Körperwerte wie Blutzucker richtig messen

Blutdruck messen

Wissenswertes zum Start

Präzise Messgeräte/Waagen

Bei Messgeräten unterschiedlicher Hersteller gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede. Diese entstehen nicht nur durch fertigungsbedingte Unterschiede, sondern auch durch eine starke Varianz bei der Qualität der verwendeten Komponenten. So lassen sich die teils erheblichen Preisdifferenzen schnell erklären.

Einige Messgeräte sind als Medizinprodukte zugelassen (z.B. Blutzuckermessgeräte), dadurch unterliegen sie strengeren Vorgaben. Normen versuchen die mittlere Abweichung einzugrenzen und eine hohe Genauigkeit zu garantieren. Schließlich sind Messergebnisse einer Selbstmessung häufig die Grundlage für die Medikamenten- oder Insulingabe.

Fast alle erhältlichen Messgeräte für die Selbstmessung der Körperwerte liefern ausschließlich Näherungswerte. Selbst bei Blutzucker- und Blutgerinnungsmessgeräten sind Abweichungen von bis zu 15% erlaubt. Deswegen sollten Sie auf Basis Ihrer Erfahrung die Stimmigkeit der Ergebnisse selbst einschätzen und im Zweifel die Messung unbedingt wiederholen.

Kontrollieren Sie regelmäßig, ob Ihre Messgeräte noch korrekt messen! Dazu können Sie die für die Messgeräte erhältliche Kontrolllösung verwenden. Außerdem nehmen Sie am besten Ihr Messgerät beim nächsten Arzt- oder Apothekenbesuch mit und bitten um eine Vergleichsmessung. Dann wissen Sie sofort, ob Sie sich zu 100% auf Ihr Messgerät verlassen können.

Richtige Messzeitpunkte

Fast alle Körperwerte unterscheiden sich in Bezug auf die Vorgaben zu den besten Messzeitpunkt. Deswegen sollten Sie sich zu jedem Körperwert speziell informieren. Dadurch wissen Sie, wie sich die Verschiebung des Messzeitpunkts auf den Körperwert auswirkt. Nur so erhalten Sie korrekte Werte und können das Messergebnis richtig interpretieren.Messzeitpunkt

Für die Einordnung der Messwerte benötigen Sie eine gewisse Erfahrung. Deswegen können Sie zu Beginn, z.B. bei der Blutdruckmessung, häufiger zum Messgerät greifen. Außerdem messen Sie am Anfang z. B. den Blutdruck besser morgens, bis zu zweimal tagsüber und einmal abends. Sie werden überrascht sein, wie schnell Sie einschätzen können, wo Ihr Blutdruck eigentlich liegen müsste und was den Wert beeinflusst haben könnten. Häufiger messen lohnt sich in jedem Fall.

Körperliche Verfassung

Einen erheblichen Einfluss auf die Körperwerte hat die körperliche Verfassung. Leider wird der Einfluss von Stress, Ärger, Medikamenten, Erkrankungen oder hormonellen Schwankungen auf Körperwerte oft unterschätzt. Außerdem beeinflusst die Dauer und Qualität des Schlafes den Stoffwechsel.

Gerade wenn Ihre Medikamentendosis von den Messergebnissen abhängt, ist es besonders wichtig, mögliche Ursachen für Abweichungen oder Symptome zu dokumentieren. Dadurch lassen sich auch Ihre Gespräche mit dem behandelnden Arzt viel einfacher und zielgerichteter führen.

Höchste Aussagekraft

Wer Körperwerte über einen langen Zeitraum misst, z.B. bei einem Diabetes, muss sich auf jeden einzelnen Wert verlassen können. Nur so können Sie die Therapie optimal steuern. Neben der Ermittlung der richtigen Medikamenten- oder Insulindosis geht es hauptsächlich darum, eine Tendenz zur gesundheitlichen Entwicklung abzuleiten. In vielen Fällen eignen sich dazu Wochen-Durchschnittswerte wesentlich besser als Einzelwerte.

Durchschnittswerte helfen ebenfalls, um die Entwicklung der Früh- oder Spätwerte besser zu verfolgen, damit sich auf Dauer die Medikamentenmenge optimieren lässt. Dokumentieren Sie also alle Messwerte, nutzen Sie am besten das VidaGesund-Online-Tagebuch und die Analysen unter “Meine Werte”.

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Körperwertemessgeräte

Körperanalysewaage

Personenwaagen

Personenwaagen messen ausschließlich das Körpergewicht, die meisten speichern die Werte auch nicht dauerhaft. Deswegen sollten Sie das ermittelte Körpergewicht nach jedem Wiegevorgang notieren oder manuell in eine Dokumentationssoftware übertragen.

Körperanalysewaagen

Körperanalysewaagen sind Personenwaagen, die zusätzliche Körperwerte ermitteln. Im Normalfall sind das Muskel-, Fett-, Wasseranteil und Knochenmasse. Bereits mit Einsteigermodellen erhalten Sie schon einen sehr guten Überblick über die körperliche Konstitution. Meist wird ein bioelektrisches Verfahren verwendet, bei dem ein schwacher Strom durch den Körper fließt. Anhand des Widerstands wird z. B. der Muskelanteil näherungsweise ermittelt.

Professionelle Körperanalysewaagen berechnen zusätzlich den täglichen Kalorienbedarf für unterschiedliche Aktivitätslevel nach Alter und Geschlecht. Das unterstützt beim Abnehmen und hilft dabei, die Kalorienplanung deutlich zu vereinfachen. Darüber hinaus bieten die Oberklassemodelle eine drahtlose Schnittstelle (Bluetooth, ANT+ oder NFC) zur Datenübertragung. Damit ersparen Sie sich die manuelle Dokumentation einer Vielzahl von Einzelwerten. Was Sie bei der Anschaffung einer Körperanalysewaage beachten sollten, erfahren Sie hier.
Blutzuckermessgerät

Blutzuckermessgeräte

Blutzuckermessgeräte messen die Konzentration der Glukose im Blut, also den Blutzuckergehalt. Für die Messung wird ein Blutstropfen mit kapillarem Vollblut an einer Einstichstelle entnommen. Der Einstich erfolgt mit einer Stechhilfe und Lanzetten.

Alle in Deutschland abgegebenen Blutzuckermessgeräte müssen seit 2013 die DIN ISO-Norm 15197:2013 erfüllen. Mit dieser Norm wird z. B. die maximal zulässige Abweichung geregelt. Die ermittelten Messwerte müssen möglichst nah an den tatsächlichen Blutzuckerwerten liegen, da diese die Grundlage für die Einstellung der Insulingabe darstellen. Zwischenzeitlich sind auch Blutzuckermessgeräte mit Bluetooth-Schnittstellen (z.B. VidaWell DiaAssist) erhältlich, die die Blutzuckerwerte drahtlos an Apps übergeben. Dadurch entfällt das manuelle Dokumentieren in Papiertagebüchern.

Blutdruckmessgeräte

Bei Blutdruckmessgeräten gibt es für den Haushaltsgebrauch erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Genauigkeit der Messergebnisse. Bei Handgelenkblutdruckmessgeräten wird die Manschette direkt am Handgelenk befestigt. Diese sehr günstigen Blutdruckmessgeräte liefern leider nur ziemlich ungenaue Messergebnisse.

BlutdruckmessgerätWer unter Bluthochdruck leidet und deswegen auf eine sehr genaue Ermittlung des Blutdrucks angewiesen ist, sollte sich in jedem Fall ein Oberarmblutdruckmessgerät anschaffen. Bei der Messung mit diesen Geräten wird die Manschette am Oberarm angebracht. Zur Absicherung der Messergebnisse werden der Umgebungsluftdruck ermittelt oder sogar Zusatzmessungen durchgeführt. Was Sie bei der Anschaffung eines Blutdruckmessgerätes beachten sollten, erfahren Sie [link id=”12052″ text=”hier”].

Blutgerinnungsmessgeräte

Blutgerinnungsmessgeräte verwenden Sie, wenn Sie die Blutgerinnung durch Medikamente beeinflussen wollen. Durch sogenannte Blutgerinnungshemmer (z.B. Marcumar) wird die Blutgerinnung abgesenkt. Dadurch wird das Blut verdünnt und kann besser fließen. Aus diesem Grunde geschieht dies häufig in der Nachbehandlung von Schlaganfällen, Herzinfarkten oder Thrombosen.

Blutgerinnungsmessgeräte erfordern einen Blutstropfen, der mit Hilfe einer Stechhilfe und Lanzetten gewonnen wird. Mit diesen Messgeräten wird der Gerinnungsfaktor des Blutes (INR oder Quick-Wert) bestimmt und auf dieser Basis die Medikamentendosis ermittelt.

Lungenfunktionsmessgeräte

Für viele Asthma-Patienten ist die Lungenfunktionsmessung ein fester Bestandteil des Alltags. Der Peak Flow-Meter misst den maximal möglichen Luftausstoß aus der Lunge. Dazu wird gemessen, mit welcher maximalen Geschwindigkeit man ausatmet.

Spirometer hingegen messen das ein- oder ausgeatmete Atemvolumen und den Luftstrom, bzw. dessen Veränderung während des Pustens. Neuere Geräte ermitteln teilweise sogar den Gehalt von Stickoxiden in der Atemluft um daraus weitere Schlüsse zu ziehen.

Schrittzähler

Idealgewicht erreichenSchrittzähler, auch Pedometer genannt, zählen die tägliche Schrittanzahl. Bei den Schrittzählern gibt es unterschiedliche Verfahren. Mit einfachen Apps werden die Schritte über die Bewegungssensoren des Smartphones gezählt. Allerdings sind diese Verfahren höchst ungenau: durch Schütteln des Smartphones summieren Sie Schritte, die Sie tatsächlich nie absolviert haben.

Hochwertige Geräte arbeiten mit 3 D-Bewegungssensoren und sind deutlich präziser. Dadurch wird die Auswertung des täglichen Schrittepensums nicht zum Glücksspiel, sondern zeigt das tatsächlich erreichte Bewegungslevel. Das Angebot an Schrittzählern ist vielfältig. Was Sie bei der Anschaffung eines passenden Schrittzählers beachten sollten, erfahren Sie in unserem Produktvergleich von Schrittzählern [link id=”11994″ text=”hier”].

 

Körperwerte richtig messen

Gewichtskontrolle

Wer dauerhaft Gewicht verlieren will, sollte sich regelmäßig wiegen und den Verlauf kontrollieren. Dazu ist es erforderlich, dass ähnliche Bedingungen herrschen. Nur so können Sie ermittelte Messwerte gut vergleichen und die tatsächliche Tendenz ableiten.

Zeitpunkt: Morgens nach dem Aufstehen, ggf. Zusatzmessungen abends.
Häufigkeit: Mindestens einmal täglich, nur zum Start oder zur besseren Einordnung mehrmals täglich.
Vorgehensweise: Das Wiegen möglichst immer zum gleichen Zeitpunkt durchführen, am besten unbekleidet nach dem Wasserlassen und ggf. Stuhlgang.
Besonderheiten: Das Gewicht ist, bedingt durch Essen und Trinken, normalerweise abends ca. 1 kg höher als morgens. Da der Körper während des Schlafs über die Atemluft Flüssigkeit verliert, sinkt das Körpergewicht nach 8 Stunden Schlaf um ca. 1 Kilogramm.
Warnzeichen: Bei kurzfristig eintretendem, nicht erklärbarem Gewichtsverlust, sollten Sie die Ursachen mit Ihrem Arzt abklären. Häufig sind Stoffwechselentgleisungen (z.B. durch Schild- oder Bauchspeicheldrüse) der Grund dafür.

Fitnesszustand

Wer mit Sport und mehr Bewegung abnehmen will, kann zusätzlich zur Gewichtskontrolle den Muskel-, Fett- und Wasseranteil überprüfen. Dazu empfiehlt sich der Einsatz einer Körperanalysewaage, die übrigens auch bei Herzinssuffizienz oder der Koronaren Herzkrankheit (KHK) empfohlen wird. Dazu ist es erforderlich, dass ähnliche Bedingungen herrschen, um ermittelte Messwerte gut zu vergleichen und die Tendenz ableiten zu können.

Zeitpunkt: Morgens nach dem Aufstehen, ggf. Zusatzmessungen abends oder nach dem Sport.Gewichtskontrolle
Häufigkeit: Mindestens einmal täglich, nur zum Start oder zur besseren Einordnung mehrmals täglich.
Vorgehensweise: Das Wiegen möglichst immer zum gleichen Zeitpunkt durchführen, am besten unbekleidet nach dem Wasserlassen und ggf. Stuhlgang.
Besonderheiten: Ähnlich wie das Gewicht variieren Wasser-, Fett- und Muskelanteil im Tagesverlauf. Z.B. kann der Fettanteil nach absolvierten Fitnesseinheiten und bei zunehmenden Wasseranteil sinken, der Muskelanteil wiederum steigt. Außerdem wird der Wasseranteil teilweise durch Medikamente beeinflusst, deswegen sollten Sie die Durchschnittswerte der Wochen vergleichen, um die tatsächliche Tendenz zu erkennen.
Warnzeichen: s. Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz

Patienten mit Herzinsuffizienz profitieren erheblich von der Messung Ihres Körpergewichts und des Wasseranteils mit einer Körperanalysewaage. Die Messungen erkennen sehr schnell auftretende Wassereinlagerungen und helfen evtl. erforderliche Notfallbehandlung direkt einzuleiten. Außerdem sollten Sie regelmäßig den Blutdruck messen und Symptome (z. B. unregelmäßiger Herzschlag) intensiv beobachten.

Zeitpunkt: Morgens nach dem Aufstehen, ggf. Zusatzmessungen mittags oder am frühen Abend.
Häufigkeit: Mindestens einmal täglich, zur besseren Einordnung mehrmals täglich.
Vorgehensweise: Das Wiegen möglichst immer zum gleichen Zeitpunkt durchführen, am besten unbekleidet nach dem Wasserlassen und ggf. Stuhlgang.
Besonderheiten: Wassereinlagerungen können auch durch zusätzlich eingenommene Medikamente oder zu wenig Bewegung entstehen. Außerdem sollten Sie auf geschwollene Beine, Kurzatmigkeit oder auftretende Schwächegefühle bei geringer Belastung achten.
Warnzeichen: Bei einer Zunahme des Körpergewichts über Nacht um mehr als 1 kg oder in einer Woche um mehr als 2,5 kg, bzw. einem Ansteigen des Wasseranteils zwischen zwei Messungen um mehr als 5% sollten Sie dringend Ihren Arzt aufsuchen.

Diabetes

Bei einem Diabetes spielen eine Vielzahl unterschiedlicher Körperwerte eine Rolle. Die regelmäßige Selbstbestimmung der Blutzuckerwerte hat höchste Priorität, sie steuert die Therapie. Begleitend empfiehlt sich die Gewichtskontrolle und die Blutdruckmessung. Zusätzlich  beobachten Sie am besten das Bewegungs- und Sportpensum. Wenn erforderlich dokumentieren Sie die die Menge an BroteinheitenInsulinen und oralen Antidiabetika. Aus der Summe der dokumentierten Daten leiten Sie Trends ab und verbessern Sie die Blutzuckereinstellung.Blutzucker messen

Zeitpunkt: Abhängig von der Therapieform entweder morgens nüchtern, zusätzlich abends, oder vor und ca. 2 Stunden nach den Mahlzeiten.
Häufigkeit: Je nach Therapie entweder einmal täglich und an einem Wochentag ca. 3 mal oder bis zu 7 mal täglich.
Vorgehensweise: Die genaue Vorgehensweise haben wir in VidaPedia im Kapitel “Blutzucker messen” beschrieben
Besonderheiten: Der Blutzuckerspiegel im Körper schwankt im Tagesverlauf sehr deutlich und hängt von Menge und Art der aufgenommenen Lebensmittel, der körperlichen Bewegung und dem Insulinspiegel ab. Außerdem können starke Abweichungen bei nicht fachgerechter Vorgehensweise bei der Blutzuckermessung auftreten. Die häufigsten Fehler finden Sie hier.
Warnzeichen: Ab Blutzuckerwerten von 250 mg/dl (ca. 14,0 mmol/l) und größer, Werten unter 60 mg/dl (ca. 3,3 mmol/l) und nicht sofort erklärbaren Schwankungen sollten Sie engmaschiger kontrollieren oder sofort Ihren behandelnden Arzt kontaktieren. Oft sind Infekte die Ursache.

Bluthochdruck

Der Blutdruck wird von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren beeinflusst. Deswegen ist neben der regelmäßigen Messung des Blutdrucks auch die Dokumentation von Lebensumständen, Stressfaktoren und Medikamenten äußerst wichtig. Nur über die regelmäßige Messung zu unterschiedlichen Zeitpunkten am Tag wird deutlich, welche Faktoren den Blutdruck erhöhen, wie sich der Blutdruck natürlich senken lässt und wie Medikamente anzupassen sind. Mit dieser Grundlage an Informationen können Sie den Blutdruck dauerhaft und viel einfacher in der Balance halten.

Zeitpunkt: Am besten morgens nach dem Aufstehen, wenn eine zweite Messung empfohlen wird, dann abends.
Häufigkeit: Je nach ärztlichen Vorgaben ein- bis zweimal täglich.
Vorgehensweise: Die genaue Vorgehensweise haben wir in VidaPedia im Kapitel “Blutdruck messen” beschriebenBlutdruck-messen
Besonderheiten: Der Blutdruck wird durch äußerliche Ereignisse, körperliche Anstrengung und Medikamente beeinflusst. Deswegen sollte die Messung immer vor der Einnahme von Blutdrucksenkern und im stressfreien Zustand erfolgen.
Warnzeichen: Ab Blutdruckwerten von 180 mmHg und höher sollten Sie mit einer zweiten Messung nach einer Minute das Ergebnis absichern und eine Fehlmessung ausschließen. Wird das Ergebnis bestätigt kontaktieren Sie sofort Ihren behandelnden Arzt oder setzen die mit dem Arzt besprochenen Maßnahmen um.

Infarkt-/Schlaganfall-/Thrombose

Häufig wird die Therapie nach Schlaganfällen, Thrombosen oder einem Herzinfarkt mit Blutgerinnungshemmern durchgeführt. Auch Menschen mit künstlichen Herzklappen oder Vorhofflimmern kennen diese Therapieform. Wer auf den regelmäßigen Arztbesuch zur Messung des INR- oder Quick-Wertes verzichten will, kann diese auch selbst bestimmen. Mit der Selbstmessung können Sie das Wechselspiel zwischen aufgenommener Nahrung, anderen verordneten Medikamenten und Blutgerinnung engmaschiger kontrollieren. Auch auf weitere Einflüsse, wie z.B. Stress, Infekte und Klimawechsel, können Sie wesentlich besser reagieren. Bei der Messung wird, ähnlich der Blutzuckermessung, mit einer Stechhilfe und einer Lanzette die Fingerkuppe “angestochen”, ein Blutstropfen entnommen und auf den Teststreifen aufgebracht.

Zeitpunkt: Es sind keine besonderen Vorgaben zu befolgen, allerdings sollte zur besseren Vergleichbarkeit der Wert immer zum gleichen Zeitpunkt am Tag gemessen werden.
Häufigkeit: Je nach ärztlichen Vorgaben, normalerweise einmal wöchentlich.
Vorgehensweise: Die genaue Vorgehensweise haben wir in VidaPedia im Kapitel “Blutgerinnung messen” beschrieben, ebenfalls die häufigsten Fehler, die bei der Messung vorkommen können und zu Abweichungen beim Messergebnis führen.
Besonderheiten: Für die Blutgerinnung gibt es unterschiedliche Zielbereiche in der Therapie, abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung. Ernährungsseitig wird die Blutgerinnung am maßgeblichsten durch Vitamin K beeinflusst. Weitere äußere Einflüsse und nicht korrekt umgesetzte Messvorgänge können zu Abweichungen führen. Beachten Sie deshalb auch das Kapitel “Häufigste Fehler”.
Warnzeichen: Je nach Therapieziel nimmt bei INR-Werten von 2,5-2 und kleiner das Thromboserisiko, bzw. bei Werten größer 3,5 das Blutungsrisiko deutlich zu.

Asthma/COPD

Bei Asthma oder Chronisch Obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) überprüfen Sie regelmäßig die Lungenfunktionswerte. Dazu setzt man sogenannte Peak-Flow-Meter ein. Bei der Peak-Flow-Messung wird der maximal mögliche Atemausstoß gemessen und mit Werten aus der Vergangenheit verglichen. Wenn die Atemwege verengt sind fällt der Wert geringer aus. Einen Einfluss auf die Peak-Flow-Werte haben Medikamente, Stress, körperliche Anstrengungen und Medikamente, aber z.B. auch die aktuelle Pollenbelastung. Die ermittelten Werte dienen im Anschluss der Steuerung des Bedarfs an Medikamenten.

Zeitpunkt: Morgens und abends 2 Messungen jeweils vor der Einnahme der Medikamente, ggf. 30 Minuten nach der Einnahme erneut.
Häufigkeit: Je nach ärztlichen Vorgaben bis zu mehrmals täglich und ggf. bei starken Symptomen zusätzlich.
Vorgehensweise: 3-maliges starkes Ausatmen in das Messgerät, der Bestwert wird notiert.
Besonderheiten: Der Peak-Flow-Erwartungswert ist abhängig von Alter, Geschlecht und Größe und wird Ihnen vom Arzt individuell ermittelt.
Warnzeichen: Wenn der aktuell gemessene Wert kleiner als 60% des persönlichen Bestwerts der letzten 14 Tage ist, sollten Sie sofort Ihren Arzt oder eine Klinik aufsuchen. Wichtig ist, dass der Bestwert in einer beschwerdefreien Zeit gemessen wurde. Außerdem sollten bei starkem Husten, Atemnot oder Auswurf die vom Arzt festgelegten Notfall- oder Behandlungsmaßnahmen eingeleitet werden.

 

Bewertung der Körperwerte

Die regelmäßige Ermittlung der aktuellen Körperwerte hilft, den Alltag deutlich sicherer zu verbringen. Außerdem erhalten Sie erforderliche Anhaltspunkte, um Medikamente, Ernährung und Bewegung zielgerichteter zu dosieren. So verbessern sich auf Dauer Ihre Körperwerte ganz einfach durch regelmäßiges Messen.

Legen Sie Wert darauf, Körperwerte komfortabel zu gewinnen, automatisch zu dokumentieren und auch alle abhängigen Zusatzinformationen einfach erfassen zu können. Nur so schaffen Sie ein vollständiges Bild Ihrer gesundheitlichen Situation, können Werte richtig einschätzen und Trends verstehen. Das hilft Ihnen jeden Tag aufs Neue auf Basis Ihrer individuellen Prognose das Richtige zu tun und ernste Folgen rechtzeitig zu verhindern.

Einfache Dokumentation

Online-TagebuchDas [link id=”1301″ text=”Online-Tagebuch”] hilft bei der einfachen Dokumentation und schafft die Grundlage für eine Auswertung, die Ihnen gute Hinweise und Empfehlungen für einen noch größeren Erfolg gibt. Auf Basis Ihrer Daten zur Ernährung, Kalorienaufnahme, Kalorienverbrauch sowie dem Einfluss von Medikamenten erhalten Sie wertvolle Hinweise. Wer zusätzlich eine App nutzen möchte, findet alle Informationen zu den kostenlosen Apps [link id=”5270″ text=”hier”]. Drahtlos angebundene Messgeräte übergeben Messwerte an VidaGesund automatisch, das spart Zeit, sorgt für Vollständigkeit und verhindert Fehler bei der manuellen Übertragung der Werte.

Hilfreiche Analysen

Analysen

Die [link id=”1309″ text=”Analysen”] helfen, die entscheidenden Hinweise zu finden, um systematische Fehler aufzudecken. Viele Betroffenen können sich starke Schwankungen oft nicht erklären, und das teilweise über Jahre. Erst durch die konsequente Beobachtung des Verlaufs und das Erkennen von Auffälligkeiten machen Sie Ursachen sichtbar. Diese führen nach einer Änderung direkt zu einer Stabilisierung von Blutzucker- und Blutdruckwerten. Wir haben Wert darauf gelegt, dass die Werte durch die Analysen einfach, schnell und verständlich dargestellt werden, und das in einer für alle Körperwerte einzigartigen Weise.

Richtige Einordnung

Körperwerte

Die [link id=”16208″ text=”Körperwerte-Tabellen”] unterstützen aktiv den Wissensaufbau. Wer Werte außerdem regelmäßig dokumentiert und auswertet, kann mit den Körperwerte-Tabellen deutlich einfacher und schneller seine persönliche Situation einschätzen. Deswegen haben wir in diesen Tabellen alle Normwerte nach Alter, Geschlecht und teilweise auch nach Therapieform aufgeteilt. Wir folgen mit den Normwerten den aktuellen Empfehlungen namhafter Institutionen (z.B. WHO, DDG) und ergänzen Wissenswertes, damit vom Blutzucker über den Fettanteil bis zur Muskelmasse alle relevanten Wissensbereiche für die Körperwerte abgedeckt sind.

 



Hinweis: Die Übersicht über die Autoren, deren Sachverständigkeit und den zu Grunde liegenden Quellen der Beiträge finden Sie unter folgendem Link. Bitte beachten Sie, dass die hier wiedergegebenen Inhalte weder die medizinische Hilfe noch die Beratung durch einen Haus- oder Facharzt ersetzen können.

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