in Diabetes, Ernährung

Novum in Mexiko: Strafsteuer auf Fastfood

Präsident Enrique Peña Nieto stellt fest, dass Mexiko an einer echten Übergewichtsepidemie leidet. Fast 70% der Erwachsenen sind übergewichtig, damit liegt der Anteil sogar höher als in den USA. Die Ursache sind, wie in fast allen Industrieländern, Fastfood, zu viel Kalorien in Getränken und mangelnde Bewegung. Als Folge daraus leidet heute jeder zehnte Mexikaner an Diabetes. Eine Quote, die wir übrigens in Deutschland ebenfalls schon fast erreicht haben (7 Millionen Diabetiker bei ca. 80 Millionen Einwohnern). Die größte Diskussion im Vorfeld drehte sich um Fastfood und Softdrinks. In ganzen Landesteilen kann Leitungswasser nicht getrunken werden. Das führt dazu, dass Trinkwasser gekauft werden muss. Leider bevorzugen die meisten Mexikaner stark gezuckerte Varianten, so dass Mexiko mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von ca. 3 Litern Limonade pro Woche im weltweiten Vergleich an der Spitze liegt. Natürlich bestreiten die Limonaden-Hersteller vehement den Zusammenhang zwischen Ihren Produkten und dem Übergewicht … . Doch mit der Diskussion ist nun Schluss, alle Lebensmittel mit mehr als 275 Kilokalorien pro 100 Gramm werden pauschal mit 8% zusätzlich besteuert und neue Kennzeichnungsvorschriften für Etikette (z.B. für Fastfood) eingeführt. Mit den Einnahmen werden dann zum Beispiel Trinkbrunnen in öffentlichen Einrichtungen und auch Schulen, Bildungsinitiativen für Ernährung und zusätzliche Sportprogramme finanziert. Interessant ist es zu beobachten, wie andere Länder mit diesen Problemen umgehen und wie zum Beispiel der Präsident und das Parlament (Kongress) handeln. Wir wissen nicht, ob das ein optimaler Ansatz ist, aber wir sind davon überzeugt, dass jede Handlung besser ist, als abzuwarten.

Bild von Sarah Gmelin




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