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Gefahren durch mobile Endgeräte

Mit fortschreitender Technik in diversen Lebensbereichen verändern sich nicht nur die Möglichkeiten auf positiven Fortschritt, sondern auch die Gefahren, sich neuen Risiken auszusetzen. "Moderne Krankheiten", die es in dieser Weise vorher gar nicht gab, sind die Folge. Gerade was mobile Endgeräte, wie den Laptop, das Smartphone, den Tablet-PC, aber auch portable Spielekonsolen betrifft, ist immer wieder die Rede von unterschiedlichsten Gefahren auch für chronische Krankheiten. Aber welche Probleme verursacht die moderne Technik ganz konkret und wie lassen sich diese Probleme möglichst erfolgreich vermeiden?

Wie moderne Technik auf Körper und Psyche wirkt

Als im Jahr 1978 das Videospiel "Space Invaders" erschien, rechnete niemand damit, dass das Spiel nicht nur am Anfang einer Evolution moderner Technik stehen, sondern auch eine Ära moderner Krankheiten einläuten würde. Denn bereits drei Jahre nach dem Erscheinen des Spiels klagten Dauerspieler über Schmerzen, die bald schon als "Space Invaders Handgelenk" bekannt wurden und keine Seltenheit darstellten. In den 90er Jahren folgte der "Nintendo-Nacken" mit dem Erscheinen des Gameboys; und bis heute warnen Experten, wie beispielsweise die Chiropraktikerin Dr. Cheryl Vincent, vor derartigen Gefahren durch etwa das vermehrte Herunterschauen auf mobile elektronische Geräte.

Neben vergleichbaren körperlichen Risiken, die hauptsächlich durch übermäßigem Gebrauch moderner Endgeräte einhergeht, wirken sich Spielkonsole, Smartphone, Laptop & Co. unter Umständen auch negativ auf die Psyche aus. Allein schon die ständig wachsende Datenflut, auf die mit mobilem Netz und ständiger Erreichbarkeit immer zugegriffen werden kann, sorgt für einen permanenten Aufmerksamkeitsstress, dem viele Menschen auf Dauer nicht gewachsen sind. Um fit zu bleiben greifen heute nicht wenige Menschen auf aufputschende Substanzen zurück.

Am drastischsten also schlagen nicht die mobilen Endgeräte an sich, sondern in der Regel die Art und Weise der Nutzung auf die Psyche. Auf der Suche nach Selbstbestätigung durch "Likes", nach immer mehr Freunden in sozialen Netzwerken und nach dem perfekten Selfie - der meist unauthentischen Reproduktion des Ichs im digitalen Raum - vergessen Nutzer schnell natürliche Werte und Bedürfnisse. Sie werden ersetzt durch vermeintliche neue Werte des Digitalen. Die Folgen können Depressionen, soziale Isolation oder Paranoia sein. Oftmals helfen dann nur die Abstinenz von der Technik und eine Verhaltenstherapie. Einfacher lassen sich dagegen körperliche Gefahren mobiler Endgeräte vermeiden.

Gefahren durch Tablet und Smartphone

Die Debatte um die Strahlung

Die meisten Smartphone-Besitzer haben schon einmal gehört oder irgendwo gelesen, dass zu viel Handy am Ohr oder in der Hosentasche der Gesundheit schadet. Und tatsächlich: Bereits 2011 verhängte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Urteil "möglicherweise krebserregend" über die sogenannte Handystrahlung. Möglicherweise heißt aber eben auch nur möglicherweise, denn bewiesen sind bislang nur thermische Effekte, die man spürt, wenn man sehr lange mit dem Smartphone am Ohr telefoniert. Der Körper gleicht seinen Wärmehaushalt normalerweise aber gut aus, weshalb die Gefahr vor Schäden hier sehr gering ist.

Schaden kann es dennoch nicht, den SAR-Wert des eigenen Smartphones zu kennen, der Auskunft darüber gibt, wie stark das elektromagnetische Feld des Geräts auf den Nutzer wirkt. Je höher der Wert der elektromagnetischen Strahlung, desto stärker wirkt es auf das Gewebe ein und erwärmt dieses. Wirklich Angst um die Gesundheit muss man aber nach aktuellem Forschungsstand nicht haben. Vor allem dann nicht, wenn der Wert unter 0,6 W/kg liegt - Smartphones mit einer derartig geringen Strahlung können sogar mit dem "Blauen Engel" ausgezeichnet werden, der umweltfreundliche Produkte kennzeichnet.

Gefahren mobiler Endgeräte

Nachteile vertikaler Tablet-Benutzung

Anders sieht es mit den Problemen aus, die durch Fehlhaltungen oder falsche Benutzung etwa eines Tablets direkt am Körper entstehen können. Diese funktionieren im Unterschied zu Laptops meistens sowohl vertikal, als auch horizontal und werden gerade für bestimmte Spiele oder aus anderen Gründen gerne auch einmal vertikal benutzt. Davon ist aus gesundheitlicher Sicht allerdings abzuraten.

Denn rein ergonomisch sind vertikal benutzte Touchscreens im Nachteil: Es werden dabei mehr Muskeln in den Armen und Schultern auf eine Art und Weise beansprucht, welche die Muskeln schneller erschöpfen lässt. Außerdem müssen Sie das Handgelenk bei senkrechten Touchscreens zum Tippen mehr beugen. Diese Haltung wird von Anatomen als „Dorsalflexion“ bezeichnet und übt mehr Druck auf den Medianus-Nerv und auf weitere Strukturen im Karpaltunnel des Handgelenks aus.

Wer natürlich nur liest und den Bildschirm kaum bedienen muss, kann, bzw. sollte das Gerät auch vertikal halten. Um den Nacken zu schonen empfiehlt sich dabei außerdem ein leicht geneigter, nicht ganz 90 Grad darstellender Winkel auf Augenhöhe.

 

Krankheiten durch Touchscreens

Wer nur selten auf einem Touchscreen wischt, muss sich keine Gedanken machen. Den ständigen Gebrauch von Touchscreen-Oberflächen, etwa bei Smartphones oder Tablets, sollten Sie mit Vorsicht genießen. Gerade bei Multitouch-Gesten kann es passieren, das das Handgelenk des Öfteren "dorsalflektiert" wird, was das Risiko einer Verletzung erhöht. Allerdings benötigen die meisten Gesten auf Touchscreens kaum Druckstärke. Wer also sein Handgelenk nicht etwa absichtlich überstreckt oder Gesten extrem hektisch und schnell hintereinander wiederholt, sollte auf der sicheren Seite sein.

Das größte Problem virtueller Tastaturen auf Touchscreens ist das fehlende taktile Feedback. Mechanische Tastaturen bewegen sich und geben Widerstand, virtuelle Tastaturen reagieren höchstens mit einem Klicklaut, wenn sie gedrückt werden. Im öffentlichen Raum schalten die meisten Menschen die Geräte allerdings auf lautlos. Aus diesem Grund kommt es vor, dass viele Nutzer die virtuellen Tasten um ein Vielfaches kraftvoller anschlagen als physische Tasten. Das wiederum wirkt sich auf die Finger, die Handgelenke und die Unterarme aus. Wer also täglich mehr als nur einige wenige Sätze aus seinem Smartphone oder Tablet tippen muss, sollte eventuell über eine Bluetooth- oder sonstige externe Tastatur nachdenken.

 

Die Augen

Je mehr sich die Augen beim Blick auf den Touchscreen anstrengen müsse, desto mehr leiden sie darunter natürlich auch. Kopfschmerzen, Augenschmerzen und andere physische Krankheiten sind dann keine Seltenheit. Das Risiko, Augenprobleme durch Smartphone- und Tabletnutzung zu erleiden, hängt im Grunde von drei Faktoren des Displays ab:

  1. der Auflösung (also auch der Schärfe des dargestellten Bildes)
  2. dem Kontrast (wie dunkel oder hell also Bilder und Buchstaben im Vergleich zum Hintergrund sind)
  3. der Helligkeit (wie viel Licht das Display also abgibt)

Scharfe und helle Displays sind mittlerweile zum Glück die Norm; wer allerdings noch alte Geräte benutzt, sollte die Nutzungsdauer im Auge behalten oder auf neuere Technik umsteigen.

 

Weitere Lösungsansätze

Neben bereits erwähnten zuschaltbaren externen Tastaturen für Smartphones und Tablets arbeiten einige Hersteller auch an virtuellen Tastaturen mit taktilem Feedback. Zukünftig könnte smarte Technik dabei sogar in der Lage sein, den Nutzer zu warnen, sobald dieser das Gerät gesundheitsschädlich und falsch benutzt.

So übertrieben es klingen mag: Gerade bei Videospielen, die auf mobilen Endgeräten exzessiv gespielt werden, ist es ratsam, sich vorher ausreichend zu dehnen und aufzuwärmen. Wie bei normalen Sport beansprucht auch der "E-Sport" viele Muskeln und Gelenke. Neben dem Nacken und Hals sollten Sie vor allem Finger, Hände und Arme dehnen und alle paar Minuten die Sitzposition verändern oder anpassen. Die noch bessere Alternative: Gelegentlich vom E-Sport zum E-Bike wechseln und damit bewusst die Gesundheit fördern.

 

Gefahren, die vom Laptop ausgehen

Risiken durch ständig wiederholte Bewegungen

RSI - Repetetive Stress Injuries - gelten wohl als die häufigsten Erkrankungen durch die Benutzung von mobilen Endgeräten und insbesondere auch Laptops. RSI resultiert aus sich ständig wiederholenden und kleinen Bewegungen, die Muskeln, Gelenke, Sehnen und Nerven belasten. Wer etwa immer wieder auf dem Trackpad des Laptops mit einem Finger hin und her fährt oder falsch tippt, kann diverse Probleme bekommen. Diese können Sie nur durch eine Vermeidung der immer selben Bewegungen und eine Änderung der Nutzung des Laptops beheben.
Gefahren mobiler Endgeräte

Was schlechte Haltungen bewirken

Arbeiten von unterwegs aus ist praktisch, weshalb Notebooks inzwischen beliebter und verbreiteter sind, als Desktop-PCs. Die Bauform der Notebooks allerdings schränkt die mobilen Begleiter ergonomisch extrem ein. Das wirkt sich auf die Haltung beim Benutzen dieser Geräte aus - Bildschirm und Tastatur haften aneinander, weshalb sie nie unabhängig voneinander optimal positioniert werden können. Deshalb sollte als zumindest im Heimgebrauch über einen externen Monitor und bestenfalls auch eine externe Tastatur nachgedacht werden. Die Tastatur sollte auf Desktop-PC-Höhe positioniert sein, die Ellbogen im 90-Grad-Winkel auf dem Schreibtisch aufliegen, der Bildschirm auf Augenhöhe ausgerichtet sein.

Besonders problematisch ist das Nutzen des Laptops im Bett. Natürlich ist das gemütlich und verlockt viele Menschen, allerdings schädigen die meisten Haltungen den Nacken hier ganz besonders stark. Natürliche Positionen sind im Grunde gar nicht möglich. Wer es dennoch nicht lassen kann, sollte zumindest aufrecht sitzen und ein Kissen unter die Knie schieben, damit der Laptop sich einigermaßen auf Augenhöhe befindet. Die Augen übrigens leiden am wenigsten, wenn vermieden wird, dass etwaige Lichtquellen hinter einem vom Display reflektiert werden. Es gilt im Bett oder auf dem Sofa: Die mobilen Geräte am besten nur wenige Minuten nutzen und bei längerer Arbeit an den Schreibtisch wechseln.

 

Quelle der Bilder: Copyright by Fotolia
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Bild von Alex Gmelin




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