5. Dezember 2023 in Diabetes, Gesundheit, Herz & Kreislauf, Internet News
Vorsorgeuntersuchungen sind die Basis für eine langanhaltende Gesundheit. Durch die Früherkennung von Erkrankungen erhöhen sich die Heilungschancen deutlich. In Deutschland zählen neben verschiedenen Gesundheits-Check-ups und Impfungen auch Screenings zur Krebsfrüherkennung zu den Vorsorgeleistungen. Die gesetzliche und die private Krankenversicherung übernehmen eine Reihe von Untersuchungen und unterstützen damit ihre Versicherten.
Vorsorgeuntersuchungen helfen bei der Früherkennung von möglichen Erkrankungen. Nicht nur eine gesunde Lebensweise gehört zum Wohlbefinden unseres Körpers. Neben dem Verzicht auf Genussmittel wie Nikotin und Alkohol, einer gesunden Ernährung und Sport ist auch der regelmäßige Gang zum Arzt wichtig, um schwerwiegende Krankheiten zu vermeiden.
Wer sich zusätzlich zu einem gesunden Lebensstil medizinisch untersuchen lässt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes. Denn viele Erkrankungen treten schleichend auf und sind nicht sofort zu erkennen. Deshalb zählen bestimmte präventive Untersuchungen zu den Regelleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung, kurz GKV. Die private Krankenversicherung, abgekürzt PKV, übernimmt die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen über den Umfang der gesetzlichen Regelungen hinaus.
In Bezug auf präventive Untersuchungen gelten in der GKV und der PKV die gleichen Leistungen. Folgende Vorsorgeuntersuchungen können Versicherte demnach in Anspruch nehmen:
Die Kosten für die regelmäßigen Gesundheitsuntersuchungen übernehmen sowohl die GKV als auch die PKV. Interessant zu wissen: In der GKV gibt es oft ein Bonusprogramm, von dem Versicherungsnehmer profitieren, wenn sie Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.
Beide Versicherungssysteme unterstützen Versicherte also durch die Übernahme von Kosten für wichtige Vorsorgeuntersuchungen. Daneben werden oft zusätzliche Vorsorgeleistungen angeboten. Hier gibt es deutliche Unterschiede in der GKV und der PKV.
In der GKV können Versicherte neben den gesetzlichen Mindestleistungen auch individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) in Anspruch nehmen. Diese müssen sie jedoch selbst bezahlen. Vor der Inanspruchnahme der Leistungen ist es zudem wichtig, sich über ihre Wirksamkeit zu informieren.
Dabei hilft zunächst ein Blick auf den IGeL-Monitor, den der Medizinische Dienst Bund bereitstellt. Dieser bewertet oft angebotene Vorsorgeleistungen unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Auch ein Gespräch mit der Krankenkasse ist empfehlenswert, um zu klären, ob die gewünschte Zusatzbehandlung im jeweiligen Fall sinnvoll ist. Gleichzeitig sollten Versicherte im Vorfeld die Kostenfrage klären, da die Beträge für schon privat gezahlte Leistungen zumeist nicht nachträglich erstattet werden.
Zu den IGeL-Leistungen der GKV zählen unter anderem:
Das Hörvermögen kann in höherem Alter deutlich eingeschränkt sein. Bei einer vorliegenden Hörschwäche schafft ein Hörgerät Abhilfe und sorgt dafür, dass sich der Patient im Alltag wohler fühlt. Etwa 40 Euro fallen für einen Hörtest bei einem HNO-Arzt an.
Ab dem 40. Lebensjahr ist es ratsam, den Augeninnendruck und die Augen selbst untersuchen zu lassen. So lautet die Empfehlung von Augenärzten. Bei den Messungen handelt es sich allerdings um IGeL-Leistungen der GKV, die nicht übernommen werden. Lediglich die PKV kommt für die Kosten, die in der Regel bei 20 Euro liegen, auf.
Ähnlich verhält es sich bei einem HPV-Test. Auch dieser wird lediglich von privaten Krankenkassen übernommen. Durch den Test weist der Arzt Humane Papillomaviren (HPV) nach. Diese können Gebärmutterhalskrebs auslösen. Die Kosten für den HPV-Test für die Krebsfrüherkennung liegen bei zirka 80 Euro.
Leberkrebs, Dickdarmkrebs oder Eierstockkrebs sind Krebsarten, die vermehrt ab dem 60. Lebensjahr auftreten. Dabei bilden die Tumore sogenannte Tumormarker. Dies sind bestimmte Eiweiße, die sich im Blut nachweisen lassen. Ein Tumormarker-Test kostet rund 60 Euro.
Die Kosten für Impfungen gegen Pneumokokken belaufen sich auf etwa 20 Euro. Pneumokokken sind Bakterien, die eine Hirnhaut- oder Lungenentzündung auslösen können. Betroffen sind vor allem über 60-Jährige.
Ärzte empfehlen, eine Knochendichtemessung oder einen Vitamin-D-Test durchführen zu lassen, um Osteoporose frühzeitig zu erkennen. Diese entsteht durch den Abbau von Knochenmasse. Empfohlen ist die Messung ab einem Alter von 50 Jahren. Anschließend sollte sie alle fünf Jahre durchgeführt werden. Mit bis zu 100 Euro pro Messung sind die Untersuchungen recht teuer.
Private Krankenkassen orientieren sich zwar am Vorsorgeprogramm der GKV, bieten oft aber mehr Leistungen an, mit niedrigen Zuzahlungen oder kostenfrei. Je nach Krankenkasse und PKV-Tarif übernehmen die Krankenkassen folgende zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen:
Privat Versicherte haben zudem die Möglichkeit, Vorsorgeuntersuchungen unabhängig vom Alter und Geschlecht wahrzunehmen. Darüber hinaus stehen in der PKV alternative Behandlungen im Fokus. Die Versicherungsnehmer können das Leistungsspektrum für derartige Behandlungsmethoden in ihren Versicherungsschutz integrieren. In der GKV gibt es diese Möglichkeit nicht. Diese kommt ausschließlich für Vorsorgeuntersuchungen und Behandlungen auf, deren Wirksamkeit bestätigt ist.
Von der Zahnvorsorge bis zur Krebsfrüherkennung – Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig für den Erhalt der Gesundheit und der Vorbeugung von Krankheiten. Deshalb sind sie Bestandteil beider Versicherungssysteme. Allerdings übernehmen die gesetzlichen und privaten Krankenkassen nicht alle Leistungen. Je nach persönlichem Bedarf kann es für Versicherte in der GKV deshalb sinnvoll sein, eine zusätzliche Versicherung für bestimmte Leistungen abzuschließen. Versicherungsnehmer in der PKV sollten einen Tarif wählen, der die für sie notwendigen Vorsorgeleistungen umfasst.
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