30. Mai 2014 in Herz & Kreislauf, Internet News
Ob Blut spenden gegen Bluthochdruck helfen kann, wird in den letzten Jahren immer wieder kontrovers diskutiert. Mit Sicherheit entsteht die Grundüberlegung dadurch, dass schon im 19. Jahrhundert der Aderlass als Therapieform für bestimmte Krankheitsbilder angewandt wurde.
Neben der relativ bekannten Studie der Charité in Berlin in 2013 wurden noch eine Reihe weiterer Studien durchgeführt. Die Studienergebnisse zeigen zwar eine senkende Wirkung auf den Bluthochdruck auf, allerdings gibt es dabei einige Dinge zu beachten, die wir in diesem Artikel etwas umfassender beleuchten wollen.
Grundsätzlich sind alle uns bis heute bekannten Studien in relativ kleinen Teilnehmergruppen durchgeführt worden. In sofern kann man festhalten, dass sich unter Umständen Verbesserungen bei einzelnen Betroffenen Bluthochdruck-Patienten ergeben haben, dies aber keinen Beweis für eine generelle und vor allen Dingen auch dauerhafte Verbesserung darstellt. Was wir in den Studien vermisst haben ist der Bezug zu den Gründen des Bluthochdrucks. Generell wird in den Studien nicht zwischen einem primären oder sekundären Bluthochdruck unterschieden. Dieser Punkt macht allerdings einen erheblichen Unterschied in Bezug auf die mögliche Therapie.
Beim Blut spenden wird dem Körper ungefähr ein halber Liter Blut entnommen. Die positive Wirkung der Blutspende beim Bluthochdruck ergibt sich daraus, dass sich durch den Blutverlust die Blutmenge im Körper verringert. Der Druck nimmt durch das geringere Blutvolumen im Körper ab. Eine Absenkung des Blutdrucks ist nach der Blutspende direkt messbar. Allerdings wird bezweifelt, dass der Effekt dauerhaft anhält. Das liegt daran, dass entnommenes Blut vom gesunden Körper innerhalb der nächsten Tage bis Wochen neu gebildet wird. Der Flüssigkeitsausgleich erfolgt in ca. 24 Stunden, die Blutzellen sind nach ca. zwei Wochen neu gebildet und der Eisenverlust ist in ca. acht Wochen ausgeglichen. Wer zusätzliches Interesse an den technischen Details der Blutspende hat, findet dazu einen Artikel auf Wikipedia.
Viele regelmäßige Blutspender berichten, dass Sie sich nach der Blutspende deutlich wohler fühlen. Der Prozess der Blutbildung im Körper könnte natürlich das Wohlbefinden beeinflussen, aber darüber liegen keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse vor. Blut spenden ist aber aus humanitären und sozialen Gesichtspunkten extrem sinnvoll. Schon seit Jahren ist die Zahl der Blutspender rückläufig, die benötigte Menge an Blutkonserven für die Notfallbehandlung ist bei starker Nachfrage oft kritisch. Blutspendeorganisationen freuen sich über jeden einzelnen Blutspender, vergüten teilweise die Blutspende und untersuchen im Gegenzug das gespendete Blut kostenlos. Zu finden sind diese Blutspendeorganisationen (z.B. DRK, Kliniken) fast in jedem Ort, erkundigen Sie sich einfach bei Ihrem Hausarzt oder z.B. dem DRK-Ortsverband, dort erhalten Sie in jedem Fall Auskunft.