2. September 2023 in Gesundheit
Über chronische Krankheiten wird relativ wenig berichtet. Dabei sind sie laut Ärzteblatt Ursache für 86 Prozent der Todesfälle im europäischen Raum der Weltgesundheitsorganisation WHO. Per Definition des Robert Koch Instituts sind chronische Krankheiten lange andauernde Erkrankungen, die nicht vollständig geheilt werden können. Dazu zählen ganz unterschiedliche Gebrechen wie koronare Herzerkrankung also eine Verengung der Herzkranzgefäße, Krebs oder Atemwegserkrankungen wie Asthma.
So unterschiedlich die einzelnen Krankheiten auch sind, eins haben alle Betroffenen gemeinsam: Sie sind auf regelmäßige medizinische Versorgung angewiesen. Als sehr effektiv haben sich dabei sogenannte strukturierte Behandlungsprogramme erwiesen. Sie werden auch als Disease-Management-Programme (DMP) bezeichnet. Darunter versteht man einen Behandlungsplan, bei dem Mediziner unterschiedlicher Fachrichtungen sowie andere Heilberufe koordiniert zusammenarbeiten. An einem entsprechenden Programm kann man teilnehmen, wenn man mindestens einen Arztbesuch pro Quartal wegen derselben Krankheit im Laufe eines Jahres nachweisen kann.
Ein solches Behandlungsprogramm bedarf natürlich einer sorgfältigen Planung, damit regelmäßig Termine wahrgenommen werden können. Hierbei unterstützen Anbieter wie Doctolib, bei denen Termine ganz einfach online gebucht sowie verwaltet werden können. Dadurch ist die Terminplanung unabhängig von den Sprechzeiten des Behandlers sowie der Tagesform des Erkrankten möglich. Darüber hinaus finden Patienten hier auch ihr Netzwerk für das Disease-Management-Programm in der Nähe.
Das Bundesgesundheitsministerium weist darauf hin, dass die Krankheitsbilder, für die ein strukturiertes Behandlungsprogramm sinnvoll ist, nach und nach erweitert werden. Zurzeit zählen beispielsweise Asthma bronchiale, COPD, Koronare Herzkrankheit und Diabetes mellitus 1 und 2 zu den Beschwerden, die mit einem DMP behandelt werden können. Zwei Beispiele: Patienten mit COPD profitieren bei einem solchen Programm von der Vernetzung ihres Haus- und Lungenfacharztes mit Lungensportgruppen oder einer Ernährungsberatung. Auch Schulungen, die gewährleisten sollen, dass COPD-Patienten im Alltag besser zurechtkommen, gehören dazu. Eine Überprüfung der Atemtechniken sind ebenso Bestandteil dieses Trainings wie Hilfe bei der Rauchentwöhnung.
Zwar werden die Kosten für ein Disease-Management-Programm von den Krankenkassen übernommen, aber es gibt vor allem eine Voraussetzung: die aktive Mitarbeit des Patienten, die sich bei verpflichtenden Arztbesuchen in regelmäßigen Abständen kontrollieren lässt.
Für den Patienten selbst bedeutet eine solche Krankheit aber nicht nur eine Teilnahme an einem solchen Chronikerprogramm, sondern auch, dass er sich selbst organisieren muss. So haben beispielsweise Menschen mit einer koronaren Herzkrankheit, also einer Verengung der Herzkranzgefäße, sehr häufig hohen Blutdruck, der als eine der Hauptrisikofaktoren für diese Herzerkrankung gilt. Diese Patienten sind auf regelmäßige Messungen ihres Blutdrucks angewiesen. Es empfiehlt sich, die Werte in einem Gesundheitstagebuch oder einem Online-Gesundheitskonto zu notieren. Besonders einfach ist dies mit unserer App, in der auch andere Gesundheitskomponenten wie Fitness oder Medikation festgehalten werden können. Dadurch sind alle relevanten gesundheitlichen Daten auf einen Blick verfügbar.
Eine solche Übersicht hilft nicht nur dem Patienten, sondern auch den behandelnden Ärzten, die schnell auf den neuesten Stand gebracht werden können. Diese Planung hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die körperliche Seite der Erkrankung: Chronische Krankheiten bedeuten immer auch eine große psychische Belastung. Das Gefühl, aktiv daran zu arbeiten, die eigene Gesundheit zu verbessern, hat sich aus psychologischer Sicht als immens wichtig erwiesen, weil es der Hilflosigkeit den Kampf ansagt. Und auch wenn der Patient nicht endgültig geheilt wird, trägt eine gewisse Kontrolle über die Krankheit dazu bei, entspannter mit ihr umzugehen.