Kur und Reha

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Sorgenfrei in Kur oder Reha nach krankheitsbedingtem Ausfall

Längerer krankheitsbedingter Ausfall – mit diesen Tipps können Betroffene sorgenfrei in Kur und wieder gesund werden

Eine länger andauernde Krankheit ist ein einschlagendes Erlebnis. Dabei ist es egal, ob es sich um eine körperliche Ursache oder um die Folgen eines Unfalls handelt, denn die direkten Folgen sind gleich. Betroffene erhalten ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch Krankengeld, Selbstständige müssen hoffen, dass sie wahlweise über einen Branchenversicherer abgesichert sind oder das Krankengeld mit in den Vertrag aufgenommen haben. Zur eigentlichen gesundheitlichen Krise kommen somit weitere Krisen, die unweigerlich die Psyche betreffen. Aber wie können sich Betroffene sorgenfrei in der Kur erholen, wenn die heimischen schwarzen Wolken tief über der Wohnung stehen?

 

Die finanzielle Seite

Jede längere Krankheit kommt mit Einbußen. Die Weiterzahlung des Gehalts endet bei Angestellten nach sechs Wochen, danach beginnt die Krankengeldphase, die stets weniger Geld einbringt, als das eigentliche Gehalt. Bei Selbstständigen verhält sich die Sache anders: Über Berufsgenossenschaften und Vereine, aber auch über die Künstlersozialkasse wird das Krankengeld ebenfalls ausgezahlt, wenn es in den jeweiligen Angeboten enthalten ist. Die Zeiten gleichen denen der Arbeitnehmer. Wer in keiner der Institutionen ist, der sollte bei dem Abschluss der Krankenversicherung das Krankengeld ab der siebten Woche integriert haben. Aber wie sieht es mit der Kur aus?

Zahlung

Die Kur wird bei gesetzlich versicherten und rentenversicherten Personen zwar von der Krankenkasse angestoßen, doch obliegt die Kur zur Erwerbswiederherstellung den Händen der Rentenversicherung. Sie trägt die Kosten der Kur und zahlt das Krankengeld weiter. Bei Selbstständigen kommt es darauf an: Wer weiterhin in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, für den gelten die oben genannten Regeln. Anderenfalls kommt die private Krankenversicherung dafür auf.

Zuzahlung

Im Regelfall müssen Angestellte und Selbstständige eine Zuzahlung leisten, die dem Krankenhaustagegeld gleicht. Gerade Selbstständige sollten lange vor einem möglichen Unfall oder einer Krankheit eine Versicherung für Krankentagegeld abschließen, da sie nicht nur während der Kur greift, sondern schon in der Krankengeldphase einen gewissen Ausgleich schafft. Diese Versicherungen lassen sich jedoch nur im Vorfeld abschließen – tritt das Ereignis erst ein, ist es zu spät.

 

Die organisatorische Seite

Wurde die Kur bewilligt und liegen die Unterlagen bereit, geht es an das Organisatorische. Die eigene Abwesenheit muss gemanagt werden, wer Familie hat, der möchte sie gut versorgt wissen. Es gibt also einiges zu beachten.

Anreise

Wie kommt man gut zur Kur? Je nach Erkrankung ist die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sinnvoll. Meist ist es möglich, einen Teil der Anreisekosten von der Krankenkasse übernehmen zu lassen.

Gepäck

Es gibt keine klare Regel bezüglich des Gepäcks. Für die Kur erhalten Betroffene stets ausgiebige Unterlagen, die in der Regel eine eigene Packliste beilegen. Je nach Erkrankung ist das Programm im Rahmen der Kur völlig unterschiedlich, sodass die Packliste beachtet werden sollte. Sportkleidung, legere Freizeitkleidung und meist witterungsbeständige Bekleidung ist wichtig. Inwieweit elektrische Geräte mitgenommen werden können, entscheidet sich nach der Erkrankung. In einer Klinik mit Schwerpunkt Burn-out sind Smartphones und Laptops oft nur bedingt gewünscht.

Abklärung

Betroffene mit Familie müssen die Abwesenheit besonders planen. Immerhin fällt ein Familienmitglied fix aus. Es hilft, bei der Krankenversicherung nachzufragen und zu prüfen, ob beispielsweise eine Haushalts- oder Kinderhilfe während der Zeit genutzt werden kann. Dieser Weg ist übrigens schon vor der Kur interessant. Wer den Alltag aus gesundheitlichen Gründen nicht beherrschen kann, der hat Anspruch auf eine entsprechende Hilfe. Sie kann den Betroffenen natürlich nicht ersetzen, doch kann eine Kinderbetreuung die Kinder versorgen, während ein Partner der Arbeit nachgeht und der Erkrankte die wöchentlichen Rehatermine hat.

Meist bieten die Unterlagen rund um die Kur viele Informationen und weisen zugleich auf Hilfsangebote hin. Passende Unterstützung in Form von Checklisten für den Kur- oder Rehaaufenthalt, finden Sie übrigens hier.

 

Die psychische Seite

Erkrankungen und Unfälle belasten nicht allein körperlich, sondern auch die Psyche. Gerade längere Heilungsprozesse oder das Wissen, dass die körperliche Leistungsfähigkeit nie wieder komplett wiederhergestellt werden kann, führt zu depressiven Verstimmungen. Es ist wichtig, rechtzeitig einzugreifen, damit es gar nicht erst zu einer Depression kommt. Aber wie gelingt das?

Erste Hilfe

Schon im Krankenhaus können die ersten Schritte unternommen werden. Krankenhäuser haben einen psychologisch-medizinischen Dienst, der eigens für diese Fälle da ist. Er kann auch dabei helfen, eine ambulante Therapie zu suchen.

Therapie

Die Suche nach Therapeuten ist für Selbstständige und Privatversicherte einfacher, da sie mühelos einen privatärztlichen Therapeuten aufsuchen können. Doch auch gesetzlich Versicherte müssen die oft sehr langen Wartezeiten nicht in Kauf nehmen: Die gesetzlichen Krankenversicherungen haben spezielle Verträge mit Therapeuten. Kontaktiert ein Patient die Krankenkasse und liegt ein triftiger Grund vor, so erhält er eine Liste mit ausgewählten Therapeuten vor Ort. Der Clou ist, dass das Erstgespräch bei diesen Therapeuten binnen 14 Tagen erfolgt. Und wer einmal den Fuß in der Tür hat, der hat die Folgetermine oft schon sicher.

Kur

Psychische Erkrankungen in der KurAlle Kurkliniken bieten zusätzlich zur Reha auch die psychologische Betreuung in Einzel- und Gruppensitzungen an. Das Angebot sollte unbedingt angenommen werden.

In der Praxis ist es häufig so, dass alle Augen auf den Betroffenen gerichtet sind. Allerdings ist die Belastung der direkten Angehörigen nicht zu vernachlässigen. Nicht selten leiden sie beinahe mehr als der Betroffene selbst. Auch Angehörige können sich an die Einrichtungen in Krankenhäusern wenden oder dort speziell nach Angeboten für Angehörige fragen.

Generell gilt: Weder Betroffene noch Angehörige sollten ihr psychisches Befinden ignorieren. Es ist keine Schwäche, psychologische Hilfe zu suchen und anzunehmen. Teilweise hilft ein einzelnes Gespräch mit einem fachkundigen Außenstehenden mehr, als man jemals für möglich gehalten hätte.

 

Fazit – erst klären, dann gesunden

Vor einer Kur ist stets viel zu klären, doch sind viele Schritte leichter, als sie vorab wirken. Selbstständige und Privatversicherte sollten allerdings schon längst im Vorfeld das Krankenhaustagegeld in ihren Vertrag inkludieren und stets darauf achten, Anspruch auf die Krankengeldzahlung zu haben. Rund um die Kur müssen sich Betroffene weniger kümmern, da das Angebot vorgegeben wird. Doch lohnt es sich, nach Hilfe im Haushalt zu schauen, denn diesen Anspruch hat jeder.

 
 

Quelle der Bilder:
Foto:
Beitragsbild / Ryan Snaadt / Unsplash.com
Abbildung 2 / Priscilla Du Preez / Unsplash.com

 
 

Bild von Alex Gmelin




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