8. Juni 2022 in Diabetes, Ernährung, Internet News
Der glykämische Index (GI) spielt eine Rolle bei der Ernährung von Diabetikern, aber nicht nur. Der glykämische Index sagt aus, wie schnell einzelne Lebensmittel nach dem Essen den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen.
Die quasi “Messlatte” für den glykämischen Index ist Traubenzucker mit einem Wert von 100. Traubenzucker besteht aus ganz einfach aufgebauten Kohlenhydraten, die nach dem Essen im Darm sehr schnell in das Blut übergehen und den Blutzuckerspiegel in extrem kurzer Zeit deutlich nach oben setzen. Im Gegensatz dazu sorgen Lebensmittel mit vielen Ballaststoffen dafür, dass der Anstieg des Zuckers im Blut sehr langsam erfolgt. Ein gutes Beispiel dafür ist Vollkornbrot, obwohl es ebenfalls Kohlenhydrate enthält. Der glykämische Index eines Vollkornbrotes liegt ungefähr bei 40. Bananen und Melonen haben einen glykämischen Index von 50 – 60.
Zusätzlich wird der glykämische Index dadurch beeinflusst, wie stark und wie lange ein Lebensmittel verarbeitet wurde. Ein gutes Beispiel dafür sind Kartoffeln. Die rohe Kartoffel liegt noch niedrig (40), gekocht steigt der Wert schon deutlich an (70), als Kartoffelbrei oder als Chips erreicht die Kartoffel einen GI von 90, liegt also am oberen Ende der Skala. Ein schnell ansteigender Blutzuckerspiegel sorgt für eine Insulinausschüttung um den Spiegel wieder zu senken. Dies wiederum begünstigt die Einlagerung von Fett im Körper und löst Heißhungerattacken aus. Deshalb lohnt es sich beim Abnehmen auch z.B. auf lang sättigende Vollkornprodukte oder Gemüsearten mit vielen Ballaststoffen zu setzen.
Der glykämische Index macht keine Aussage über den Kohlenhydratgehalt eines Lebensmittels, sondern nur darüber, wie schnell dieser den Blutzuckerspiegel erhöht. Deshalb ist es wichtig, dass man zusätzlich zum GI die glykämische Last ermittelt. Dazu multipliziert man den glykämischen Index mit der Menge an Kohlehydraten, dann hat man eine Orientierung, wie das gewählte Lebensmittel einzuordnen ist. Zusätzlich ist zu beachten, dass der glykämische Index nicht anzeigt, ob das Lebensmittel als fett- oder kalorienreich einzustufen ist.
Zusammenfassend kann man festhalten, dass es sich lohnt auf den glykämischen Index zu achten, auch wenn man gerade keine Diät macht. Für Diabetiker ist die glykämische Last wesentlich wichtiger, weil die Gesamtmenge der Kohlenhydrate den Insulinbedarf entscheidend beeinflusst. Nicht nur der Zeitpunkt und die Geschwindigkeit des Anstiegs. Außerdem lässt sich die glykämische Last einer Mahlzeit reduzieren, wenn man “glykämisch schwächere” Lebensmittel beimengt, also zum Beispiel zum Mittagessen zusätzlich Salate isst.
Bild von Geraldine Dukes auf Pixabay