Regelmäßig Körperwerte zu messen birgt gute Chancen, die erneute Entstehung von Thrombosen zu verhindern, zumindest das Risiko der Neubildung deutlich besser im Auge zu behalten.
Ein Online-Tagebuch ist das ideale Hilfsmittel, um Blutdruck, Blutgerinnung, Bewegung und Blutwerte einfach zu dokumentieren, die Entwicklung einzuschätzen und positiv zu beeinflussen.
Häufig zieht die Nachbehandlung einer Thrombose oder der daraus entstandenen Folgekomplikationen (z.B. Schlaganfall, Herzinfarkt) eine Medikamenteneinnahme nach sich. Nur die konsequente Einnahme
dieser Medikamente sorgt für eine dauerhafte Verbesserung und ein deutlich reduziertes Risiko. Deswegen sollten Sie ein Online-Tagebuch und Apps mit einem Erinnerungs-Manager zur Unterstützung verwenden.
Vor allen Dingen bei einer Behandlung mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulantien) ist Disziplin bei der Einnahme und beim
der Ernährung oberstes Gebot, weil sich die Auswirkungen auf die Blutgerinnung teilweise erst nach bis zu 36 Stunden zeigen. Dann ist es allerdings nicht mehr möglich, eine schnelle Korrektur vorzunehmen und man muss mit einem deutlich erhöhten Risiko leben.
Dauerhaft zu hoher Blutdruck führt häufig zu einer Schädigungen der Blutgefäße. An den geschädigten Stellen besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich Thromben anlagern oder geschädigte Gefäße sich verdicken. Wer seinen Blutdruck regelmäßig misst, damit die Werte im Auge behält und mit mehr Bewegung für eine aktive Blutdrucksenkung sorgt, kann das Risiko für gefährliche Folgeerkrankungen dauerhaft senken. Außerdem sorgt ein Mehr an Bewegung für die Auflösung von Stauungen in den Beinen, steigert den Durchfluss durch die Gefäßerweiterung und erhöht die Elastizität der Blutgefäße.
Nach einer Thrombose, einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall wird die medikamentöse Therapie häufig mit blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln durchgeführt. In der Regel wird bereits ab dem 3. Tag nach der Akutsituation mit der Umstellung auf ein oral einzunehmendes Medikament (z.B. Marcumar) begonnen. Um die Marcumar-Dosis korrekt einzustellen, muss der Blutgerinnungswert (Quickwert oder INR) bestimmt werden. Diese Werte sind regelmäßig zu überwachen, entweder durch den Arzt oder mit einer Selbstmessung durch den Patienten.
Der Blutgerinnungswert gibt an, wie aktiv das Gewebsthromboplastin ist, das wesentlich an der Blutgerinnung beteiligt ist. Das bedeutet zum Beispiel, dass bei einem Patienten mit einem INR-Wert von 4 das Blut viermal langsamer gerinnt, als bei einem gesunden Menschen. Hat ein Patient einen Quickwert von 70 Prozent bedeutet dies, dass die Thromboplastinaktivität des Bluts lediglich 70 Prozent einer Normalprobe entspricht. Der hohe INR-Wert und ein geringer Quickwert zeigen, dass die Blutgerinnung gegenüber einem gesunden Menschen reduziert ist.
Innerhalb des Körpers vollzieht sich die Blutgerinnung in zwei Phasen. In der ersten Phase heften sich die Blutplättchen (Thrombozyten) an die verletzte Gefäßwand und verklumpen zu einem Blutgerinnsel (Thrombus). In der zweiten Phase stellt der Körper in Sekundenschnelle ein Fibrinnetz her, das sich zwischen die Thrombozyten lagert und den Thrombus festigt. Diesen Gerinnungsprozess nennt man Gerinnungskaskade.
Um einer Thromboseneubildung entgegen zu wirken, wird die Blutgerinnung künstlich gehemmt, damit sich der Blutfluss verbessert. Die ideale Einstellung der Blutgerinnung, in Verbindung mit der Marcumar-Einnahme, ist ein Quickwert von etwa 25% oder ein INR von 2.
Bei der Therapie mit Blutgerinnungshemmern ist die erhöhte Blutungsneigung zu beachten. Diese kann selbst bei einfachsten Verletzungen (z.B. Nasenbluten) zu stärkerem Blutverlust führen. Auf jeden Fall müssen Patienten vor z.B. zahnärztlichen Behandlungen oder anderen Operationen den behandelnden Arzt auf die Einnahme von gerinnungshemmenden Mitteln hinweisen.
Bei einer Blutgerinnungsmessung gibt es einige Dinge zu beachten. Deswegen sollten Sie, wenn möglich, wie folgt vorgehen:
Je nach Grund des Einsatzes von Gerinnungshemmern liegt der therapeutische Zielbereich für den INR-Wert zwischen 2,0 und 4,0. Dieser Zielbereich wird von Ihrem behandelnden Arzt festgelegt und ebenso wie die Medikamentenplanung mit Ihnen besprochen.
Für eine optimale Therapie ist die korrekte Bestimmung des Wertes für die Blutgerinnung entscheidend. Fehlerhafte Bestimmungen der Blutgerinnung würden zu einer falschen Medikamentendosierung führen und könnten fatale Folgen haben. Deswegen sollten Sie folgende Punkte in jedem Fall beachten:
Teststreifen müssen sachgemäß gelagert werden und dürfen nicht beschädigt sein. Zu hohe Temperaturen oder eine zu hohe Luftfeuchtigkeit können Messergebnisse beeinflussen. Achten Sie darauf, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum der Teststreifen nicht überschritten, nach dem Öffnen die maximale Nutzungszeit nicht erreicht ist und die Dose nach Gebrauch umgehend geschlossen wird.
Wenn sich kleinste Verunreinigungen mit dem Blutstropfen vermischen, kann das Ergebnis der Blutgerinnungsmessung bereits deutlich vom eigentlichen Wert abweichen. Waschen Sie die Hände sorgfältig, spülen Sie gründlich nach und trocknen Sie die Hände ab. Verwenden Sie keine Seifen oder Desinfektionsmittel und achten Sie darauf, dass die Hände nicht nass sind.
Weiterhin sorgen zu geringe Blutmengen, zu später Auftrag auf den Teststreifen oder eine Unterbrechung der Messung für nicht korrekte Messergebnisse.
Für die korrekte Messung sorgen ausreichend geladene und vor allen Dingen für das Gerät passende Batterien. Verwenden Sie lediglich die in der Bedienungsanleitung spezifizierten Produkte. Zusätzlich muss bei codierten Streifen darauf geachtet werden, dass die Codierung der Teststreifen für das Gerät passt bzw. korrekt eingegeben wurde. Reinigen Sie das Gerät regelmäßig, Verunreinigungen können das Messergebnis ebenfalls beeinflussen.
Bei einer Thrombose ist keine besondere Diät erforderlich. Allerdings beeinflussen viele Lebensmittel direkt oder indirekt die Blutgerinnung. So hat Vitamin K-reiche Ernährung deswegen einen Einfluss, weil sie die Wirkung der Blutgerinnungshemmer herabsetzt. Das bedeutet, dass trotz regelmäßiger und ausreichender Medikamanteneinnahme die Blutgerinnungsfähigkeit ansteigen und sich das Risiko erhöhen kann.
Um die Ursachen zu hoher Werte bei der INR- oder Quickwert-Bestimmung nachvollziehen zu können, empfiehlt sich das Führen eines Ernährungs- und Bewegungstagebuchs. Auf dieser Grundlage hat der behandelnde Arzt gute Möglichkeiten, die Therapie anzupassen und ein erhöhtes Risiko dauerhaft zu senken.
Auch Lebensumstände, wie z.B. Stress, beeinflussen die Blutgerinnung. Wer also, zusätzlich zu Sport und Ernährung, auch diese Einflussgrößen auf den eigenen Körper verstehen will, sollte neben den Lebensumständen auch Symptome anderer Krankheitsbilder (z.B. Über- oder Unterzuckerungen) oder weitere einzunehmende Medikamente dokumentieren. So entsteht ein vollständiges Bild und ein Ansatzpunkt bei erhöhten oder zu niedrigen Werten.
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