14. Oktober 2024 in Diabetes, Ernährung, Herz & Kreislauf, Internet News
Der HbA1c-Wert ist ein Spiegelbild der Blutzuckereinstellung der circa letzten sieben Wochen. An roten Blutkörperchen (Hämoglobin) lagert sich die Glukose an, die auch noch nach Wochen gemessen werden kann. Je höher der durchschnittliche Blutzuckerspiegel tatsächlich war, umso mehr dieser Zuckermoleküle haben sich in diesem Zeitraum verbunden. Die ist der Grund, warum bei einem Diabetes dieser Laborwert als wichtiger Indikator dabei hilft, die Therapie gut zu steuern.
Der HbA1c ist der Mittelwert eines längeren Zeitraums. Damit ist klar, dass sich starke Abweichungen nach oben und unten gegenseitig aufheben. Sobald dieser rein mathematische Effekt eintritt, übersieht man leicht, dass tatsächlich erhöhte Risiken vorlagen. Stark erhöhte Werte, auch kurzfristig, sind die Hauptursache für Schädigungen von Blutgefäßen und Nerven. Zu tiefe Werte bei einer Unterzuckerung können zur Bewusstlosigkeit oder einem Koma führen.
Kurzfristige Schwankungen im Blutzuckerspiegel beeibflussen den HbA1c kaum. Nur wenn der Blutzuckerspiegel dauerhaft zu hoch eingestellt ist, erhöht sich dadurch der HbA1c. Deswegen lohnt es sich, den tatsächlichen Verlauf seiner Werte mit unseren VidaGesund-Analysen zu verfolgen. Das primäre Ziel sollte also nicht nur sein den HbA1c zu senken, sondern viel mehr einen maximalen Anteil von Messwerten in den vorgegebenen Zielbereich zu bekommen. Dazu erhalten Sie mit der VidaGesund-App nicht nur die Einorndung des Einzelwertes, sondern auch eine Wochenübersicht mit einer “In Range-Quote”. Auf dieser Basis lässt sich die Blutzuckereinstellung auch mit Gelegenheitsmessungen relativ einfach verbessern und so die Risiken minimieren.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) empfiehlt für Typ 1 Diabetiker einen HbA1c unter 7,5 Prozent. Dabei ist die individuelle Einstellung so zu wählen, dass gleichzeitig das Risiko einer Unterzuckerung nicht zu groß wird. Bei gesunden Menschen liegt der HbA1c übrigens zwischen 4,5 und 5,5 Prozent.
Bei Typ 2 Diabetikern gilt in der Regel eine altersabhängige Abstufung. Ein Zielwert unter 7 Prozent wird angestrebt. Bei einem Wert über 7 Prozent steigt das Risiko für Folgeerkrankungen überverhältnismäßig an, deswegen raten die Nationalen Versorgungsleitlinien (Stand Mai 2023) dazu, in diesem Fall eine Therapieanpassung vorzunehmen. Wer sich besser vor Folgekomplikationen schützen will, versucht dauerhaft unter 6,5 zu landen.
Mit VidaGesund können Sie bereits Wochen vor dem nächsten Arzttermin Ihren prognostizierten HbA1c in den Quickchecks erfahren und erhalten eine relativ genaue Vorhersage zum Quartalsende. So lässt sich für Sie das Risiko deutlich reduzieren, dass Sie von viel zu hohen Werten überrascht werden.
Wichtig dabei ist, dass Sie alle Blutzuckermesswerte in der App eintragen, genügend Messwerte für die Berechnung liefern und Nüchtern- und “Nach dem Essen”-Messpunkte gleichermaßen nutzen. Was wir von unseren Nutzern wissen ist, dass die Prognose auf bis zu einem Zehntel-Prozentpunkt genau berechnet wird, wenn genügend Messwerte vorliegen.
Den HbA1c können Sie auf unterschiedliche Weise positiv beeinflussen. Dabei hilft es in jedem Fall, wenn Sie diese “HbA1c-Optimierer” zumindest zeitweise in Ihren Alltag integrieren:
Diese Tipps helfen extrem gut, die Zielwerte einfacher zu erreichen. Unterstützt werden Sie dabei von unseren Quickchecks auf der Startseite oder in “Übersicht”, die direkt anzeigen, wo Sie heute genau stehen.
Der mit am häufigsten unterschätzte Einfluss auf die Blutzuckerwerte ist Stress. Und zwar nicht nur beruflicher, sondern auch Stress in Beziehungen oder durch Freizeit- und Familienaktivitäten. Bei steigendem Stress schüttet der Körper das Stresshormon Cortisol aus. Insofern könnte man am Cortisol-Spiegel auch das Stresslevel festmachen. Leider sorgt Cortisol in erster Linie dafür, dass die Insulinaufnahme in den Zellen reduziert wird. Dadurch erhöht sich der aktuelle Blutzuckerspiegel, was wiederum den HbA1c ungünstig beeinflusst.
Versuchen Sie also in jedem Fall einen Gang zurückzuschalten, wenn Sie sich gestresst fühlen oder eine gewisse Kurzatmigkeit verspüren. Aktive Entspannung, sei es durch Muskelentspannung, Yoga oder autogenes Training, helfen auch während des Tages in Minutenschnelle und extrem effektiv. Wenn das Stresslevel steigt, einfach mal eine Auszeit von drei Minuten nehmen, Sie werden überrascht sein.