28. Februar 2022 in Gesundheit, Internet News
Wer Textilien kauft, darf der eigenen Nase vertrauen. Riechen Hosen, Pullover oder T-Shirts auffällig nach Chemie, ist das ein Warnzeichen für ungesunde Inhaltsstoffe. Schadstofffreie Textilien strömen keine intensiven Gerüche aus. Leider kommen chemische Rückstände in Kleidung & Co. immer wieder vor. Aber nur manchmal lässt sich die Schadstoffbelastung direkt mit der Nase wahrnehmen. Gibt es Möglichkeiten, diese Gefahren trotzdem zu erkennen? Und wie geht man beim Einkauf auf Nummer sicher? Und wie können sich Asthmatiker vor solchen reizenden Inhaltsstoffen schützen?
2007 trat in der Europäischen Union die REACH-Verordnung in Kraft. Sie bedeutet wortwörtlich: „Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals“. Alle europäischen Unternehmen müssen angeben, welche gefährlichen Chemikalien sie einsetzen. Zu ihren Pflichten gehört der Nachweis, wie sie Gefahren für Mensch und Umwelt verhindern. Alles wird bei der ECHA registriert. Das ist die „European Chemicals Agency“. Sie überwacht EU-weit den Einsatz von Chemie in Konsumprodukten wie Textilien, Möbel, Reinigungsmittel oder Elektrogeräte.
Nur europäische Unternehmen sind zur Registrierung verpflichtet. Für Firmen in China, Mexiko oder Äthiopien gilt das nicht. Lässt ein europäisches Unternehmen dort etwas produzieren, ist das trotzdem kein Freibrief. Vor der Waren-Einfuhr nach Europa müssen enthaltene Chemikalien ebenfalls registriert werden. Aber was passiert, wenn von einem Chemieeinsatz nichts bekannt ist? Dann erfolgt darüber keine Meldung. So gelangen Textilien trotz ungesunder Rückstände in den Verkauf.
Chemieeinsatz stattet Textilien mit beliebten Eigenschaften aus. Weichmacher aus perflourierten Chemikalien geben beispielsweise der Funktionskleidung ein geschmeidiges Hautgefühl. Schwermetallhaltige Azofarben sorgen für farbechte Kleidung. Formaldehydhaltige Stoffe machen Textilien knitterfrei. Nanosilber und Biozide wirken in antibakterieller Kleidung. Einige dieser chemischen Stoffe sind in der EU längst verboten. Sie sind krebserregend, lösen Allergien aus, beeinflussen den Hormonhaushalt, schädigen die bakterielle Hautschutzschicht oder reizen die Bronchien. Doch bei vielen Schadstoffen setzt die EU allein auf die Verantwortung der Unternehmen. Seit mehr als zehn Jahren gibt es das Bestreben, weltweit den Chemieeinsatz in der Textilindustrie gegen unbedenkliche Methoden zu ersetzen. Doch das ist ein langer Weg und Lieferketten umfassen mehrere Kontinente.
Je häufiger Textilien direkten Hautkontakt haben, umso wichtiger ist die Schadstofffreiheit. Deshalb sollten speziell Unterwäsche, Bettwäsche oder Handtücher zu 100 % schadstofffrei sein. Idealerweise gilt das für alle Textilien im Kleiderschrank. Folgende Merkmale helfen, gesundheitlich unbedenkliche Textilien zu finden:
Bild von Foundry Co auf Pixabay