18. Januar 2014 in Diabetes, Herz & Kreislauf
Wenn chronische Krankheiten in einer Partnerschaft auftreten, dann verändert sich die bisher bekannte Situation dramatisch. Neben dem Schock der Diagnose und den Bildern von den womöglich anstehenden Folgen, stehen plötzlich ganz andere Fragen im Mittelpunkt. Wie sieht der gemeinsame Alltag aus, was muss verändert werden und wie ist an eine gemeinsame und lange Zukunft zu denken? Wichtig ist, dass direkt nach der Diagnose das emotionale Tief dadurch überwunden wird, dass man sich mit den Fakten befasst. Die größten Sorgen entstehen aus der Furcht vor dem Unbekannten. Dem ist in der Regel damit beizukommen, dass man sich in einer Partnerschaft gemeinsam der Krankheit stellt, die Ursachen kennt, die optimale Behandlung erlernt aber auch beide Partner über die möglichen Folgen ausreichend Bescheid wissen. Sind Lebensstiländerungen notwendig, z.B. bei einem Diabetes oder Bluthochdruck, kann die dadurch eingeleitete Unterstützung der Therapie nur erfolgreich sein, wenn beide Partner an einem Strang ziehen. Dafür erhalten Partner oft ein gemeinsames Stück Lebensqualität aus früheren Phasen der Partnerschaft zurück. Neben dem Befassen mit gemeinsamen Themen sind lange Gespräche, gemeinsame Spaziergänge oder Sportaktivitäten und ein neues Zeitgefühl sehr oft die positiven Seiten eines eigentlich negativen Ereignisses. Was sich ebenfalls in einer Partnerschaft ändert ist das Verhältnis aus Geben und Nehmen. Beides will gelernt sein und wird nur zum gemeinsamen Glück führen, wenn es auch beide zulassen wollen und können. Wichtig ist zudem, dass sich trotz aller Sorgen der gesunde Partner, unabhängig von seiner bisherigen Rolle, neutraler und stärker gibt als bisher. Dabei helfen oft auch Bekannte und Selbsthilfegruppen, um ein erste und bessere Orientierung in der neuen Situation zu erhalten.