Urteil

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Irreführende Werbung auf Lebensmitteln „verurteilt“

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat ein wegweisendes Urteil gefällt, um Verbraucher zukünftig besser vor irreführender Werbung zu schützen. Hersteller von Lebensmitteln dürfen zukünftig keine Zutaten auf den Etiketten abbilden, die nicht in den Lebensmitteln enthalten sind. Damit muss der Hersteller Teekanne vor dem EuGH eine Niederlage einstecken, obwohl der monierte Früchtetee bereits seit 2012 aus dem Sortiment genommen wurde.

Richtungsweisenden Charakter hat das Urteil schon deswegen, weil der Trend zu Bio- oder Regional-Produkten dazu geführt hat, dass Lebensmittelhersteller zunehmend über die Verpackung versuchen irreführende Werbung zu nutzen, um nicht korrekte Botschaften zu senden. Sicherlich ist es legitim sein Produkt, wie im marketingdeutsch bezeichnet, "emotional aufzuladen", dabei darf der Verbraucher aber nicht getäuscht werden. Der Trend zu Fertigprodukten ist ungebrochen, obwohl der übermäßige Genuss sicherlich eine der Hauptursachen für Übergewicht und viele chronische Erkrankungen sein dürfte. Diesem Zwiespalt und den daraus resultierenden Umsatzrückgängen versuchten Lebensmittelhersteller durch bunte, Natürlichkeit vortäuschende und irreführende Botschaften auf den Verpackungen zu begegnen. In sofern wird zukünftig auf den Verpackungen hoffentlich auch keine wohlgeformte Hähnchenbrust zu sehen sein, wenn es sich um ein aus Reststücken zusammengesetztes und gepresstes Stück Formfleisch handelt.

Lebensmittel und deren Verpackungen werden zwar auf "Lifestyle" getrimmt, tatsächlich sind aus Effizienz- und Kostengründen häufig zu viel Zucker, Salz, Fett, künstliche Aromen, Farb- und Konservierungsstoffe enthalten. Ein guter Grund wieder häufiger, als nur gelegentlich, zu frischen Zutaten zu greifen und z.B. Salz durch frische Kräuter zu ersetzen. Mit Sicherheit lohnt es sich die eine oder andere halbe Stunde pro Woche in ein frisch zubereitetes, selbst gekochtes Essen zu investieren. Wer dann noch beim Einkauf auf die richtigen Zutaten achtet, ist auf einem guten Wege sich deutlich gesünder zu ernähren und irreführender Werbung die kalte Schulter zu zeigen.

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Bild von Alex Gmelin




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