Dazu wird in der Regel die Umstellung des Lebensstils favorisiert, um die Blutzuckerwerte aktiv zu senken. Neben Ernährungsumstellung und Bewegungszunahme, sorgt vor allen Dingen eine Gewichtsreduktion für äußerst positive Effekte.
Sollte dies nicht ausreichen, setzen Ärzte in der Regel Medikamente (Antidiabetika) ein, die allerdings nicht bei einem Typ 1-Diabetes unterstützen können. Tabletten lassen sich lediglich nutzen, solange körpereigenes Insulin produziert wird. Falls diese Therapie nicht anschlägt, der Körper also kein Insulin mehr produziert wird oder die Menge nicht mehr ausreicht, muss Insulin zugeführt werden. Das ist der Fall bei einem Typ 1-Diabetes oder im späteren Stadium des Typ 2-Diabetes. Die Verabreichung der Insuline erfolgt durch Spritzen, Pens oder Pumpen. Hier finden Sie eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Therapien und Insuline.
In der Regel sorgt Krafttraining für extrem positive Effekte im Bereich des Stoffwechsels. Durch die wiedererstarkten Muskelzellen nimmt die Insulinsensitivität des Körpers erheblich zu. Dadurch reicht dann die noch bereitgestellte Menge des Insulins wieder aus, um den Blutzuckerspiegel stärker zu senken. Geht eine Gewichtsabnahme mit einher, wird der Effekt sogar noch zusätzlich verstärkt, weil die bereitstehende Insulinmenge dann nur noch ein geringeres Körpervolumen versorgen muss.
Wer im Rahmen der Ernährungsumstellung den Zuckerkonsums erheblich reduziert und bei den Ballaststoffen zulegt, hat extrem große Chancen auf einen dauerhaft niedrigeren Blutzuckerspiegel. Vor allen Dingen Gemüse ist eine lohnenswerte Alternative zu kohlenhydratreichen Beilagen wie Nudeln. Wer helle Brotsorten, Brötchen und Kuchen meidet, reduziert die Kohlöenhydratmenge zusätzlich. In vielen Fällen sorgt der Verzicht von kalorienhaltigen Getränken für den größten Effekt, wenn das Abnehmen ebenfalls im Fokus steht.
Blutzuckerwerte geben direkt Auskunft, wie es um unsere Stoffwechsellage bestellt ist und können sogar selbst gemessen werden. Mit ein wenig Übung ist die Blutzuckermessung so einfach durchzuführen, wie eine Blutdruckmessung. Dabei ist die Einordnung relativ einfach: Hohe Zuckerwerte bedeuten ein hohes Risiko für Folgeerkrankungen, niedrigere Werte vermeiden diese. Deswegen ist die regelmäßige Überwachung des Blutzuckers für die optimale Therapie vom elementarer Bedeutung.
Die Normalbereiche differenzieren sich hauptsächlich zwischen Erwachsenen und Kindern, nicht primär nach Altersgruppen, wie bei etlichen Laborparametern. Eine Tabelle mit allen Normalwerten, getrennt nach mg/dl und mmol/l, finden Sie in der VidaPedia-Übersicht “Blutzuckerwerte”.
Die maßgeblichsten Einflüsse auf den Blutzuckerspiegel sind:
Stress gehört zu den am häufigsten unterschätzten Einflussfaktoren auf den Blutzucker. Außerdem steht der Ausstoß des Stress-Hormons Cortisol direkt mit schlechtem Schlaf in Verbindung. Stress und schlechter Schlaf sorgen also häufig für deutlich zu hohe Blutzuckerwerte.
Um ein korrektes Messergebnis zu erzielen, sind zwei Punkte besonders zu beachten. Wichtig ist hauptsächlich, dass vor der Messung die Hände gewaschen werden. Bei der Blutentnahme ist dann entscheidend, dass der Blutstropfen durch starkes Herausdrücken nicht mit zu viel Lymphflüssigkeit verdünnt wird. Eine detaillierte Anleitung finden Sie in VidaPedia im Kapitel “Blutzucker richtig messen”.
Generell gilt, dass ab einem dauerhaften Wert von ca. 200 mg/dl (ca. 13 mmol/l) und höher eine Schädigung von Nerven- oder Blutgefäßen eintreten kann. Allerdings unterscheiden sich die Werte zwischen dem Nüchtern-Zustand und nach dem Essen. Hier finden Seie eine Übersicht über die Normalwerte beim Blutzuckerspiegel.
Blutzuckermessgeräte und die Teststreifen werden nur im Rahmen einer insulinbasierten Therapie erstattet und nur dann, wenn diese im Hilfsmittelverzeichnis gelistet sind. Zwischenzeitlich sind diese allerdings so günstig, dass die Anschaffung kaum einen Aufwand darstellt. Einzelne, subventionierte Geräte, sind bereits unter 10 € erhältlich.
Blutzuckermessgeräte sollten drei Anforderungen sehr gut abdecken: Geringe Blutmenge, einfache Bediennug und hohe Präzision. Auf Basis klinischer Vergleichstests finden Sie für die Messgenauigkeit hier einen Leistungsvergleich für Blutzuckermessgeräte. Einen kostenpflichtigen Vergleichstest für 4,90 € vom 23.10.24 gibt es bei Stiftung Warentest.
Für Diabetiker gibt es unterschiedlichste Hilfestellungen. Welches am besten zu einem passt, ergibt sich aus der Anforderung. Hier finden Sie eine umfangreiche Übersicht über Unterstützungsangebote.
Wie Stress durch das Stresshormon Cortisol den Blutzucker beeinflusst
Stress beeinflusst Blutdruck, Puls und Blutzucker
Lebensmittel, die schlaflos machen
Regelmäßig gemessene Blutzuckerwerte importiert unsere App über Bluetooth und erstellt daraus völlig automatisch ein Körperwertetagebuch. Vorbei sind die Zeiten von unauffindbaren Zetteln oder vergessenen Werten, sobald der Quartalsbesuch beim Arzt ansteht. Und mit vollständigen Daten entscheidt sich ein Arzt immer für die richtigen Medikamente und Dosierungen. Im Idealfall, wenn Sie die Therapie selbst nach besten Kräften unterstützen, lassen sich viele Arzneimittel im Laufe der Zeit sogar wieder vollständig reduzieren!
DIE BESTE DEUTSCHE DIABETES-APP
Medikamentöse Therapie des Glukosestoffwechsels (NVL Typ-2-Diabetes, Kapitel 5, Ausgabe 2023)
Coordinated human sleeping brainwaves map peripheral body glucose homeostasis (DOI: 10.1016/j.xcrm.2023.101100)
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Die Inhalte und empfohlenen Zielwerte in der Blutzucker oder Blutdruckeinstellung sind jeweils an die Nationalen Versorgungsleitlinien der medizinischen Fachgesellschaften angelehnt (letzte Änderung 05/2023).