Bewegung bei Blasenschwäche

in Diabetes, Fitness, Internet News

Aktiv mit Typ 2-Diabetes: Was bei Blasenschwäche hilft

Bewegung ist bei Typ 2-Diabetes eine Art Basistherapie. Sie verbessert die Insulinsensitivität, stabilisiert den Blutzucker, unterstützt die Gewichtskontrolle und senkt das Risiko für Folgeerkrankungen. Trotzdem bleibt mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland hinter den WHO-Empfehlungen zurück.

Wenn zusätzlich eine Blasenschwäche besteht, wird der innere Schweinehund schnell übermächtig. Die Angst vor einem „Unfall“ im Fitnessstudio oder im Park sorgt dafür, dass viele Betroffene jede sportliche Aktivität meiden, obwohl sie ihrem Stoffwechsel gerade dann etwas Gutes tun könnten.

 

Warum Bewegung bei Typ 2-Diabetes so kraftvoll wirkt

Regelmäßige körperliche Aktivität senkt die Blutzuckerwerte, weil die Muskulatur mehr Glukose aufnimmt und der Körper Insulin besser nutzt. Schon 150 Minuten Bewegung pro Woche mit mittlerer Intensität gelten als Zielmarke für Erwachsene, auch für Menschen mit Typ-2-Diabetes.

Studien zeigen sehr deutlich, dass aktive Diabetiker seltener schwere Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall entwickeln. Ideal sind Ausdauerbelastungen wie zügiges Gehen oder moderates Radfahren, ergänzt durch zwei Einheiten Krafttraining pro Woche. Dies baut die Muskulatur auf, verbraucht mehr Energie im Alltag und entlastest Gelenke und Herz.

Wichtiger Tipp: Muskelaufbau sorgt extrem gut für die Verbesserung der Insulinsensitivität der Körperzellen und kann einer Insulinresistenz entgegenwirken, insofern ideal bei einem Typ 2-Diabetes!

 

Wenn die Blase beim Training nicht mitspielt

Harninkontinenz ist weit verbreitet und kein Randphänomen. In Deutschland sind etwa 13 Prozent der Erwachsenen betroffen. Frauen öfter als Männer und die Häufigkeit steigt mit dem Alter. Menschen mit Diabetes haben zusätzlich ein erhöhtes Risiko für Blasenstörungen, weil die Nerven und Muskeln der Blase durch dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte geschädigt werden können. Viele erleben eine Blasenschwäche beim Sport als besonders belastend.

Sprünge, schnelle Richtungswechsel oder Druck auf den Bauchraum können einen Tropfenverlust auslösen. Aus Scham ziehen sich Betroffene zurück, brechen Kurse ab oder melden sich gar nicht erst an. Blutzucker und Gewicht können wieder aus der Balance geraten.

 

Medizinische Abklärung statt Rückzug

Der wichtigste Schritt ist deshalb nicht der neue Laufschuh, sondern ein offenes Gespräch mit Hausarzt, Diabetologe oder Gynäkologe. Harninkontinenz hat verschiedene Formen, etwa Belastungs- oder Dranginkontinenz, und jede braucht eine andere Behandlung. Häufig helfen schon ein gezieltes Beckenbodentraining unter physiotherapeutischer Anleitung, eine Anpassung der Trinkgewohnheiten oder moderne Medikamente.

Auch die Diabetes-Einstellung gehört auf den Prüfstand. Stark schwankende Blutzuckerwerte können die Blasenfunktion zusätzlich stören. Wer sich fachlich begleiten lässt, gewinnt Handlungsspielraum und damit eine neue Freiheit für Bewegung.

Guter Tipp: In jedem Fall ist es ratsam, den Arzt mit dieser Entwicklung in´s Boot zu nehmen. Er kann sicherlich unterstützen und Scham ist hier definitiv der falsche Berater.

 

Praktische Tricks für mehr Bewegung trotz Blasenschwäche

Neben der medizinischen Seite kannst du deinen Alltag so strukturieren, dass Sport wieder machbar wird. Digitale Helfer wie Fitness-Tracker, Schrittzähler im Smartphone oder Trainings-Apps unterstützen dich dabei, aktiv zu bleiben, ohne dich zu überfordern. Inkontinenzprodukte für den Sport sind heute diskret, atmungsaktiv und deutlich sicherer als viele denken.

Hilfreich können zum Beispiel diese Strategien sein:

Bewegung bei Blasenschwäche

Viele Betroffene starten zudem lieber mit häuslichem Training per Video oder App, bis das Sicherheitsgefühl wächst. So kannst du ausprobieren, was funktioniert, und später Schritt für Schritt in Gruppenangebote wechseln.

 

Blase ernst nehmen, Bewegung zur Priorität machen

Harninkontinenz bei Typ 2-Diabetes ist belastend, aber kein Grund, auf Bewegung zu verzichten. Sie zeigt vielmehr, dass dein Körper Unterstützung braucht. Wenn du die Blasenschwäche offen ansprichst, dir eine passende Therapie suchst und den Alltag klug planst, bleibt Sport ein wichtiger Teil deiner Behandlung.

Schon kleine, zusätzliche Alltagswege, kurze Walking-Einheiten oder ein Heimtraining mit leichten Gewichten verbessern den Stoffwechsel, stärken das Herz und steigern dadurch die Lebensqualität erheblich. Bewegung ist kein Luxusprogramm, sondern ein wirksames Werkzeug, um mit Diabetes selbstbestimmter zu leben. Auch dann, wenn die Blase manchmal bremst.

 
 

Image by Petra from Pixabay

 
 

Bild von Alex Gmelin




Kommentar schreiben

Kommentar



CAPTCHA Image