlimmstenfalls zu einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall, einer Nierenschwäche, Nerven- oder Netzhautschäden führen.

 

Diabetiker sollten Essverhalten analysieren

Vermutet wird, dass neben genetischen Veranlagungen vor allem eine falsche Ernährung, Übergewicht sowie ein Bewegungsmangel zur Entwicklung eines Diabetes Typ 2 führen kann. Gesund zu essen, kann also bereits präventiv zur Verhinderung einer solchen Erkrankung beitragen. Doch spätestens nach der Diagnose ist eine Ernährungsumstellung in der Regel unumgänglich. Auch wenn Diabetes gemeinhin als “Zuckerkrankheit” bezeichnet wird, sollte nicht nur der Zucker in Schokolade, Süßigkeiten oder anderen Lebensmitteln bestmöglich gemieden werden, sondern auch der in Kohlenhydraten enthaltene Zucker.

Um langfristige Folgeerkrankungen zu verhindern, sollten Betroffene daher auf eine diabetesgerechte Ernährung achten. Der erste Schritt in die richtige Richtung ist dabei eine Analyse bisheriger Gewohnheiten. Nur wer seine Ernährung analysiert, kann diese auch im zweiten Schritt entsprechend anpassen. Häufig ist dafür der Besuch eines spezialisierten Ernährungsberaters sinnvoll. Hierbei werden Fragen geklärt, wie:

Am Ende dieser Analyse entsteht ein Ernährungsplan, welcher es dem Diabetiker möglichst einfach macht, sich ohne Einschränkungen im Alltag gesund sowie diabetesgerecht zu ernähren.

Ernährungsberatung bei Diabetes

Ernährungsratgeber: Welche Lebensmittel sollten Diabetes-Patienten unbedingt meiden?

Fette sowie zuckerhaltige Lebensmittel und ein Übermaß an Kohlenhydraten sind für Patienten mit Diabetes Typ 2 eher ungeeignet. Sie wirken sich nachteilig auf die Blutzuckerwerte, das Körpergewicht, die Blutfettwerte sowie den Blutdruck aus. Wurst und Fleisch sind daher nur in Maßen zu genießen. Auf Süßigkeiten, Gebäck und Fertiggerichte ist bestenfalls gänzlich zu verzichten. Doch auch Käse, einige Saucen sowie zu viel Eiweiß sind kritisch zu betrachten. Dennoch ist die Ernährung mit einer Diabetes-Erkrankung weniger kompliziert als häufig angenommen.

 

Irrtümer: Folgende Vorurteile halten sich hartnäckig

Komplette Verbote gibt es trotz “Zuckerkrankheit” in der Regel nicht – nicht einmal für Zucker in seiner puren Form. Stattdessen sind durchaus Süßigkeiten wie Schokolade oder verschiedene Kohlenhydrate erlaubt. Es kommt nur eben auf deren Menge sowie die Kombination an. Der Zucker in seinen verschiedenen Formen wird vom Körper nämlich unterschiedlich verarbeitet und erhöht den Blutzucker dadurch mal mehr und mal weniger schnell. In erster Linie sollten sich Diabetes-Patienten daher ausgewogen ernähren, dadurch neutralisieren sich die Lebensmittel quasi gegenseitig und sorgen für eine balancierte Versorgung mit Vitaminen, Mineralien, Aminosäuren und Co.. Wer hingegen einseitig isst, vor allem Kohlenhydrate, fett- oder zuckerhaltige Lebensmittel, der dürfte tatsächlich früher oder später Probleme bekommen. Auch das absolute Verbot von Alkohol wird von den Ernährungsberatern mittlerweile als übertrieben angesehen. Auch dieser ist in kleinen Mengen durchaus erlaubt.

Es kommt demnach in erster Linie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung an – wie bei jedem “gesunden” Menschen auch. Dennoch sind zwei Dinge durchaus wahr: Einerseits sollte ein eventuelles Übergewicht schnellstmöglich reduziert werden und andererseits gilt bei einer Diabetes-Erkrankung im Rahmen einer Schwangerschaft besondere Vorsicht hinsichtlich der Ernährung, um nur möglichst wenige Blutzuckerspritzen notwendig zu machen. Denn diese könnten die Entwicklung des Kindes nachteilig beeinflussen.

 

Ernährungstipps: Worauf sollten Diabetiker achten?

Was erst einmal nach guten Nachrichten für alle Betroffenen klingt, bedeutet aber keinesfalls, dass überhaupt nicht auf die Ernährung geachtet werden muss. Stattdessen sollten Diabetiker ebenso wie alle Menschen einen gesunden Lebensstil führen. Das bedeutet viel Bewegung, ein gesundes Körpergewicht und eine ausgewogene Ernährung. Wenig Zucker und Fett sowie eine Reduktion von Kohlenhydraten wie Brot, Nudeln oder Reis sollten davon ein grundlegender Bestandteil sein. Doch nach dieser Liste, was Diabetiker nicht oder nur in geringen Maßen essen sollten, drängt sich die Frage auf: Was dürfen und können sie denn zu sich nehmen?

 

Medizinische Ernährungsleitlinien für den Diabetes Typ 2

Erst einmal kommt es auf das Verhältnis der verschiedenen Nährstoffe zueinander an. Die medizinischen Leitlinien zur Ernährung für Diabetiker schlagen diesbezüglichvor

Liegen hingegen Nierenschäden vor, muss noch einmal Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder Ernährungsberater gehalten werden. Weiterhin regeln die medizinischen Ernährungsleitlinien, dass all diese Nährstoffe aus “guten” Quellen bezogen werden sollten. Eine ausgewogene und diabetesgerechte Ernährung sieht demnach wie folgt aus:

Salz

Diabetiker sollten möglichst salzarm essen und daher bestenfalls selbst kochen sowie Fertiggerichte oder -saucen meiden.

Eiweiß

Proteine und Eiweiß gehören zwar zu einer ausgewogenen Ernährung, sollten aber  – wie bereits erwähnt – nur in Maßen verzehrt werden. Patienten mit Nierenschäden müssen doppelte Vorsicht walten lassen. Rund 40 bis 50 Gramm pro Tag reichen für einen erwachsenen sowie normalgewichtigen Menschen aus. Zudem ist auf eine Mischung aus sowohl pflanzlichem als auch tierischem Eiweiß zu achten, wobei Ersteres als gesünder gilt und daher die größere Menge ausmachen sollte.

Fett

Auch bei Fetten ist zwischen tierischen und pflanzlichen Erzeugnissen zu unterscheiden. Pflanzliche, mehrfach ungesättigte Fettsäuren gelten als besonders gesund, da sie die durch die Diabetes-Erkrankung geschädigten Gefäße schützen. Dazu gehören zum Beispiel Maiskeim-, Sonnenblumen- oder Distelöl. Oliven- sowie Rapsöl enthalten hingegen einfache ungesättigte Fettsäuren. Tierische Fette, die sogenannten gehärteten Fette, haben stattdessen einen negativen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System und sollten daher nur in geringen Mengen verzehrt werden. Auch hier kommt es also auf die richtige Mischung an. Empfohlen werden rund 65 Gramm pro Tag.
Insulin bei Diabetes

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate haben direkten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und sollten daher in reduzierter Form zu sich genommen werden. Zu empfehlen sind dafür sättigende Kohlenhydrate mit vielen Ballaststoffen, beispielsweise aus Hülsenfrüchten oder Hafer. Für Diabetiker, welche Insulin spritzen, sind Kohlenhydrate der Ausgangspunkt ihrer Berechnungen. Eine “Brot-Einheit” (BE) besteht aus etwa zehn bis zwölf Gramm Kohlenhydraten. Wie viele dieser BEs ein Diabetiker am Tag zu sich nehmen darf, hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Körpergewicht ab.

Vitamine

Stattdessen sollten Obst und Gemüse den Großteil der Nahrung ausmachen. Sie liefern neben lebenswichtigen Vitaminen auch zahlreiche Mineralien sowie Ballaststoffe. Ernährungsberater empfehlen fünf Portionen pro Tag, welche aber vermehrt aus zuckerarmen Obst- und Gemüsesorten bestehen sollten.

Aminosäuren

Die größten Erfolge bei der Behandlung des Diabetes Typ-2 wurden bei der Mittelmeerdiät festgestellt. Viel Gemüse, Meeresfrüchte und Fisch liefern unter anderem wertvolle Aminosäuren, welche für den Stoffwechsel sowie die Gewichtsabnahme wichtig sind. Zudem haben sie positive Effekte auf zahlreiche weitere Körperfunktionen wie die Leistungsfähigkeit, den Muskelaufbau sowie das Immunsystem. Im Rahmen der mediterranen Diät sollte daher vor allem auf die Aufnahme der Aminosäuren aus Ölen, Fisch & Co geachtet werden.

Getränke

Zuletzt sollten Diabetiker ausreichend Wasser zu sich nehmen und zuckerhaltige Getränke wie Cola oder Limonaden meiden. Auch Säfte dürfen nur in Maßen verzehrt werden, ebenso wie Alkohol.

 

Fazit

Schlussendlich ist die Ernährung individuell und sollte stets mit Hilfe eines Arztes oder Ernährungsexperten eingestellt sowie an die jeweiligen Besonderheiten, Bedürfnisse und Symptome angepasst werden, damit der Ernährungsplan den richtigen „Zuschnitt“ erhält.

 
 

Quelle der Bilder: fotolia.com
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Bild von Alex Gmelin




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