HbA1c

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Der HbA1c, das individuelle Blutzuckergedächtnis

Der HbA1c-Wert zeigt Ihnen Ihre Blutzuckereinstellung in den letzten ca. 7 bis 12 Wochen auf. An den roten Blutkörperchen (Hämoglobin) lagert sich Glukose (Traubenzucker) an, die auch noch nach Wochen gemessen werden kann. Je höher der durchschnittliche Blutzuckerspiegel tatsächlich war, umso mehr dieser Zuckermoleküle haben sich in diesem Zeitraum angelagert. Das ist der Grund, warum bei einem Diabetes dieser Laborwert als maßgeblicher Indikator hilft, die Therapie zu steuern.

 

Gibt der HbA1c-Wert die richtige Orientierung?

Der HbA1c ist der Mittelwert eines längeren Zeitraums. Damit ist klar, dass sich starke Abweichungen nach oben und unten gegenseitig aufheben. Sobald dieser rein mathematische Effekt eintritt, übersehen Sie leider, dass tatsächlich erhöhte Risiken vorlagen. Stark erhöhte Werte, auch kurzfristig, sind verantwortlich für Schädigungen von Blutgefäßen und Nerven. Zu tiefe Werte bei einer Unterzuckerung können zur Bewusstlosigkeit oder sogar einem Koma führen.

Außerdem beeinflussen kurzfristige Schwankungen im Blutzuckerspiegel den HbA1c kaum. Nur wenn der Blutzuckerspiegel z.B. dauerhaft zu hoch eingestellt ist, erhöht sich der HbA1c. Deswegen lohnt es sich, den tatsächlichen Verlauf seiner Werte in unserer Analyse zu verfolgen. Das primäre Ziel sollte also nicht nur sein den HbA1c zu senken, sondern viel mehr einen maximalen Anteil von Messwerten in den vorgegebenen Zielbereich zu bekommen.

 

Wie ist die richtige Einstellung?

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) empfiehlt für Typ 1 Diabetiker einen HbA1c unter 7,5 Prozent. Dabei ist die individuelle Einstellung so zu wählen, dass gleichzeitig das Risiko einer Unterzuckerung nicht zu groß wird. Bei gesunden Menschen liegt der HbA1c übrigens zwischen 4,5 und 5,5 Prozent.

Bei Typ 2 Diabetikern gilt in der Regel eine altersabhängige Abstufung. Ein Zielwert unter 7 Prozent wird angestrebt. Bei einem Wert über 7 Prozent steigt das Risiko für Folgeerkrankungen überverhältnismäßig an, deswegen raten die Nationalen Versorgungsleitlinien dazu in diesem Fall eine Therapieanpassung vorzunehmen. Wer sich dauerhaft besser vor Folgekomplikationen schützen will, versucht unter 6,5 zu landen.

 

Wie kann ich den HbA1c nutzen und mich verbessern?

Mit VidaGesund können Sie bereits Wochen vor dem Quartalsbesuch beim Arzt Ihren HbA1c mit den Quickchecks erfahren und erhalten eine relativ genaue Prognose zum Quartalsende. So lässt sich für Sie das Risiko deutlich reduzieren, dass Sie von viel zu hohen Werten überrascht werden. Wichtig dabei ist, dass Sie alle Blutzuckermesswerte in der App eintragen, genügend Messwerte für die Berechnung liefern und Nüchtern- und "Nach dem Essen"-Messpunkte gleichermaßen nutzen. Was wir von unseren Nutzern wissen ist, dass die Prognose auf bis zu einem Zehntel-Prozentpunkt genau berechnet wird, wenn genügend Messwerte vorliegen.

Den HbA1c können Sie auf unterschiedliche Weise positiv beeinflussen. Dabei hilft es in jedem Fall, wenn Sie diese "HbA1c-Optimierer" zumindest zeitweise in Ihren Alltag integrieren:

  1. Zucker, z.B. in Getränken, vermeiden und Fruchtsäfte nur als dünne Schorlen genießen
  2. Kohlenhydrate im Essen absenken und dazu "leichtere" nutzen (Reis oder Kartoffeln statt Nudeln, ...)
  3. Gemüsemenge erhöhen, das hilft als Snack zwischendurch, aber auch bei Hauptmahlzeiten
  4. Vollkornprodukte nutzen, Ihr Blutzuckerspiegel steigt dadurch deutlich langsamer an
  5. nach Genuss von Mahlzeiten einen mind. 20 minütigen strammen Spaziergang einlegen
  6. mindestens zweimal, besser dreimal die Woche sportlich mehr als 30 Minuten betätigen.

Diese Tipps helfen extrem gut, die Zielwerte einfacher zu erreichen. Unterstützt werden Sie dabei von unseren Quickchecks auf der Startseite oder in "Übersicht", die direkt anzeigen, wo Sie heute genau stehen und die Starcards, mit denen Sie sich für Ihre Leistungen belohnen lassen können.

 

Aus was sonst noch achten können ...

Der mit am häufigsten unterschätzte Einfluss auf die Blutzuckerwerte ist Stress. Und zwar nicht nur beruflicher, sondern auch Stress in Beziehungen oder durch Freizeit- und Familienaktivitäten. Bei steigendem Stress schüttet der Körper das Stresshormon Cortisol aus. Insofern könnte man am Cortisol-Spiegel auch das Stresslevel festmachen. Leider sorgt Cortisol in erster Linie dafür, dass die Insulinaufnahme in den Zellen reduziert wird. Dadurch erhöht sich der aktuelle Blutzuckerspiegel, was wiederum den HbA1c ungünstig beeinflusst. Versuchen Sie also in jedem Fall einen Gang zurückzuschalten, wenn Sie sich gestresst fühlen oder eine gewisse Kurzatmigkeit verspüren. Aktive Entspannung, sei es durch Muskelentspannung, Yoga oder autogenes Training, helfen auch während des Tages in Minutenschnelle und extrem effektiv. Wenn das Stresslevel steigt, einfach mal eine Auszeit von drei Minuten nehmen, Sie werden überrascht sein.

Das Team von VidaGesund wünscht Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung!

 
 

Bild von Alex Gmelin




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