Die professionelle medizinische Diagnose durch einen Arzt ist der erste wichtige Schritt, um Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) richtig behandeln zu können. Die Identifikation des Diabetes-Typs bestimmt maßgeblich die Behandlung. Einem Arzt stehen professionelle medizinische Diagnosemethoden zur Verfügung, um einen Diabetes mellitus sowie dessen Typ und Schwere festzustellen.
Folgende Mess- oder Testmethoden der Diabetes-Typen werden in der Regel durchgeführt:
Bei einer familiären Vorbelastung sowie verdächtigen Symptomen können Urinteststreifen oder messgerätfreie Blutzuckerteststreifen aus der Apotheke Hinweise geben. Sie ersetzen allerdings keinesfalls eine ärztliche Diagnose! Urinstreifen reagieren erst ab einem stark erhöhten Blutzuckerwert; bei Blutzuckerteststreifen muss der exakte Testzeitpunkt gewählt werden. Falsche Sicherheit und die ausbleibende Behandlung des Diabetes mellitus können zu einer Verschlimmerung führen. Ohnehin muss für die weitere Behandlung der Zuckerkrankheit ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Bei Diagnose durch einen Eigentest denken Sie bitte immer daran, dass Tests eines Arztes verlässlichere und exaktere Werte als jeder Selbsttest liefern!
Bei einem Diabetiker ist die erste Anlaufstelle für die Überprüfung der gesundheitlichen Situation der Arzt. Hier sind auch Informationen in Bezug auf die gesundheitliche Gesamtsituation erhältlich. Diese sollten vom Betroffenen selbst aktiv eingefordert werden. Der eigene Lebensstil sollte dabei mit etwas Abstand betrachtet werden, um ein möglichst objektives Urteil zu treffen. Eigenaktivität ist notwendig, um eine Veränderung und Verbesserung der Lebensumstände überhaupt erst zu ermöglichen.
Die Hauptursachen für erhöhte Blutzuckerwerte und die daraus entstehende Insulinresistenz bei Diabetes mellitus Typ 2 sind meist der übermäßige Verzehr von stark zuckerhaltigen und fettigen Speisen und ein ausgeprägter Bewegungsmangel. Deshalb führen die Absenkung der massiven Zucker- und Fettzufuhr, Bewegung und eine Gewichtsreduktion oft schon zu einer deutlichen Verbesserung des Diabetes.
Diabetes Typ 2 wird nur dann mit Medikamenten behandelt, wenn eine deutliche Gewichtsabnahme und mehr Bewegung nicht ausreichen, um den Blutzuckerspiegel dauerhaft richtig einzustellen. In der Regel werden dann sogenannte Antidiabetika durch den Arzt verordnet (z.B. Metformin). Sollten auch diese nicht ausreichen, um die Blutzuckerwerte zu verbessern, kann im nächsten Schritt nur mit Insulinen die Therapie ergänzt werden.
Bei einem Diabetes Typ 1 kann die Behandlung ausschließlich durch eine Insulingabe mit einem vordefinierten Spritzschema erfolgen.
Die Anschaffung eines Messgerätes für den Blutzuckerwert ist wichtig für eine erfolgreiche Kontrolle und Behandlung der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Es gibt eine breite Auswahl an Messgeräten, in erster Linie sollte jedoch auf eine gute Funktionalität und Bedienbarkeit geachtet werden. Um die mehrmals tägliche Messung so komfortabel und stressfrei wie möglich zu bewältigen, empfiehlt sich eine genaue, an die Anforderungen angepasste Auswahl des Gerätes. Nicht immer ist das kostenlos zur Verfügung gestellte Gerät vom Arzt oder Apotheker eine wirkliche Hilfe.
Zusätzlich sollte sich ein Diabetiker zur Verbesserung der Lebenssituation die Frage stellen, ob die regelmäßige zusätzliche Messung und Dokumentation von
ein weiterer Schlüssel sein kann, um das Krankheitsbild positiv zu beeinflussen und die Lebensqualität zu erhöhen.
Erfahren Sie mehr über Messgeräte und Blutzuckermessen bei Diabetes.
Die regelmäßige Aufzeichnung des Blutzuckerspiegels ist ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Behandlung und Kontrolle von Diabetes mellitus. Hier ist ein hohes Maß an Eigeninitiative und Disziplin des Diabetikers gefragt, da die tägliche Messung und Dokumentation in der persönlichen Verantwortung jedes Einzelnen liegt. Die Messwerte sollten an einem zentralen Ort sicher gesammelt werden und gut zugänglich sein, damit z. B. Vertrauenspersonen und Betreuer im Bedarfsfall Zugriff haben.
Wichtig sind eine gute Übersicht über die Messwerte und die Veranschaulichung der Glucosewerte im Blut über einen längeren Zeitraum. Eine graphische Darstellung unterstützt das Vergleichen der Blutzuckerwerte. Außerdem vereinfacht sie die gezielte Suche nach Situationen, in denen die Blutzuckerwerte durch bestimmte Umstände besser oder schlechter waren.
Das Internet unterstützt die Möglichkeit zur Verwendung einer zentralen Datenbank mit graphischem Auswertungsprogramm. Messwerte können jederzeit bequem per Smartphone oder PC eingepflegt, übersichtlich dargestellt und abgerufen werden. Lassen auch Sie sich von der einzigartigen Diabetes 365° Selbstmanagement App überzeugen.
BE In einer Broteinheit (BE) sind 12 g Kohlenhydrate enthalten, die sich auf den Blutzucker auswirken. Je nach Art und Menge des Nahrungsmittels verändert sich auch die Anzahl der Broteinheiten. Diese Art der Berechnung gilt nur in Deutschland und wird offiziell nicht mehr verwendet. In der Praxis findet sie trotzdem noch Anwendung.
K(H)E Die Kohlenhydrateinheit (KE oder KHE) entspricht prinzipiell der Broteinheit (BE), mit dem Unterschied, dass statt 12 g hier 10 g Kohlenhydrate als Grundlage angenommen werden. Dies soll die Berechnung vereinfachen. Die KE entspricht somit der Schweizer Broteinheit.
Sowohl BE als auch KE machen keine Aussage über den Fettgehalt von Nahrungsmitteln und lassen sich häufig nicht exakt berechnen. Dies kann zu starken Schwankungen im Blutzuckerspiegel führen. Die Beachtung des glykämischen Indexes, der angibt wie schnell ein Nahrungsmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt, kann hier weiteren Aufschluss geben.
Die durch Diabetes mellitus entstehenden Kosten für Messgeräte, Teststreifen, Tabletten oder Insulin und diverse andere krankheitsbedingte Folgekosten werden nicht zwingend komplett von den Krankenkassen getragen. Die Kostenerstattung bei folgenden Punkten ist etwa wie folgt geregelt:
Alle Behandlungskosten (einer standardisierten Diabetes-Therapie) durch Ärzte und Krankenhäuser werden uneingeschränkt durch die Krankenkassen übernommen. Bei einem Krankenhausaufenthalt und in der Reha beträgt die Zuzahlung zehn Euro pro Tag für maximal 28 Tage im Kalenderjahr.
Für Arzneimittel auf Rezept sind zehn Prozent des Preises selbst zu tragen, mindestens fünf und maximal zehn Euro. Manche gängigen Blutzuckersenker sind wegen ihres geringen Abgabebetrages zuzahlungsfrei. Für einige Arzneimittel erstatten die Kassen nur einen Fixbetrag. Liegen die Kosten für das Arzneimittel darüber, muss der Patient die Differenz, zusätzlich zur Zuzahlung, selbst tragen.
Blutzucker-Teststreifen werden in der Regel erstattet, wenn die Gabe von Insulin notwendig ist (bei Diabetes Typ 1 oder im fortgeschrittenen Stadium von Diabetes Typ 2). Bei Diabetes Typ 2 mit ausschließlicher Einnahme von Tabletten erfolgt keine Erstattung der Blutzuckerteststreifen.
Wenn die gesamten Zuzahlungen zwei Prozent des Jahresbruttoeinkommens übersteigen, kann man sich auf Antrag bei der Krankenkasse von Zuzahlungen befreien lassen. Wenn ein chronisch kranker Diabetiker in einem Disease-Management-Programm (DMP) eingeschrieben ist, sinkt der Maximalbetrag für die Zuzahlung auf ein Prozent des Bruttoeinkommens.
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