Die Kostenübernahme beim Diabetes mellitus ist bei vielen Krankenkassen ähnlich geregelt. Dennoch kann jede Kasse individuell andere Leistungen übernehmen. Im Zweifel ist eine Rücksprache mit der Krankenkasse und dem behandelten Arzt sinnvoll, um unnötige Komplikationen zu vermeiden. Außerdem haben wir für Sie eine kurze Zusammenfassung zu einer möglichen Kostenübernahme im Kapitel “Erste Schritte” bereitgestellt.
Ein weiteres wichtiges Angebot der Krankenkassen sind die Behandlungsprogramme für Diabetiker (Disease Management Programm), auch kurz DMP genannt. Im Rahmen dieser strukturierten Programme erfolgen initiale Schulungen, Ernährungsberatung und in manchen Fällen eine telefonische Begleitung durch Berater. Immer häufiger werden Online-Schulungsprogramme angeboten.
Diabetes-Zentren bieten die Möglichkeit der stationären Behandlung für Diabetiker, wenn eine ambulante Behandlung nicht mehr ausreicht. Oftmals bieten diese Zentren Interessierten Informations- und Schulungsveranstaltungen an, stellen aber auch den Kontakt zu anderen Betroffenen her.
Diabetische Behandlungszentren finden
Zunächst ist Ihr erster Ansprechpartner der Hausarzt. Nach erfolgter Diagnose und dem Start der Behandlung wird in der Regel der Diabetologe der vorrangige Ansprechpartner. Alle drei Monate wird dann eine Blutuntersuchung durchgeführt, um wichtige Blutwerte zu bestimmen, z. B. den Langzeitblutzucker (HbA1c). Die Therapie wird dann aufgrund der gegebenen Werte unter Umständen angepasst.
Diabetologen-Suche der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Offizielle Seite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
Wenn eine Behandlung komplexer werden sollte, kann auch der Besuch einer Diabetes-Klinik ratsam sein. In folgenden Fällen ist es sinnvoll: bei akuten Komplikationen wie diabetisches Koma, schwere Unter- oder Überzuckerung, bei Schwangerschaft mit Diabetes, Schwierigkeiten bei der Einstellung des Blutzuckers oder bei diabetischen Folgeerkrankungen, wie Nervenschäden oder Wundheilungsstörungen (z.B. diabetischer Fuß).
Normalerweise erhalten Sie eine Überweisung von ihrem Hausarzt oder Diabetologen. Eine Übersicht von Kliniken finden Sie auf der Seite des Bundesverband Klinischer Diabetes-Einrichtungen e.V. (BVKD)
Die Ernährung spielt bei der Therapie von Diabetes eine entscheidende Rolle. Bei der Analyse Ihrer Ernährungsgewohnheiten und zur Erarbeitung einer sinnvollen Umstellung können Ihnen Ernährungsberater helfen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) bietet eine Suche an.
Krankenkassen übernehmen oft die vollen oder teilweisen Kosten einer Ernährungsberatung. Allerdings ist dabei die Auswahl der Berater eingeschränkt. Fragen Sie deshalb bei Ihrer Krankenkasse nach einer Liste von Beratern und inwieweit die Kosten im Rahmen des Disease Management Programm übernommen werden können.
Selbsthilfegruppen dienen dem Austausch unter Betroffenen. Sowohl neu Erkrankte als auch seit Jahren Erkrankte treffen hier aufeinander und können Ihr Wissen erweitern. Eine weitere wichtige Funktion der Selbsthilfegruppen ist die gegenseitige Motivation und das Gefühl des Verstandenwerdens.
Eine Übersicht über überregionale Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen hat das Diabetesinformationsportal diabinfo zusammengestellt.
Darüber hinaus gibt es in vielen Städten und Landkreisen eigene Selbsthilfekontakstellen. Wie sie diese finden, erfahren sie auf der Seite von NAKOS. Auf dieser Seite können Sie auch speziell nach Themen zur Selbsthilfe, also z.B. Diabetes suchen.
Und auch die Deutsche Diabetes Hilfe hat eine Übersicht erstellt.
Da eine chronische Erkrankung wie Diabetes eine große psychische Belastung darstellen kann, ist psychologische Unterstützung oft sinnvoll. Häufig lassen sich durch Verhaltensänderungen ein besserer Krankheitsverlauf erzielen oder sogar ein Rückgang der Symptome erreichen. Doch alte Gewohnheiten lassen sich nicht von heute auf morgen ändern. Eine psychologische Therapie kann dabei helfen, Verhaltensweisen nachhaltig positiv zu beeinflussen und den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern. Kosten für eine Psychotherapie werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Halten Sie hier Rücksprache mit der Krankenkasse oder dem Therapeuten.
Therapeutensuche:
Offizielle Seite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
Außerdem können Sie über die Website der Landesärztekammer ihres Bundeslandes eine Suche vornehmen.
Psychotherapeutensuche mit Spezialisierung Diabetes.
Oftmals erhalten Sie auch bei Ihrer Krankenkasse eine Übersicht über Therapeuten in Ihrer Region.
Bei verschiedenen Problemen besteht die Möglichkeit, sich Rechtsbeistand zu suchen. Wenn ein Konflikt mit der Krankenkasse besteht, die Kosten für ein Gutachten nicht übernommen werden oder die Schwerbehinderung nicht anerkannt wird, kann der Rechtsweg sinnvoll sein. Hier ist aber stets zu beachten, dass man sich vorher umfassend informieren sollte, bevor es zu einem Rechtsstreit kommt.
Wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, können Sie dort nach einem Anwalt fragen, der Sie vertreten kann. Idealerweise benötigen Sie einen Anwalt für Versicherungsrecht mit Spezialisierung auf Krankenversicherung.
Ab einer 50%igen Behinderung ist es möglich, beim zuständigen Versorgungsamt einen Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis zu stellen. Vorteile sind u.a. der besondere Kündigungsschutz, Zusatzurlaub, Änderung des Steuerfreibetrages und die Möglichkeit einer vorgezogenen Rente.
Hier finden Sie Ihr zuständiges Versorgungsamt.
Wenn Sie unsicher sind oder Hilfe bei einem Antrag brauchen, gibt es in jeder Stadt oder Gemeinde Sozialberatungen, die unterstützen können.
Weitere Informationen rund um Diabetes erhalten Sie auf diesen Seiten:
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) bietet für Diabetiker unter anderem Informationsmaterialien zu Prävention, Therapie und Folgeerkrankungen. Sie unterstützt den Zugang zu zertifizierten Diabeteszentren und organisiert Patientenveranstaltungen sowie Aufklärungskampagnen. Zudem bietet die DDG über ihre Website Informationen zu speziellen Schulungsprogrammen, Selbsthilfegruppen und Rehabilitationsmaßnahmen:
Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) ist eine Selbsthilfeorganisation, die die Interessen von Diabetes-Betroffenen in der Politik und Gesellschaft vertritt, auch im Gemeinsamen Bundesausschuss. Auf der Website des DDB findest du auch Kontakte zu regionalen Selbsthilfegruppen.
Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) bietet Beratungsangebote an, klärt über Prävention, Diagnose und Therapie von Diabetes auf und gibt Informationen zu klinischen Studien, an denen Patienten teilnehmen können. Zudem fördert das DDZ den Austausch zwischen Patienten und Fachleuten, um personalisierte Therapieansätze zu entwickeln und über neue Forschungsergebnisse zu informieren. Patienten können sich auch über begleitende Gesundheitsprogramme informieren, die helfen, Diabetes-Folgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. In Düsseldorf gibt es darüber hinaus eine Selbsthilfegruppe für Diabetiker.
Diabinfo.de ist eine Informationsplattform des DDZ rund um das Thema Diabetes. Sie bietet fundiertes Wissen über Typ-1- und Typ-2-Diabetes, sowie über Schwangerschaftsdiabetes. Neben allgemeinen Gesundheitsinformationen stellt die Seite praktische Tipps zur Bewältigung des Alltags mit Diabetes bereit. Die Plattform richtet sich sowohl an Betroffene als auch an Angehörige und Fachpersonal.
Die Deutsche Diabetes Stiftung (DDS) unterstützt Diabetiker durch Information, Aufklärung und Prävention. Sie bietet beispielsweise Tipps zur Diabetes-Prävention und stellt Patienten risikobasierte Gesundheitschecks zur Verfügung. Darüber hinaus fördert die Stiftung Forschungsprojekte und ermöglicht Betroffenen den Zugang zu aktuellen Studien.
Die Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe bietet ebenso umfangreiche Unterstützung für Menschen mit Diabetes mit zahlreichen Informationsangeboten. Patienten finden auch Hinweise zu Reisen, rechtlichen Fragen sowie psychosoziale Unterstützung. Zudem werden Selbsthilfegruppen, Online-Sprechstunden und Kampagnen organisiert, um Diabetikern und ihren Familien zu helfen.
Die Arbeitsgemeinschaft Diabetes & Technologie (AGDT) bietet herstellerunabhängige Informationen zu neuen Technologien für Diabetespatienten an, wie Insulinpumpen, kontinuierliche Glukosemesssysteme (CGM) und automatisierte Insulindosierungssysteme (AID). Sie unterstützen Patienten durch Fortbildungen, Informationsmaterialien und Beratung zu Technologien, die den Alltag mit Diabetes erleichtern. Ziel ist es, den Zugang zu innovativen Therapien zu verbessern und Diabetikern dabei zu helfen, ihre Therapieziele besser zu erreichen.
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) arbeitet umfassend daran, die Gesundheitsversorgung in Deutschland zu verbessern. Es entwickelt Gesetze und Regelungen für das Gesundheitswesen, fördert Prävention und Gesundheitsaufklärung, und unterstützt die Forschung zu chronischen Krankheiten wie Diabetes. Es zielt darauf ab, den Zugang zu Gesundheitsleistungen zu verbessern und gesundheitliche Ungleichheiten zu reduzieren.
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