Diabetes kann in vielen Fällen aktiv bekämpft werden, auch wenn man schon daran erkrankt ist. Dies ist allerdings davon abhängig, ob noch Insulin produziert wird. Denn nicht nur die Veränderung der produzierten Insulinmenge ist für den Diabetes verantwortlich, sondern auch die geänderte Sensibilität des Körpers auf das Insulin.
Ist noch eine Insulinproduktion durch die Bauchspeicheldrüse vorhanden, kann bei vielen Typ 2-Diabetikern durch die Erhöhung der Insulinsensibilität des Körpers der Erkrankungsverlauf deutlich positiv beeinflusst werden. Mit der Verbesserung der Insulinsensibilität senken Sie auf Dauer den Langzeitblutzucker (HbA1c) und vermindern damit das Risiko für Folgeerkrankungen eines Diabetes. Viel zu häufig wird der günstige Einfluss von gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung durch Diabetiker unterschätzt und statt dessen nur die Medikamenten- oder die Insulin-Dosierung verändert. Doch jeder Diabetiker kann für sich die Chance zu einer Verbesserung ergreifen, wenn er ernsthaft daran interessiert ist.
Leider gibt es auch viele Erkrankungsvarianten, bei denen dieser Ansatz keine Wirkung zeigt. Typ 1 Diabetiker oder Typ 2 Diabetiker mit schon weit fortgeschrittenen Erkrankungsverläufen oder Mehrfacherkrankungen können fast ausschließlich auf eine Therapie mit Medikamenten und/oder Insulinen setzen.
Medikamente und Insuline sind in jedem Fall die wirksamsten Therapieformen, aber leider auch nicht völlig frei von Nebenwirkungen. Wer z.B. mit Sulfonylharnstoffen therapiert wird riskiert eine Zunahme von Unterzuckerungen und die Insulingabe führt bei Diabetikern häufig zu begleitender Gewichtszunahme. In sofern ist die ärztliche Standard-Therapie, wenn keine zeitgleiche Ernährungsumstellung oder Bewegungszunahme erfolgt, nicht ohne Tücken.
Für diesen alternativen Ansatz ist jeder Diabetiker geeignet, der noch eine Restmenge an Insulin produziert. Damit besteht auch für jeden dieser Diabetiker Hoffnung, dass sich die Therapie zukünftig mit weniger Medikamenten gestalten lässt. Die Höhe der Restproduktion des Insulins kann durch einen sogenannten C-Peptid-Test nachgewiesen werden. Dieser Test wird durch Ihren betreuenden Arzt durchgeführt. Die Kosten betragen ca. 30 bis 35 Euro, werden von der Krankenkasse allerdings nicht erstattet. Damit haben Sie aber die Gewissheit, dass Sie aktiv und medikamentenbegleitend einen alternativen und zusätzlichen Ansatz mit Aussicht auf Erfolg einschlagen könnten.
Wer diesen Weg verfolgt, hat die Chance seinen Gesundheitszustand langfristig zu verbessern. Was Sie dabei allerdings nicht vergessen sollten: Dieser Ansatz ist zwar nachhaltig, benötigt aber sechs bis zwölf Monate, um die volle Wirksamkeit zu entfalten. Dafür hilft Ihnen dieser Ansatz in jedem Fall ein gesünderes Leben zu führen.
Die Wirksamkeit beruht darauf, dass zur Verbesserung des Blutzuckerwerts auf folgende Punkte der Fokus gelegt wird:
Übergewicht steigert den Insulinbedarf, das bedeutet, dass eine Gewichtsabnahme indirekt zur Senkung des Blutzuckerspiegels beitragen kann. In der Regel reicht eine Gewichtsabnahme von ca. fünf Prozent innerhalb von sechs bis zwölf Monaten aus, um eine dauerhafte Wirkung zu erzielen. Eine monatliche Gewichtsabnahme von etwa ein bis zwei Kilogramm ist völlig genügend. Außerdem würde bei größeren Gewichtsverlusten die Reduktion nicht dauerhaft bestehen bleiben, weil der sogenannte Jo-Jo-Effekt einsetzt. Mit unserem [link id=”618″ text=”BMI-Rechner” target=”_blank”] können Sie Ihr anzustrebendes Zielgewicht einfach ermitteln.
Die einzige Möglichkeit seinen Blutzuckerspiegel gut einzuschätzen sind Messungen des Blutzuckers. Die tägliche morgendliche Nüchternblutzuckermessung bildet die Grundlage für die permanente Beobachtung der Entwicklung. Zusätzlich sollten Sie, gerade als Typ 2 Diabetiker wenn Sie mit Tabletten (z.B. Metformin) behandelt werden, zu Beginn vor und nach Mahlzeiten und vor und nach der Bewegung (z.B. Spaziergängen) messen, damit Sie ein gutes Gefühl für Ihre Blutzuckerwerte entwickeln können. Auch wenn Sie die Teststreifen selbst bezahlen müssen lohnt es sich, eine ganze Woche mindestens alle 2 Stunden zu messen, detailliert Buch zu führen und alle Einflüsse zu notieren. Damit legen Sie die Grundlage für alle Handlungen, die Sie zukünftig zu einer Verbesserung ableiten können. Dies zu wissen motiviert ungemein, denn dann sind Sie auf einem guten Weg Ihrem Diabetes die “Rote Karte” zu zeigen und Ihr Leben und Ihre Gesundheit selbst zu bestimmen. Für die einfache Dokumentation nutzen Sie das Online-Tagebuch, für mehr Komfort sorgt ein Messgerät mit drahtloser Übertragung zur App (z.B. smartLAB global nG).
Einige Lebensmittel wirken sich sehr ungünstig auf die Entwicklung Ihres Blutzuckerspiegels bei einem Diabetes aus. Dazu gehören alle Lebensmittel, die Ihren Blutzucker sehr schnell oder sehr stark ansteigen lassen bzw. sehr viel Energie bereitstellen. Das sind hauptsächlich Lebensmittel, die sehr viel Zucker oder Fett beinhalten. Deswegen ist es wichtig darauf zu achten, was man isst und auch teils unbewusst zu sich nimmt. Um die Ernährung umzustellen, können Sie auf folgende Punkte Wert legen:
Grundsätzlich nimmt der Körper dauerhaft nur an Gewicht ab, wenn weniger Kalorien aufgenommen als verbraucht werden. Viele Diäten setzen ganz bewusst auf eine Stoffwechselumstellung, z.B. durch auschließlichen Genuss von eiweisshaltigen Lebensmitteln, damit wird aber nur ein kurzfristiger Erfolg erzielt. Nach einigen Wochen werden Sie diesen Ansatz nicht mehr durchhalten, Ihr Körper “schreit” dann förmlich nach Kohlenhydraten und löst Heißhunger aus. Außerdem sorgt ein Übermaß an Proteinen (Eiweissen) für eine verstärkte Glucagon-Produktion. Glucagon ist der Gegenspieler von Insulin und erhöht den Blutzuckerspiegel. Versuchen Sie deswegen ganz einfach Kalorien zu sparen, in dem Sie kleine Änderungen bei den Lebensmitteln vornehmen. Wie das funktioniert erfahren Sie hier, im Gesundheits-Ratgeber “Kalorien sparen”.
Eine weitere einfache und unter Umständen unterstützende Maßnahme ist der reichliche Genuss von grünem oder weißem Tee. Wer davon ungesüßt ein bis zwei Liter täglich zu sich nimmt, spart nicht nur Kalorien im Vergleich zu Softdrinks, sondern genießt auch die unterstützende Wirkung des Tees in Bezug auf eine mögliche Blutzuckersenkung.
Der Glykämische Index (GI) ist ein Maß zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. Je niedriger der Glykämische Index in einem Lebensmittel ist, desto aufwändiger ist es für den Körper die Glucose umzuwandeln. Je mehr Aufwand der Körper für die Umwandlung betreiben muss, umso geringer ist der daraus resultierende Blutzuckeranstieg. Sojabohnen, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen, Erbsen und Linsen), Gemüse sowie einige Obstsarten haben einen niedrigen Glykämischen Wert und teilweise deutlich mehr Ballaststoffe.
Produkte aus Weißmehl (z.B. Weißbrot oder Nudeln), Haushaltszucker oder Trockenobst haben einen sehr hohen GI, sollten also eher gemieden werden.
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Es wird eine tägliche Dosis von ca. 80 Gramm Fett empfohlen. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind die “guten Fette” und ganz besonders enthalten in Fisch- und Sojaprodukten. Gesättigte Fettsäuren kommen überwiegend in tierischen Produkten (z.B. in Wurst und fettem Fleisch) vor und fördern die Insulinresistenz, was den Anstieg des Blutzuckerspiegels bewirkt. Gesättigte Fettsäuren sind deshalb eher nicht empfehlenswert,
Besonders die Schale der Äpfel und Möhren enthalten Pektin das dafür sorgt, dass Zucker nur langsam vom Körper aufgenommen wird. In sofern verschleppt der Ballaststoff Pektin den Blutzuckeranstieg. Ebenso senken saure Zitrusfrüchte, Hagebutten, Sanddorn und roter Paprika den Blutzucker durch den hohen Vitamin C-Gehalt. Vitamine der B-Gruppe, besonders enthalten in Hefe, frischen Sonnenblumenkernen und Sojamehl, schützen die Nerven und wirken so einer Schädigung durch Überzuckerung entgegen.
Eingen Gewürzen wird ebenfalls eine blutzuckersenkende Wirkung nachgesagt, allerdings sind die wissenschaftlichen Beleg dafür teilweise nicht erbracht und die Wirkung bei Menschen stark unterschiedlich. So soll z.B. Zimt helfen den Blutzucker zu senken. Zimt lässt sich am besten aufnehmen, indem man diesen als leichte Prise, mehrmals am Tag, auf den Kaffee streut. Ebenso sollen Nüsse helfen den Blutzuckerspiegel gering zu halten, allerdings ist dabei zu beachten, dass bei diesen Nahrungsmitteln der enthaltene Fettanteil eine ganze Menge an Energie in Form von Kalorien bereit hält.
Beim Sport wird die Muskulatur stärker beansprucht und verbraucht dadurch mehr Energie. Wenn die Muskeln Energie verbrauchen, wird Glukose verbrannt und damit der Blutzuckerspiegel gesenkt. Auch wer keine Lust hat schweißtreibenden Sport wie Basketball, Fußball oder Joggen zu betreiben oder ein Fitness-Studio zu besuchen, kann zumindest damit beginnen die generelle Bewegung zu steigern. Lassen Sie das Auto einfach mal stehen und gehen Sie zu Fuß oder nutzen Sie das Fahrrad.
Um eine gute Wirkung auf Ihren Blutzuckerspiegel zu erzielen sollten Sie folgende Ziele anstreben
Das hört sich nach einer ganzen Menge an, ist aber reine Gewöhnungssache. Steigern Sie sich langsam und machen Sie Sport und Bewegung zu einem festen Bestandteil Ihres Lebens. Wem sowohl das eine als auch das andere eher zu anstrengend erscheint, kombiniert einfach beide Elemente. Auch eine Mischung aus beiden Elementen hilft Ihrem Stoffwechsel und dem Herz-Kreislaufsystem in jedem Fall. Denken Sie außerdem daran, dass Sie mit einem Plus an Bewegung nicht nur Ihnen selbst, sondern auch der Umwelt und Ihren Mitmenschen etwas Gutes tun.
Auf unserem Portal stehen Ihnen passende [link id=”9275″ text=”Gesundheits-Programme” target=”_blank”] zur Unterstützung Ihrer Gesundheit zur Verfügung, die Ihnen helfen die passende Mischung aus Gewichtsabnahme und Bewegungsanteil individuell zu ermitteln.
In einem Blutzucker-Tagebuch” können Sie Blutzuckerwerte lückenlos dokumentieren. Zusätzlich können Sie Ernährung, Kalorienaufnahme, Sport & Bewegung oder Blutdruck- bzw. Blutgerinnungs-Werte miterfassen, damit haben Sie Ihre komplette gesundheitliche Situation auf einem Blick. Für die zusätzliche Unterstützung stehen Ihnen komfortable Apps und der Erinnerungs-Manager zur Verfügung!
Wichtig ist, dass Sie die Entwicklung kontinuierlich beobachten. Dadurch erkennen Sie alle positiven Einflüsse auf Ihren Blutzuckerspiegel und den Effekt der jeweiligen Bemühungen. Das motiviert Sie und schafft neue Energie um durchzuhalten. Am besten werden Sie hierbei durch die Analysen unterstützt. Die 360°-Analyse Ihrer Blutzuckerwerte zeigt Ihnen alle Abhängigkeiten zu Sport, Bewegung und Ernährung auf, offenbart Verbesserungsmöglichkeiten und leitet mit konkreten Hinweisen an. So werden Sie aktiv unterstützt und ersparen sich aufwändige Suchen nach winzigen Details in den Wochenverläufen.
Nichts ist so individuell, wie der menschliche Stoffwechsel. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf einzelne Lebensmittel und damit auch der Blutzuckerspiegel. In diesem Kapitel gehen wir auf zusätzliche Möglichkeiten zur Blutzuckersenkung ein, die von Diabetologen empfohlen werden oder mit denen wir Erfahrungen gemacht haben. Deswegen sollte die Nutzung der folgenden Möglichkeiten in jedem Fall mit einer begleitenden Überwachung des Blutzuckerpsiegels durch Messungen einhergehen, damit jedes Mitglied die Wirksamkeit für sich und seinen Stoffwechsel individuell einschätzen kann.
Wer unter Stress steht produziert in seinem Körper die Hormone Cortisol oder Glucagon. Glucagon ist der Gegenspieler des Insulins und erhöht den Blutzuckerspiegel. Weil in entspannten Situationen der Körper keine Stresshormone produziert, sinkt der Blutzucker. Zur Entspannung können autogenes Training oder Yoga sehr gut helfen. Ebenso ist eine ausreichende Menge an Schlaf sehr wichtig für einen ausgewogenen Stoffwechsel. Messen Sie abends zusätzlich den Blutzucker und vergleichen Sie die Entwicklung über eine Woche bei unterschiedlicher Schlafdauer. Sie werden schnell feststellen, wie stark Ihr Blutzucker pro Stunde Schlaf zusätzlich abnimmt.
Mineralwasser und ungesüßter Grüner Tee sind am besten für den Körper geeignet. Grüner Tee senkt den Blutzuckerspiegel, Mineralwasser sorgt für zusätzliche Sättigung und hilft oft bei Hungergefühl. Außerdem haben beide Getränke keine Kalorien und stellen damit keine zusätzliche Energie bereit. Zuckerhaltige Limonaden und Fruchtsäfte bewirken einen deutlichen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Viele Diabetiker reagieren stark blutzuckersenkend auf alkoholische Getränke, die Wirkung ist aber sehr unterschiedlich. Wer die Wirkung, z.B. durch Rotweine, gut einschätzen kann, ist sehr gut in der Lage diese Getränke in kleinen Mengen z.B. mit einer kohlenhydratreichen Mahlzeit sinnvoll zu kombinieren.
Zimt senkt den Blutzucker auf natürliche Weise. Viele Diabetiker in aller Welt nehmen täglich mindestens ein Milligramm Zimt zu sich. Diese Menge schmeckt im Tee, Kaffee, Müsli oder Joghurt. Außerdem verwenden viele Feinschmecker Zimt als zusätzliches Gewürz bei pikanten Speisen, nicht nur in indischen oder thailändischen Gerichten. Auch Aloe Vera und Ingwer senken den Blutzuckerspiegel. Die Wirkung ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und hängt stark vom individuellen Stoffwechsel ab. Deswegen empfiehlt sich ein begleitendes Messen, um die spezifische Wirkung zu ergründen.
Vermeiden Sie Zucker, wo immer es geht. Es gibt eine Reihen von natürlichen Alternativen, die zwar ebenfalls den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen, aber teilweise deutlich verzögert. Das vergrößert die Chance den Anstieg zu einem späteren Zeitpunkt nach dem Essen durch Bewegung bereits zu kompensieren. Geeignet sind Honig, Agavennektar, Ahornsirup, Kokosblütenzucker und Reissirup, die Sie aber ebenfalls auf die Wirkung für Ihren Körper testen sollten. Häufige Zuckerersatzstoffe zur kalorienfreien oder -armen Süßung (z.B. Aspartam) stehen im Verdacht den Diabetes zusätzlich zu verschlimmern. Dazu gibt es aber noch keine abschließenden und belegbaren Studien, deswegen sprechen wir dazu auch keine positiven oder negativen Einschätzungen aus.
Das Spurenelement Chrom senkt nachweislich den Blutzucker. Chrom kann über Vollkornbrot, Linsen oder Hühnerfleisch aufgenommen werden. Zink wirkt positiv auf die Insulinproduktion und findet sich in großen Mengen in Austern, Edamer, Weizenkleie und Sonnenblumenkernen. Testen Sie, ob sich für Ihren Blutzucker damit eine Wirkung erzielen lässt.