Semaglutid

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Semaglutid, Hoffnungsträger für Typ 2-er?

Semaglutid

Gesundheits-Wissen

Semaglutid wirkt mehrfach

Semaglutid, ein Präparat aus der Gruppe der GLP-A-Analoga, könnte zukünftig in der Diabetes-Therapie sehr gut unterstützen. Prof. Andreas Birkenfeld, Stoffwechselexperte am Uniklinikum der TU Dresden, berichtete kürzlich über erste Ergebnisse einer aktuellen Studie.

Bei der neuen Substanz handelt es sich um einen einem körpereigenen Hormon nachempfundenen Wirkstoff, das im Darm ausgeschüttet wird. Grundsätzlich sorgt sie bei einer Nahrungszufuhr dafür, dass eine Ausschüttung von Insulin und Glukagon erfolgt. Das Präparat ahmt also einen körpereigenen Stoffwechselprozess nach.

 

Fortschritt in der Therapie

Das Präparat soll hauptsächlich dort wirken, wo bisher chirurgische Maßnahmen durchgeführt wurden. Semaglutid wird einmal wöchentlich gespritzt und ist ausschließlich zur Behandlung bei einem Diabetes Typ 2 zugelassen. Ein erheblicher Zusatzeffekt entsteht durch ein hormonbedingt ausgelöstes Sättigungsgefühl.

Im Rahmen dieser randomisierten Studie erfolgte ein Wirksamkeitsnachweis mit einer Zielgruppe von 957 Teilnehmern in acht Ländern. Die Beobachtung erfolgte über einen Zeitraum von 52 Wochen. Eingeschlossen waren erwachsene Adipositas-Patienten ohne Diabetes-Diagnose. Ein Vergleich erfolgte mit einer Gruppe, deren Teilnehmer ausschließlich Placebos erhielten.

 

Vielfältige Wirkung

Semaglutid konnte nachweislich die Blutzuckerwerte senken. Außerdem erleichtert das Medikament das Abnehmen und sorgt für eine erhebliche Gewichtsabnahme. Darüber hinaus verbessern sich der Blutdruck und auch die Blutfettwerte. In der höchsten Dosierung lies sich eine Gewichtsabnahme von ca. 17% des Ausgangsgewichtes feststellen. Realisitisch betrachtet entspräche das Abnehmbemühungen über einen Zeitraum von 12 bis 24 Monaten.

 

Bewegung zur Ergänzung

Unabhägig von einer Gewichtsreduktion unterstützt Bewegung in jedem Fall die Stoffwechselaktivierung. Die Aktivität des Stoffwechsels richtet sich auch nach der körperlicher Aktivität. Zunehmende Bewegung, Sport und selbst leichte Spaziergänge sorgen für eine begleitende Aktivierung vieler hormonellen Prozesse. Außerdem kann Muskelaufbau die Verwertbarkeit des Insulins durch den Körper steigern. Diese erhöhte, sogenannte Insulinsensitivität sorgt dafür, dass die körpereigenen Muskelzellen Glukose besser aufnehmen und verwerten. Dadurch senken sich begleitend die Blutzuckerwerte. Beim Ausdauertraining erfolgt zwar ebenfalls eine Verwertung der Glukose, ein langfristiger Effekt wird hier aber eher für die Herz-Kreislauffunktionen erzielt.

 

Quellen:
Lancet. 2018 Aug 25;392(10148):637-649. doi: 10.1016/S0140-6736(18)31773-2. Epub 2018 Aug 16.

 

Bild von Alex Gmelin




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