Sportart für Diabetiker

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6 spaßige Sportarten für Typ-2-Diabetiker

Wer unter Diabetes Typ 2 leidet, bekommt von seinem Arzt meist Sport “verschrieben”. Doch wer hat schon Lust auf die bekannten trockenen Übungen? Ganz im Gegensatz dazu, gibt es jetzt einige neue interessante Fitness-Aktivitäten, die es durchaus zur Trend-Sportart schaffen und bei einer Glukoseintoleranz unterstützen könnten.

Diabetes Typ-2 hat einen entscheidenden „Vorteil“: Mit einem behutsamen Kraft- und Ausdauertraining lassen sich oftmals Symptome und Auswirkung abschwächen, teilweise fast völlig in den Hintergrund drängen. Allerdings tun sich die gerade bei der Anzahl der Typ-2-Diabetiker ansteigenden jüngeren Menschen oft schwer; Rudermaschine, Laufband und Bahnen-Ziehen mögen zwar wirkungsvoll sein, sind aber nicht das, was man landläufig „spaßig“ nennen würde. Die Lust auf Sport steigt eher dann, wenn man die Sache gern macht und nicht nur, weil es der Arzt vorgibt. Für alle Sportmuffel mit Typ 2-Diabetes haben wir einige hochwirksame Sportarten zusammengestellt, die weit entfernt sind vom trockenen „Wippen und Hüpfen“.

Wichtig: Arzt ansprechen

Normalerweise gilt zwar, dass leichter Sport niemandem schadet. Aber chronisch erkrankte Menschen sollten sich vor Aufnahme jeglicher anstrengenden Bewegungssportarten mit dem Arzt abstimmen. Er kann mit Ihnen gemeinsam sowohl Dauer als auch Intensität, passend zu Ihren Fähigkeiten und therapeutischen Bedürfnissen, festlegen.

 


Sportart 1: CrunningCrunning als Sportart

Wie bei vielen anderen Sportarten, die in dieser Liste noch folgen, hat auch Crunning sowohl bei Name als auch Sport seine Wurzeln in den USA. Zumindest teilweise. Hier handelt es sich um ein Kunstwort aus den englischen Begriffen für Krabbeln und Rennen. Das ist tatsächlich auch Programm: Crunning benötigt nichts weiter als Hand- und Turnschuhe sowie Sportbekleidung. Ob man im Haus oder an der frischen Luft aktiv wird, legt jeder nach Lust, Laune und Wetter indivuiduell fest.

Dann geht es los, indem man sich auf allen Vieren fortbewegt. Dabei wird der ganze Körper beansprucht und bringt vor allem Untrainierte schnell aus der Puste. Aber: Dadurch, dass so viele Muskelgruppen gleichzeitig angesprochen werden, ist auch der Energieverbrauch des Körpers dementsprechend und die Fettverbrennung erfolgt schnell. Und die amerikanischen Wurzeln? Nun, glaubt man den „Erfindern“ des Crunnings, trainieren Shaolin-Mönche schon seit Jahrtausenden auf ähnliche Weise.

 

Sportart 2: PoolbikingPoolbiking

Für übergewichtige Menschen ist normales Fahrradfahren oft schmerzhaft auch wenn dabei die Beingelenke nicht so sehr belastet werden, wie beispielsweise beim Walken. Aber es gibt eine radelnde Alternative, die basiert auf der Tatsache, dass man durch den Auftrieb im Wasser nur ein Zehntel seines Gesamtgewichts spürt.

Gleichzeitig ist der Wasserwiderstand gegenüber sich darin bewegenden Körpern zwölfmal größer als in Luft. Genau das macht sich das Poolbiking zunutze. Man sitzt auf einem speziellen wasserfesten Ergometer und radelt wie an Land. Durch den größeren Widerstand, gegen den man seine Beine bewegen muss, zieht das bei dem, auch als Aquabiken bekannten Sport, jedoch einen wesentlich größeren Trainingserfolg nach sich. Geschieht das in kühlem Wasser, hat das Training sogar noch positive Auswirkungen auf den Zustand der Haut, kaltes Wasser ist ein exzellenter Zellulitekiller.

 

Sportart 3: Functional TrainingFunctional Training

Auch wenn die allermeisten Sportarten wirkungsvoll bei dem sind, was sie ursprünglich tun sollen, fit machen und Gewicht reduzieren, so mangelt es bei den meisten doch an einem: Praxisbezug. Crunning beispielsweise. Effektiv zwar, aber auf allen Vieren bewegt man sich ja normalerweise nicht durch die Gegend.

Doch Functional Training macht genau das, denn es hat einen absoluten Alltagsbezug. Dabei geht es darum, ausschließlich Bewegungsabläufe zu trainieren, für die unser Körper evolutionär vorgesehen wurden. Grob gesagt wird dabei der ganze Körper trainiert. Etwas präziser: Einzelne Muskelgruppen, die wir Tag für Tag benötigen, die aber gerade bei der Arbeit (Stichwort “Büro”) nur selten verwendet werden.

Das Schöne am Functional Training ist, dass fast keine Ausrüstung benötigt wird. Die meisten Übungen können mit dem eigenen Körpergewicht absolviert werden. Allenfalls einfache Geräte wie Springseil oder Kugelhanteln kommen hinzu. Außerdem sind keinerlei Vorkenntnisse vonnöten. Sport-Anfänger können die Übungen ebenso durchführen wie Sportskanonen, die damit vernachlässigten Muskelgruppen den letzten Schliff geben.

 

Sportart 4: SkikenSkiken

Kommt Ihnen das nicht bekannt vor? Unter jedem Fuß Rollen, mithilfe derer man durch die Gegend saust? Ja, in der Tat erinnert Skiken ans Inlineskating. Mit den Rollen unter den Füßen endet die Vergleichbarkeit auch schon, denn eigentlich hat dieser Sport seine Wurzeln im Ski-Langlauf.

Es beginnt damit, dass man pro Fuß nur zwei Rollen hat, nicht vier. Diese sind luftgefüllt, das macht das Skiken sicherer und komfortabler als Inlineskaten und hebt obendrein noch die Inliner-typische Asphalt-Bindung auf, weil man damit auch durch (leichtes) Gelände fahren kann. Außerdem sind die Skikes selbst keine eigenen Schuhe, sondern können mit normalen Sportschuhen benutzt werden. Kommen noch die beiden Skistöcke hinzu (die auch durch Nordic-Walking-Stöcke ersetzt werden können). Diese Stecken sind es, die das Ganze sehr anfängertauglich machen, weil man beim Einstudieren der Bewegungsabläufe sich abstützen kann.

 

Sportart 5: Barre Concept

Sportarten zu kombinieren bringt immer wieder neue und erfolgreiche Varianten hervor. Was beim Footvolley als Kombination von Fuß- und Volleyball funktioniert, klappt auch klassischer. Man nehme: Ballett, Pilates und Yoga und mixe Chartmusik dazu. Heraus kommt Barre Concept. Eine Sportart, die nicht nur ziemlich ästhetisch aussieht, sondern sich auch besonders zur natürlichen Regulierung des Blutzuckerspiegels eignet.

Eine Trainingsstunde beginnt damit, dass die Teilnehmer sich mit Gewichten aufwärmen. Es folgen Übungen an der Stange. Dabei werden vor allem Beine und Po beansprucht, die Übungen sorgen nicht nur für verbesserte Beweglichkeit, sondern aktivieren auch die Fettverbrennung. Letzteres ist der Fokus in der gesteigerten Variante von Barre Concept, die sich mehr auf Ausdauer fokussiert. In der Grundvariante ist Barre jedoch sehr einsteigerfreundlich, aber kein Sport, den man alleine erlernen sollte.

 

Sportart 6: Animal Flow

Wer beim ersten Punkt dieses Artikels, dem Crunning, nicht verständnislos den Kopf schüttelte, der wird auch Animal Flow aufgeschlossen gegenüber sein. Denn was in alten Kung-Fu-Filmen den Schülern immer vorgemacht wird, ist hier Programm, die Bewegungsabläufe von Tieren. Vorteil Nummer Eins: Alle Übungen werden praktisch in Zeitlupe absolviert. Das macht diesen Sport, so modern er auch wirkt, auch für ältere Semester attraktiv.

Doch welche Tierbewegungen werden denn hier nachgeahmt? Beispielsweise der Affe beim Ape Reach. Dabei geht man in die Hocke und zwar so, dass das Gewicht auf den Fersen liegt. Der Oberkörper ist so nach vorn gebeugt, die Arme parallel zueinander in Verlängerung der Oberkörper-Linie in Richtung Boden ausgestreckt. Nun stellt man sich gleichzeitig auf die Zehenspitzen, richtet den Oberkörper in die Senkrechte auf und spreizt die ausgestreckten Arme zu den Körperseiten hin. Bis sie eine Linie quer durch die Schultern bilden. Was einfach klingt, ist beim Ausüben eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit, die nicht hinter anderen Übungen wie dem Krabben- oder Skorpion-Griff zurückstehen.

 

Fazit

Sport und mehr Bewegung im Alltag können Typ 2-Diabetikern sehr gut unterstützen. Doch sollte man in jedem Fall eine Sportart wählen, die einem persönlich so gut gefällt, dass man sie mit echter Freude ausübt. Zwar ist jede verbrannte Kalorie erst mal eine gute, aber auf lange Sicht, und darum geht es bei der Diabetes-Therapie, hilft nur Spaß an der Sache. Den sollte man sich auch nicht durch zunächst merkwürdig anmutende Sportarten verderben lassen.

 

Quelle der Bilder: Copyright by Fotolia, ramaner, Basilius Maximus, shao69, Mariday.



Bild von Alex Gmelin




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