3. Juli 2018 in Diabetes, Internet News
Wer Blutzuckerwerte noch konventionell bestimmt, wünscht sich schmerzfreie Alternativen. Stechhilfe und Blutzuckermessgerät gehören für fast 95% der Diabetiker immer noch zum Alltag. Den Blutzucker aus dem kapillaren Vollblut zu messen, ist für fast alle Diabetiker normal. Die komfortablere Messung mit CGM (kontinuierliche Glukose Messung) oder FGM (Flash Glucose Monitoring) sind nocht so weit verbreitet. Außerdem sind hohe Kosten und eine eingeschränkte Erstattung durch die Kassen oft die Regel. Nun zeigt sich eine weitere Alternative, die in den nächsten fünf Jahren verfügbar sein könnte.
Die Universität von Waterloo, Kanada, hat in einer Pressemeldung interessante Neuigkeiten angekündigt. Offensichtlich ist es Forschern gelungen, den Blutzucker mit Hilfe von Radar-Technologie zu bestimmen. Ganz ohne Blutentnahme und durch die Hautoberfläche hindurch. Außerdem erfolgt eine Kombination mit sogenannter “Künstlicher Intelligenz” (KI oder AI), durch die die Auswertung der Daten erfolgt. Beide Technologien sorgen so für eine 85% genaue Bestimmung des Blutzuckers. Dies konnten die Forscher durch Tests mit Freiwilligen und traditionellen Blutzuckermessungen belegen.
Die Technologie basiert offensichtlich darauf, dass ein kleiner Radar-Sender Wellen in den Körper sendet. Diese werden, je nach Gehalt an Blutzucker im Blut, unterschiedlich reflektiert. Die reflektierten Wellen und deren Eigenschaften lassen sich auswerten. Eine Software vergleicht ca. 500 unterschiedliche Welleneigenschaften und liefert das Ergebnis.
Laut den Forschern benötigt es ca. fünf Jahre, bis das Blutzucker-Messen mit dieser Technologie Marktreife besitzt. Ziel ist eine kostengünstige Smartwatch, die den Blutzucker sehr präzise durch die Haut bestimmt. Partner für die Entwicklung sind unter anderem Google und Infineon. Vor allen Dingen Google forscht mit unterschiedlichen Projekten an der “blutlosen” Bestimmung des Blutzuckers. Unter anderem hatte Google bereits 2015 mit Kontaktlinsen die den Blutzucker messen aufhorchen lassen. Also warten wir ab, welche Innovation als erstes und welche mit der besten Perspektive erscheint.
Die Information zum Forschungsprojekt durch die University of Waterloo finden Sie hier.